Am Geburtstag des Freundes
O liebste Kirche sondergleichen,
Auf deinem Berge ganz allein,
Im Wald, wo Linden zwischen Eichen
Ums Chor den Maienschatten streun!
Aus deinem grünen Rasen steigen
Die alten Pfeiler prächtig auf,
An Drachen, Greifen, Laubgezweigen
Reich bis zum letzten Blumenkauf.
Und Nachtigall und Kuckuck freuen
Sich dein – und ihrer Einsamkeit,
Sie kommen jährlich und erneuen
Dir deine erste Frühlingszeit.
Der Wohllaut deiner Orgeltöne
Schläft, ach, manch lieben langen Tag,
Bis einmal sich dein Tal der Schöne
Deines Geläutes freuen mag.
Dort, wo aus gelbem Stein gewunden
Die Treppe hängt, ein Blumenkranz,
Vertieft sich heut in Abendstunden
Mein Sinn in ihre Zierde ganz.
Sieh! ihre leicht geschlungnen Glieder
Verklären sich in rotes Gold!
Und horch, die Spindel auf und nieder
Gehn Melodieen wunderhold!
Musik der hundertfachen Flöte,
Die mit dem letzten Strahl verschwebt
Und schweigt – bis sie die Morgenröte
Des gleichen Tages neu belebt.





Ähnliche Gedichte
- Die Marien-Prozession Gent Aus allen Türmen stürzt sich, Fluß um Fluß, Hinwallendes Metall in solchen Massen Als sollte drunten in der Form......
- Auf H. Johann Friedrich Schröters und Marien Magdalenen Weinmans Hochzeit. An das Frauenzimmer und Gesellschafft. Heute sind der Götter Schaaren Außspatzieret allzumahl; Haben sich verfügt bey Paaren In......
- Brautgesang Komm heraus, komm heraus, o du schöne, schöne Braut, Deine guten Tage sind nun alle, alle aus. Dein Schleierlein weht......
- Wohl fühl ich, wie das Leben rinnt Wohl fühl ich, wie das Leben rinnt Und daß ich endlich scheiden muß, Daß endlich doch das letzte Lied Und......
- Er, der Herrlichste von allen Er, der Herrlichste von allen, Wie so milde, wie so gut! Holde Lippen, klares Auge, Heller Sinn und fester Mut.......
- Rumpumpels Geburtstag Kräht der Hahn früh am Tage, Kräht laut, kräht weit: Guten Morgen, Rumpumpel, Dein Geburtstag ist heut! Guckt das Eichhörnchen......
- Die Verschmähte Du liebst mich nicht! Wie sollt‘ ich länger leben! Die Hoffnung, endlich in dein Herz zu dringen, Erhielt mich, doch......
- Mein! Bächlein, laß dein Rauschen sein! Räder, stellt eur Brausen ein! All‘ ihr muntern Waldvögelein, Groß und klein, Endet eure Melodein!......
- Die Veste des Himmels Asia hat ausgespieen ihre gelbe Tigerbrut, Daß sie purpurroth sich trinke in der Griechenkinder Blut; Afrika aus ihren Wüsten stürmet......
- Der Kompanie bei ihrem ersten Kränzchen im Winter 1821 Heran! heran! du edler Circulus Heran! heran! zum frohen Bundesmahle! Reicht euch die Hand; gebt euch den Bruderkuß, Schließt dichter......
- An die Geliebte Wenn ich, von deinem Anschaun tief gestillt, Mich stumm an deinem heilgen Wert vergnüge, Dann hör ich recht die leisen......
- An mein Vaterland Wie fern, wie fern, o Vaterland, Bist du mir nun zurück! Dein liebes Angesicht verschwand Mir, wie mein Jugendglück! Ich......
- Dauer im Wechsel Hielte diesen frühen Segen, Ach, nur eine Stunde fest! Aber vollen Blütenregen Schüttelt schon der laue West. Soll ich mich......
- Abschied dem Jahre 1834 Leb wohl du Jahr voll Tränen! O lasse mich an deinem letzten Tag Noch einmal selig wähnen, Daß ich an......
- Chorus der Lyriker O Mainacht, Mond und Mandoline! Wer schwärmte früher für Lassalle? Heut gellt der Pfiff der Dampfmaschine Ins Hohelied der Nachtigall!......
- Der Schnapphans I Ich bin ein armer Kauz Und hab nicht Haus noch Stall. Der Wald, der ist mein Haus, Die Luft......
