An ein Mädchen
Dein Haus, im Waldgehege,
Stand auf dem Hügel frei;
Ich, auf gewund’nem Stege,
Zog hart daran vorbei.
Du gabst mit treuer Miene
Mir meinen Gruß zurück,
Die wallende Gardine
Entzog dich dann dem Blick.
Nun hat das reiche Leben,
Das ringsum sich ergießt,
In deinem stillen Weben
Den Punct, in dem es schließt:
Du wirst die Beere pflücken,
Die dort zur Reife drängt,
Dich wird die Rose schmücken,
Die hier im Grünen hängt.
Und danke ich der Quelle,
Die mir den Trunk gebracht,
Dank‘ ich so mancher Stelle
Voll kühler Waldesnacht,
Dank‘ ich der Sonne willig
Ihr herzerfreuend Licht,
So dank‘ ich dir auch billig
Dein süßes Angesicht.





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