Die Weltgeschichte sucht aus spröden Stoffen
Ein reines Bild der Menschheit zu gestalten,
Vor dem, die jetzt sich schrankenlos entfalten,
Die Individuen vergeh’n, die schroffen.
Die endliche Vollendung ist zu hoffen,
Denn diese Künstlerin wird nie erkalten,
Auch sehen wir, wenn sich die Nebel spalten,
Schon manchen Zug des Bildes tief getroffen.
Doch wir, wie Kinder in der Werkstatt harrend,
Wir haschen nach den abgesprung’nen Stücken,
Die, wie sie schweigend meißelt, nieder fallen;
Dann rufen wir, in Andacht dumpf erstarrend,
Mit krummen Nacken und gebeugten Rücken:
Hier sind die Götter! Laßt den Weihrauch wallen!
(1 votes, average: 5,00 out of 5)Ähnliche Gedichte
- Schlimme Geschichte Im Stall unser Schäfchen – bäht, Im Hof unser Hähnchen kräht, Und der Karo an der Kette Bellt mit Spitzen......
- Die Erde und der Mensch Ernst Brücke freundschaftlichst zugeeignet (1848 gedichtet) Dich, alte Erde, muß ich etwas fragen, Damit sich endlich mir das Räthsel löse,......
- Jetziger Standpunct der Geschichte Was die Geschichte bis jetzt errang? Die ew’gen Ideen! Sie zu verwirklichen, ist nun denn ihr großes Geschäft....
- Welt und Mensch Zwölf der Monde bedarf’s, so heißt es, die Welt zu umsegeln, Zwölf der Jahre jedoch, eh‘ du den Menschen umgehst....
- Natur und Mensch Oft schon kam es mir vor, Natur, als hätt’st du zu zeitig In dein Werk dich verliebt und die Vollendung......
- Häschen in der Grube Häschen in der Grube Saß und schlief, Kam der heil’ge Kuckdikuck Und bracht ihm einen Brief. Häschen, bist du müde......
- Deutsche Geschichte als Tragödie Welch babylonischer Turm als Vorwurf tragischer Handlung! Freilich, geschehn ist viel; aber es mangelt die Tat....
- Eine Geschichte vom Winde Wer kommt dort angeflogen? Das ist der Wind. Der Wind ist ungezogen, Er bläst dem Kind Unters Röckchen, An die......
- Geschichte der Poesie Wie die Erde voller Schönheit blühte, Sanftumschleiert von dem Rosenglanz Ihrer Jugend und noch bräutlich glühte Aus der Weihumarmung, die......
- Der Mensch Empfangen und genähret Vom Weibe wunderbar Kömmt er und sieht und höret Und nimmt des Trugs nicht wahr, Gelüstet und......
- Der Mensch und das Rebhuhn Ein Mensch wollte ein Rebhuhn schlachten, als dieses aufs kläglichste bat, sein Leben zu schonen; es wolle, versprach es, aus......
- „Adam Mensch“ Ob eine Wurst, die nachts im Rauchfang hängt Sich noch Gedanken über einen Stern macht, Der golden über Ihrem Zipfel......
- Der neue Mensch Mensch, es strömen die Jahrtausende In dein offnes Herz. Der sausende Flügelschlag der Zeit bestürme dich! Halte fest der Promethiden......
- Eins nur ist, was der Mensch zu allen Zeiten gesucht hat Eins nur ist, was der Mensch zu allen Zeiten gesucht hat; Überall, bald auf den Höhn, bald in dem Tiefsten......
- Zagen Die Himmel hangen Schatten haschen Wolken Ängste Hüpfen Ducken Recken Schaufeln schaufeln Müde Stumpf Versträubt Die Gehre Gruft....
- Aus! Ob jeder Freude seh ich schweben Den Geier bald, der sie bedroht; Was ich geliebt, gesucht im Leben, Es ist......
- Rumpumpels Geburtstag Kräht der Hahn früh am Tage, Kräht laut, kräht weit: Guten Morgen, Rumpumpel, Dein Geburtstag ist heut! Guckt das Eichhörnchen......
- Ein Bild Im Morgenwinde sah ich Blumen wanken Und sah, wie sie den Thau der gold’nen Frühe, Daß jede voller dufte, tiefer......
- Der Goldschmiedsgesell Es ist doch meine Nachbarin Ein allerliebstes Mädchen! Wie früh ich in der Werkstatt bin, Blick ich nach ihrem Lädchen.......
- Ritter Toggenburg „Ritter, treue Schwesterliebe Widmet Euch dies Herz, Fodert keine andre Liebe, Denn es macht mir Schmerz. Ruhig mag ich Euch......
- Das Scherchen Schnipsel, schnipsel, Scherchen, Schneid mir ein Gewehrchen; Schieß ich mir ein Häschen tot, Brat’s dem Kind zum Mittagbrot. Die Schnitzel......
- Gottes Räthsel Kinder sind Räthsel von Gott und schwerer, als alle, zu lösen, Aber der Liebe gelingt’s wenn sie sich selber bezwingt....
- Die Poesie der Formen Was in den Formen schon liegt, das setze nicht dir auf die Rechnung: Ist das Klavier erst gebaut, wecken auch......
- Der Gesang des Meeres Wolken, meine Kinder, wandern gehen Wollt ihr? Fahret wohl! Auf Wiedersehen! Eure wandellustigen Gestalten Kann ich nicht in Mutterbanden halten.......
- Der Schreckliche Benvenuto, sprich, was schmiedest Du wie rasend in der Werkstatt? Welches ungeheure Kunstwerk? – „Messer! Scharfe, feine Messer!“ Benvenuto, sprich,......
- In diesem Wetter, in diesem Braus In diesem Wetter, in diesem Braus, Nie hätt‘ ich gesendet die Kinder hinaus! Man hat sie getragen hinaus, Ich durfte......
- Il Pensieroso In einem Winkel seiner Werkstatt las Buonarotti, da es dämmerte; Allmählich vor dem Blicke schwand die Schrift… Da schlich sich......
- Die Heilung Ein kleines Kind mit Flügeln Kam jüngst mit muntern Schritten In meinen Blumengarten. Es ging in alle Gänge, Und sah......
- Groß ist die Diana der Epheser Apostelgeschichte 19, 39 Zu Ephesus ein Goldschmied saß In seiner Werkstatt, pochte, So gut er konnt, ohn Unterlaß, So zierlich......
- Mauskätzchen „Mauskätzchen; wo bleibst du? Mauskätzchen, was treibst du? In unserem Häuschen Sind schrecklich viel Mäuschen: Sie pfeifen und rappeln, Sie......