Gedichte Blick ins Tal

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1. Amors Pfeil Amors Pfeil hat Widerspitzen. Wen er traf, der lass‘ ihn sitzen, Und erduld‘ ein wenig Schmerz! Wer geprüften Rat verachtet,......
2. Blick um Blick Wenn du dich im Spiegel besiehst, Denke, daß ich diese Augen küßte Und mich mit mir selbst entzweien müßte, Sobalde......
3. Feindseliger Blick „Du kommst doch über so viele hinaus, Warum bist du gleich außerm Haus, Warum gleich aus dem Häuschen, Wenn einer......
4. Blick in den Strom Sahst du ein Glück vorübergehn, Das nie sich wiederfindet, Ists gut in einen Strom zu sehn, Wo alles wogt und......
5. An mich selbst Lass die Rosen ihren Duft Amseln streun und Finken, Dürsten sollst du nach der Luft, Draus die Adler trinken! Blut......
6. Die Bitte O Schwester, merk‘ auf diese Kunde: Erscheint dir je ein junger Hirt, Der lieb sogleich dem Herzen wird Und immer......
7. Früher, da ich unerfahren Früher, da ich unerfahren Und bescheidner war als heute, Hatten meine höchste Achtung Andre Leute. Später traf ich auf der......
8. Bibelbiereifrig! Hier Genie und dort Talent! Jeder Mensch hat sein Pläsirchen – So ein armer Recensent Ist das ärmste aller Thierchen.......
9. Elpenor An den Okeanos kam Odysseus, Der viel wandernde, Viel bewanderte. Ewige Nacht herrschte Über dem Volk der trotzigen Kimmerier. Er......
10. Ein Frühlingstag Die Leute schnuppern in die Luft wie Hunde, Die dieses Frühlingstages Ruch erspüren wollen. Die Sonne steigt sehr langsam aus......
11. Der Stern der Seelen eine Phantasie Jenen freundlichen Stern, den Gespielen der Abenddämmrung, Und Verkünder der Ruh, bewohnen die Seelen der Menschen, Eh der......
12. Die Nektartropfen Als Minerva, jenen Liebling, Den Prometheus, zu begünst’gen, Eine volle Nektarschale Von dem Himmel niederbrachte, Seine Menschen zu beglücken Und......
13. Der Hirsch Ein einäugiger Hirsch weidete gewöhnlich auf Wiesen neben dem Meer, und zwar so, daß er immer das gesunde Auge landwärts......
14. Et altera pars! Schon Joseph Viktor von Scheffel sagt: Lass Von Klassen-, Rassen – und Massenhass! Doch bitte, zähme auch deine Triebe In......
15. Heimlichkeit Das Horchen spricht Gluten klammen Schauer schielen Blut seufzt auf Dein Knie lehnt still Die heißen Ströme Brausen Heiß Zu......
16. An die Nachtigall 1813 Süße Klage, Kleine Nachtigall, Klang der Nächte, sage, Wer gab dir den Schall? Fielst von Sternen Du, ein Engeltraum,......
17. Die Schwalbe und andere Vögel Ein Vogel, welcher glaubte, daß er die Denk – und Handlungsweise der Menschen genau kenne, versammelte eines Tages eine Menge......
18. An zwei Gebrüder, eifrige junge Naturfreunde Marienbad, 182- Am feuchten Fels, den dichtes Moos versteckt, Erblühen Blumen, flattert manch Insekt; Scheint es auch dürr den kahlen......
19. Abschlachtung „Wie kannst Du Zarte die Hühner und Tauben, Des Lebens so kalt, so neronisch berauben?“ Viel hab‘ ich seit Jahren......
20. Die Aussicht Wenn in die Ferne geht der Menschen wohnend Leben, Wo in die Ferne sich erglänzt die Zeit der Reben, Ist......
21. Die Carmagnole (1792) Nach dem Französischen Was will das Proletariat? Dass keiner zu herrschen hat! Kein Herr soll befehlen, Kein Knecht sei zu......
22. Tränen des Vaterlandes Wir sind doch nunmehr ganz, ja mehr denn ganz verheeret! Der frechen Völker Schar, die rasende Posaun Das vom Blut......
23. Vorwärts 1818 Vorwärts! Vorwärts! rief der Blücher, Deutschlands treuster, bester Degen, Und auf schlüpfrig blut’gen Wegen Schritt der alte Held so......
24. Der Frosch, die Ratte und die Weihe Ein Frosch stritt mit einer Ratte um einen Sumpf. Der Frosch behauptete, daß er ihn mit dem größten Rechte besitze;......
25. Das Kamel Als die Menschen das Kamel zum ersten Male sahen, erstaunten sie über die Größe des Tieres und flohen bestürzt davon.......
26. Der Mandarin Das starre Licht des sonnenhaften Thrones Fällt auf der Majestät gefurchte Mienen. Um die Gestalt des hohen Himmelssohnes Stehn in......
27. Die letzte Kornblume Sie ging, den Weg zu kürzen, übers Feld. Es war gemäht. Die Ähren eingefahren. Die braunen Stoppeln stachen in die......
28. Prometheus auf Skiern Ists Schnee, der rosa unter meinen Skiern blüht? Ists Winterluft, die heiss um meine Schläfen zieht? Der Watzmann, der sich......
29. Die fünf Marienlieder des Kuno Kohn Erstes Lied: So viele Jahre sucht ich dich, Maria – In Gärten, Stuben, Städten und Gebirgen, In Buden, Dirnen, in......
30. Die Geburtenzahl Die Geburtenzahl Ging herunter, Traf den Pfarrer im Tal Nachts noch munter. Heidel da diedel dumm Wie war das schön......