Gedichte Das Land der Winde I

(Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse)

Die Barthelsstürme reißen und bewegen
Die Bäume, deren Blätter gelb nun sind;
Die Erde spürt den schweren, kalten Regen.

Das Korn fliegt von der Hülse nun geschwind,
Des Jahres Ernte werfelt man. Ich fühle –
Durch alle Riegenstuben bläst der Wind.

Vermahlt wird neues Korn in jener Mühle,
Der Flügel steigt schon gegen Wolkenwand;
Getreide wird gedorrt. In dieser Kühle

Sind Tag und Nacht auch gleich. Von mir verschwand
Das Bild der Felder, die den Landmann loben.
Wie klein und schlecht ist doch dein eignes Land!

Die Jugend wird zerstört durch Winde droben;
Die Jahreswenden flochten nie zum Kranze
Den Sonnenschein und dieses Sturmes Toben.

Wie wenig schrieb ich doch in dieser Stanze!


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