Gedichte Gleichnis

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1. Berliner Ballade Sie hing wie eine Latte Vom Schranke steif und stumm. Am Morgen sah’s ihr Gatte, Lief nach dem Polizeipräsidium. „Meine......
2. Laotse Er ward von einer armen Magd empfangen Auf hartem Ackerland. Der grosse Wandrer kam gegangen Und nahm sie bei der......
3. Verborgenheit Laß, o Welt, o laß mich sein! Locket nicht mit Liebesgaben, Laßt dies Herz alleine haben Seine Wonne, seine Pein!......
4. Adonis Als Phöbos Apollon dich sah, Adonis, Ergriff seine Seele ein seliger Schmerz. Nicht freute ihn der Gesang der Mysten Und......
5. Nacht und Morgen und wieder Nacht Als die Sterne sanken, Als wir Nebel tranken, Morgen wölbte seine Hand – Unter seinem Segen Haben wir gelegen Wie......
6. Grabschrift auf Voltairen 1779 Hier liegt – wenn man euch glauben wollte, Ihr frommen Herr’n! – der längst hier liegen sollte. Der liebe Gott......
7. Franziskus Er war von Liebe wie ein Stern entbrannt. Er gab sein Erbe an den Kirchenfiskus. Tat ab des Kaufherrn prunkendes......
8. Der Tod des Adonis Sieben Wochen schon schreit Kypris, Denn Adonis starb, Der schönste der Menschen. Die Sterne weinen nachts Sternschnuppen, Und salzig von......
9. Der kleine Mörder Er wußte nicht, warum er so elend war Und warum der Himmel an jenem Abend so schwelend war. Sein Schädeldeckel......
10. Winterschlaf Indem man sich nunmehr zum Winter wendet, Hat es der Dichter schwer, Der Sommer ist geendet, Und eine Blume wächst......
11. Musette Wenn dein Mund liegt An meiner Scham, Und meine Sehnsucht wund wiegt, Als ob ein grosser Vogel mich auf seine......
12. Im Spiegel Ich sehe in den Spiegel. Was für ein unverschämter Blick mustert mich? Jetzt zieht er sich schon in sich selbst......
13. Der Tod im Bridge Es spielen dreie mit verdeckten Karten. Ein dummer Vierter findet sich zumeist, Der ihre Heuchelei als Tugend preist Und den......
14. Schabernack Wenn ich in die Stube geh Und den Rumpumpel seh, Tanzen wir zwei Ringeldireih, Lachen wir, Machen wir, Schabernack, Huckepack!......
15. Mädchen-Klage Diese Neigung, in den Jahren, Da wir alle Kinder waren, Viel allein zu sein, war mild; Andern ging die Zeit......
16. Ewig jung ist nur die Sonne Heute fanden meine Schritte mein vergeßnes Jugendtal, Seine Sohle lag verödet, seine Berge standen kahl. Meine Bäume, meine Träume, meine......
17. Kastraten und Männer Ich bin ein Mann! – wer ist es mehr? Wers sagen kann, der springe Frei unter Gottes Sonn einher Und......
18. Skat Sie hocken, ihre Socken schweißgetränkt, Den Leib bedeckt mit braven Jägerhemden. Sie dulden keinen zugereisten Fremden, Und jeder Groschen wird......
19. Die Ballade vom Schlaf der Kindheit Scheuche nicht den Schlaf des Kindes In der schwarzen Bucht. In den Zweigen des erwachten Windes Hängt er hell wie......
20. Auf die Reise Um Mitternacht, auf pfadlos weitem Meer, Wann alle Lichter längst im Schiff erloschen, Wann auch am Himmel nirgends glänzt ein......
21. Römische Campagna Aus der vollgestellten Stadt, die lieber Schliefe, träumend von den hohen Thermen, Geht der grade Gräberweg ins Fieber; Und die......
22. I. Frühschoppen im Hofbräuhause Hier steht ein Faß – und an das Faß geschweißt, Dem Fasse ähnlich, dick und rund gerollt: Ein k. b.......
23. Oden I Da nun der Regen rinnt Und die Wolken wandern, Bin ich bei niemandem Denn bei mir. Kein Baum, den......
24. Die Kriegsbraut Ich sage immer allen Leuten, Ich wäre hundert Jahr… Die Hochzeitsglocken läuten… Es – ist – alles – gar –......
25. Der rumänische Räuberhauptmann Terente Ich bin Seine Majestät der Räuberhauptmann Terente Und geruhe, im Donaudelta das Zepter eines knorrigen Eichenknüttels zu schwingen. Ich bin......
26. Der verliebte Knecht Die Bäume rings so rege Sehn mich verwundert an. Sie wissen meine Wege, Die heimlich ich getan. Ich kroch des......
27. Fannerl Hab dich doch lieb, Fannerl, Wenn die Sterne fallen, Wenn die Sonne steigt. Du duftest wie das Ried. Du bist......
28. Der Seriöse Wo ich abends Weißwürste fresse, Da sitzt oft drei Tische weit Vor mir ein Herr von Noblesse, Sehr groß, sehr......
29. Feuerreuterlied 1824 Wer seines Leibes Alter zählet Nach Nächten, die er froh durchwacht, Wer, ob ihm auch der Kreuzer fehlet, Sich......
30. Der stille Freier Mond, der Hirt, lenkt seine Herde Einsam übern Wald herauf, Unten auf der stillen Erde Wacht verschwiegne Liebe auf. Fern......