- Grossmutter und Enkel Ferne ist dein Sinn, dein Fuß Nur in meiner Tür!“ Woher weißt dus gleich beim Gruß? „Kind, weil ich es......
- Vor dem ersten Aderlaß, am Tage vor dem Abendmahl Was ich tue, was ich denke, Alles, was mit mir geschieht, Herr nach deinem Auge lenke Das auf meine Wege......
- Drei Fräulein 1. Drei Fräulein sahn vom Schlosse Hinab ins tiefe Tal. Ihr Vater kam zu Rosse, Er trug ein Kleid von......
- Klage um Wilibald 1835 Eine Handvoll Erde, Einen Rosenkranz, Daß erfüllet werde Treue Liebe ganz, Werf‘ ich, süßer Knabe, Unter schwerem Ach, Letzte......
- Eine hab‘ ich mir erwählet Eine hab‘ ich mir erwählet / Und die solls alleine seyn / Die mich frölich macht und quählet / Doch......
- An die Erwählte Hand in Hand! und Lipp auf Lippe! Liebes Mädchen, bleibe treu! Lebe wohl! und manche Klippe Fährt dein Liebster noch......
- Der Sohn Mutter, halte mich nicht, Mutter, dein Streicheln tut weh, Sieh durch mein Gesicht, Wie ich glüh und vergeh. Gib den......
- An den Apollo Zur Vermählung meines Freundes, des Herrn Doctor Althof, mit der Demoiselle Kuchel. Am 17. Mai 1789. Gott der goldnen Leier,......
- Worte, gesprochen an Schills Grabe in Stralsund Zur halbhundertjährigen Gedächtnisfeier seines Todes am 31. Mai 1859 Wir kommen heut getreten, Du tapfre Sundia, Zu wünschen und zu......
- An den Unsichtbaren Du, den wir suchen auf so finstern Wegen, Mit forschenden Gedanken nicht erfassen, Du hast dein heilig Dunkel einst verlassen......
- Aus Byrons Manfred Bannfluch Wenn der Mond ist auf der Welle, Wenn der Glühwurm ist im Gras Und ein Scheinlicht auf dem Grabe,......
- An Frau Rebekka Bei der silbernen Hochzeit, den 15. März 1797 Ich habe Dich geliebet und ich will Dich lieben, Solang‘ Du goldner......
- Eingang Wer du auch seist: am Abend tritt hinaus Aus deiner Stube, drin du alles weißt; Als letztes vor der Ferne......
- Früh im Wagen Es graut vom Morgenreif In Dämmerung das Feld, Da schon ein blasser Streif Den fernen Ost erhellt; Man sieht im......
- Der Gewitterabend O die roten Abendstunden! Flimmernd schwankt am offenen Fenster Weinlaub wirr ins Blau gewunden, Drinnen nisten Angstgespenster. Staub tanzt im......
- Glück Wie jauchzt meine Seele Und singet in sich! Kaum, daß ich’s verhehle So glücklich bin ich. Rings Menschen sich drehen......
- Osterlied Erinnre dich, mein Geist, erfreut Des hohen Tags der Herrlichkeit; Halt im Gedächtnis Jesum Christ, Der von dem Tod erstanden......
- Siede Meine Schwäche hält sich mühsam An den eigenen Händen Mit meinen Kräften Spielen deine Knöchel Fangeball! In deinem Schreiten knistert......
- An den Schlaf Der du mit deinem Mohne Selbst Götteraugen zwingst Und Bettler oft zum Throne, Zum Mädchen Schäfer bringst, Vernimm: Kein Traumgespinste......
- Die Wallfahrt nach Kevlaar 1 Am Fenster stand die Mutter, Im Bette lag der Sohn. „Willst du nicht aufstehn, Wilhelm, Zu schaun die Prozession?“......
- Der springende Ton Der springende Ton, Der springende Ton, Der ist mein Sohn! Und ich bin seine Mutter. Die backt mit guter Butter......
- Einkehr Du stille Friedhofmauer, Scheu tret ich bei dir ein. Willst du nicht meiner Trauer Schirmende Heimat sein? In deinem tiefen......
- Dein Antlitz war mit Träumen ganz beladen Dein Antlitz war mit Träumen ganz beladen. Ich schwieg und sah dich an mit stummem Beben. Wie stieg das auf!......
- Den Besten Die Abgeschiednen betracht ich gern, Stünd ihr Verdienst auch noch so fern; Doch mit den edlen lebendigen Neuen Mag ich......