Wenn die Bäume lieblich rauschen,
An den Bergen, an den Seen,
Die im Sonnenscheine stehen,
Warme Regen niederrauschen,
Mag ich gern begeistert lauschen.
Denn um die erfrischten Hügel
Auf und nieder sich bewegen
Fühl ich Winde, Gottes Flügel,
Und mir selber wachsen Flügel,
Atm ich still den neuen Segen.
Wie der Kranke von der Schwelle
Endlich wieder in die warme
Luft hinausstreckt Brust und Arme,
Und es spült des Lebens Welle
Fort die Glieder in das Helle:
Also kommt ein neues Leben
Oft auf mich herab vom Himmel,
Und ich seh vor mir mein Streben
Licht und unvergänglich schweben
Durch des Lebens bunt Gewimmel.
Will erquickt nun alles prangen,
Irrt der Dichter durch die Schatten,
Durch die blumenreichen Matten,
Denkt der Zeiten, die vergangen,
Ferner Freunde voll Verlangen,
Und es weben sich die Träume
Wie von selbst zum Werk der Musen,
Und rings Berge, Blumen, Bäume
Wachsen in die heitern Räume
Nach der Melodie im Busen.





Ähnliche Gedichte
- Nachtigall Nach den schönen Frühlingstagen, Wenn die blauen Lüfte wehen, Wünsche mit dem Flügel schlagen Und im Grünen Amor zielt, Bleibt......
- In den Abend Aus krummen Nebeln wachsen Köstlichkeiten. Ganz winzge Dinge wurden plötzlich wichtig. Der Himmel ist schon grün und undurchsichtig Dort hinten,......
- Sängers Vorüberziehn Ich schlief am Blütenhügel, Hart an des Pfades Rand. Da lieh der Traum mir Flügel Ins goldne Fabelland. Erwacht, mit......
- Volkslied Wenn ich zwei Vöglein wär Und auch vier Flügel hätt, Flög die eine Hälfte zu dir. Und die andere, die......
- Die Dichter und die Zeit Wir sind dein Flügel, o Zeit, doch wir nicht die tragende Klaue! Oder verlangst du so viel: Flügel und Klaue......
- Delphine Jene Wirklichen, die ihrem Gleichen Überall zu wachsen und zu wohnen Gaben, fühlten an verwandten Zeichen Gleiche in den aufgelösten......
- Entschluß Gebannt im stillen Kreise sanfter Hügel, Schlingt sich ein Strom von ewig gleichen Tagen, Da mag die Brust nicht nach......
- Lockung Hörst du nicht die Bäume rauschen Draußen durch die stille Rund? Lockt’s dich nicht, hinabzulauschen Von dem Söller in den......
- Mit einer Zeichnung Sieh in diesem Zauberspiegel Einen Traum, wie lieb und gut Unter ihres Gottes Flügel Unsre Freundin leidend ruht. Schaue, wie......
- Predigt ans Großstadtvolk Ja, die Großstadt macht klein. Ich sehe mit erstickter Sehnsucht Durch tausend Menschendünste zur Sonne auf; Und selbst mein Vater,......
- Zweifel Könnt es jemals denn verblühen, Dieses Glänzen, dieses Licht, Das durch Arbeit, Sorgen, Mühen Wie der Tag durch Wolken bricht,......
- Das Land der Winde I (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) Die Barthelsstürme reißen und bewegen Die Bäume, deren Blätter gelb nun sind; Die......
- Sommermorgen Leise träumt die Sommernacht; Bei den kühlen Bronnen Hab‘ ich dich herangewacht, Erster Hauch der Sonnen. Gestern in der Abendluft,......
- Zwielicht Dämmrung will die Flügel spreiten, Schaurig rühren sich die Bäume, Wolken ziehn wie schwere Träume – Was will dieses Graun......
- An die Erde Gönne dem Baum die Freude, gen Himmel zu wachsen, o Erde: Was er an Früchten erzeugt, wirft er dir doch......
- Rastlose Liebe Dem Schnee, dem Regen. Dem Wind entgegen, Im Dampf der Klüfte, Durch Nebeldüfte, Immer zu! Immer zu! Ohne Rast und......
