Gedichte Der Nebelstädte

Der Nebelstädte
Winzige Wintersonne
Leuchtet mir mitten ins gläserne Herz.
Das ist voll vertrockneter Blumen
Gleich einem gestorbenen Garten.

[Alles, was ehe war,
Ist hinter den Mauern des Schlafes
Schon zur Ruhe gebracht.
Viele Winde der sausenden Straßen
Haben inzwischen auf frierenden Köpfen
Ein Wind-Spiel gemacht.]

Wohl war in Dämmerung noch
Blutiger Wolken Kampf
Und der sterbenden Städte
Schultern zuckten im Krampf.
Wir aber gingen von dannen
‹Zerrissen uns mit einem Mal,›
Dumpf scholl ein Zungen-Gestreite
In Finsternis – Unrat – siebenfarbiger Qual.

Doch niemand rühret das starre
Gestern noch mit der Hand
Da der rostige Mond
Kollerte unter den [Rand]
Zu wolkiger Wolken Geknarre.


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Gedichte Der Nebelstädte - Heym