O Schwester, merk‘ auf diese Kunde:
Erscheint dir je ein junger Hirt,
Der lieb sogleich dem Herzen wird
Und immer lieber jede Stunde:
Den lass‘ ich nicht, ich schwör‘ es dir,
Du aber laß den Lieben mir!
Rührt, ohn‘ ein Wörtchen laut zusagen,
Sein stummer Blick schon jedes Herz,
Und darf bei seinem holden Scherz
Die Unschuld selbst zu lächeln wagen:
Den lass‘ ich nicht, ich schwör‘ es dir,
Du aber laß den Holden mir!
Schweigt seiner Laute Philomele,
Hört sie ihr zu im Pappelbaum,
Umschwebet dich ein Wonnetraum
Beim süßen Klange seiner Kehle:
Den lass‘ ich nie, ich schwör‘ es dir,
Du aber laß den Süßen mir!
Wofern aus eines Schäfers Hürde
Dem armen Mann auf’s erste Wort:
„O hätt‘ ich doch das Lämmchen dort!“
Das Lämmchen sammt der Mutter würde:
Den lass‘ ich nie, ich schwör‘ es dir!
O laß, o laß den Guten mir!





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