- Ballade des äußeren Lebens Und Kinder wachsen auf mit tiefen Augen, Die von nichts wissen, wachsen auf und sterben, Und alle Menschen gehen ihre......
- An Silvien Wenn die Zweige Wurzeln schlagen, Wachsen, grünen, Früchte tragen, Möchtest du dem Angedenken Deines Freunds ein Lächeln schenken....
- Epilog Unser Grab erwärmt der Ruhm. Torenworte! Narrentum! Eine beßre Wärme gibt Eine Kuhmagd, die verliebt Uns mit dicken Lippen küßt......
- An seine Spröde Siebst du die Pomeranze? Noch hängt sie an dem Baume; Schon ist der März verflossen, Und neue Blüten kommen. Ich......
- Mondnacht Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt. Die......
- Lied eines Lappländers Komm Zama, komm! Laß deinen Unmuth fahren, O du der Preis Der Schönen! komm! In den zerstörten Haaren Hängt mir......
- Betrachtung des Todes Wie sicher lebt der Mensch, der Staub! Sein Leben ist ein fallend Laub; Und dennoch schmeichelt er sich gern, Der......
- Aufschub der Trauer Wie dich die warme Luft umscherzt, Das schatt’ge Grün, o wie dich’s kühlt! Wie leicht ist all das Weh verschmerzt,......
- Platen Vieles hast du gethan, man soll es mit Liebe dir danken, Hast der äußeren Form streng, wie kein Zweiter, genügt,......
- Die Liebe Die Liebe hemmet nichts; sie kennt nicht Tür noch Riegel, Und dringt durch alles sich; Sie ist ohn Anbeginn, schlug......
- Die seligen Augenblicke An Laura Laura, über diese Welt zu flüchten, Wähn ich – mich in Himmelmaienglanz zu lichten, Wenn dein Blick in......
- Möwenflug Möwen sah um einen Felsen kreisen Ich in unermüdlich gleichen Gleisen, Auf gespannter Schwinge schweben bleibend, Eine schimmernd weiße Bahn......
- Die Engel Freilich, ein ungläub’ger Thomas, Glaub ich an den Himmel nicht, Den die Kirchenlehre Romas Und Jerusalems verspricht. Doch die Existenz......
- Wikinger (für John von Gorsleben) Wir sind von einem fernen Nord geschwommen Wie wilde Schwäne, südige Welt zu sehn, Und sind......
- Die Vögel Wie trübe Morgen langsamer Tage Über den Seen und Sümpfen voll Klage Über dem schillernden Schilf ruht die Nacht Regen......
- Terzett Hirt Wenn sich der Sommermorgen still erhebt, Kein Wölkchen in den blauen Lüften schwebt, Mit Wonneschauern naht das Licht der......
- Wandrers Sturmlied Wen du nicht verlässest, Genius, Nicht der Regen, nicht der Sturm Haucht ihm Schauer übers Herz. Wen du nicht verlässest,......
- Die Sperlinge Altes Haus mit deinen Löchern, Geiz’ger Bauer, nun ade! Sonne scheint, von allen Dächern Tröpfelt lustig schon der Schnee, Draußen......
- An dem Feuer saß das Kind An dem Feuer saß das Kind, Amor, Amor, Und war blind; Mit dem kleinen Flügel fächelt In die Flamme er......
- Den 6. Juni 1816 Du versuchst, o Sonne, vergebens, Durch die düstren Wolken zu scheinen! Der ganze Gewinn meines Lebens Ist, ihren Verlust zu......
- Verheißung Nicht mehr barfuß sollst du traben, Deutsche Freiheit, durch die Sümpfe, Endlich kommst du auf die Strümpfe, Und auch Stiefeln......
- Winterfreuden Also muß ich auf immer, Kristall der Ströme, dich meiden? Darf nie wieder am Fuß schwingen die Flügel des Stahls?......
- Der König von Münster Der König war geschoren; Nun ging ihm die Krone zu weit Und bog ein wenig die Ohren, In die von......
- Es führt dich meilenweit von dannen Es führt dich meilenweit von dannen Und bleibt doch stets an seinem Ort, Es hat nicht Flügel auszuspannen Und trägt......