Gedichte An Basilenen

Nach dem Er von Ihr gereiset war.

Ist mein Glücke gleich gesonnen /
Mich zu führen weit von dir /
O du Sonne meiner Wonnen /
So verbleibst du doch in mir.
Du in mir / und ich in dir /
Sind beisammen für und für.

Künftig werd ich gantz nicht scheuen /
Kaspis / deine fremde Fluht /
Und die öden Wüsteneyen /
Da man nichts / als fürchten / thut.
Auch das wilde macht mir zahm /
Liebste / dein gelobter Nahm‘.

Überstehe diese Stunden /
Schwester / und sey unverwand.
Ich verbleibe dir verbunden /
Und du bist mein festes Band.
Meines Hertzens Trost bist du /
Und mein Hertze selbst darzu.

Ihr / ihr Träume / sollt indessen
Unter uns das beste thun.
Kein Schlaff der soll ihr vergessen.
Ohne mich soll Sie nicht ruhn.
Daß die süße Nacht ersetzt /
Was der trübe Tag verletzt.

Lebe meines Lebens Leben /
Stirb nicht meines Todes Todt /
Daß wir uns uns wiedergeben /
Abgethan von aller Noth.
Sey gegrüßt / bald Trost / itzt Quahl
Tausent / tausent / tausent mahl.


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Gedichte An Basilenen - Fleming