Gedichte Feldjägerlied

Mit Hörnerschall und Lustgesang,
Als ging es froh zur Jagd,
So ziehn wir Jäger wohlgemuth
Wann’s noth dem Vaterlande thut,
Hinaus in’s Feld der Schlacht.

Gewöhnt sind wir von Jugend auf
An Feld – und Waldbeschwer.
Wir klimmen Berg und Fels empor
Und waten tief durch Sumpf und Moor,
Durch Schilf und Dorn einher.

Nicht Sturm und Regen achten wir,
Nicht Hagel, Reif und Schnee.
In Hitz‘ und Frost, bei Tag und Nacht
Sind wir bereit zu Marsch und Wacht,
Als gölt‘ es Hirsch und Reh.

Wir brauchen nicht zu unserm Mahl
Erst Pfanne, Topf und Rost.
Im Hungersfall ein Bissen Brod,
Ein Labeschluck in Durstesnoth
Genügen uns zur Kost.

Wo wackre Jäger Helfer sind,
Da ist es wohlbestellt.
Denn Kunst erhöht uns Kraft und Muth;
Wir zielen scharf, wir treffen gut,
Und was wir treffen, fällt.

Und färbet gleich auch unser Blut
Das Feld des Krieges roth,
So wandelt Furcht uns doch nicht an;
Denn nimmer scheut ein braver Mann
Für’s Vaterland den Tod.

Erliegt doch rechts, erliegt doch links
So mancher tapfre Held!
Die Guten wandeln Hand in Hand
Frohlockend in ein Lebensland,
Wo Niemand weiter fällt.

Doch trifft denn stets des Feindes Blei?
Verletzt denn stets sein Schwert? –
Ha! Oefter führt das Waffenglück
Uns aus dem Mordgefecht zurück
Gesund und unversehrt.

Dann feiern wir ein Heldenfest
Bei Bischof, Punsch und Wein.
Zu Freudentänzen laden wir
Um’s aufgepflanzte Siegspanier
Die schönsten Schönen ein.

Und jeder Jäger preist den Tag,
Als er in’s Schlachtfeld zog.
Bei Hörnerschall und Becherklang
Ertönet laut der Chorgesang:
„Wer brav ist, lebe hoch!“


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