Gedichte Als der Kunstreiche Johann Rudolff Stadeleraus der Schweitz / auf

Dem Meydan zu Ispahan in Persien jämmerlich niedergesebelt ward

Dein tapffrer Christenmuth / du werther Schweitzer du /
Ist ewig lobens werth: Denn da du kuntest leben /
Hast du dich willig hin in deinen Todt gegeben.
Was deinen Leib bringt ümb / das ist ein kurtzes nu.
Die Seele flog darvon. Ihr kam kein Sebel zu.
Nun siehst du ümm dich her die Serafinnen schweben /
Schaust auff diß grosse Nichts / ümm welches wier so streben /
Lachst deine Mörder aus / und jauchtzest in der Ruh.
Hier ist dein Märter Krantz / du redlicher / du treuer /
Den nim mit in dein Grab. Wir wollen deinen Preiß
Durch die erlößte Welt bey allen machen teuer /
Dein Vaterland sol seyn der Erden weiter Kreyß.
Wer so / wie du / verdirbt / der bleibet unverdorben;
Lebt / wenn er nicht mehr lebt / und stirbet ungestorben.


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Gedichte Als der Kunstreiche Johann Rudolff Stadeleraus der Schweitz / auf - Fleming