Gedichte Der Garten der Irren

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1. Der Garten Der Mund ist feucht. Und wie bei Fischen breit Und leuchtet rot in dem toten Garten. Sein Fuß ist glatt......
2. Die Irren V: Die Somnambulen Schon braust die Mitternacht. Mit langem Haar In weiße Tücher feierlich gehüllt Zieht schwankend auf der Somnambulen Schar, Wie Rauch......
3. Die Irren II Der Tod zeigt seine weiße Leichenhaut Vor ihrer Kerkerfenster Arsenal. Das schwarze Dunkel schleicht in trübem Laut Geborstner Flöten durch......
4. Die Irren I Papierne Kronen zieren sie. Sie tragen Holzstöcke aufrecht auf den spitzen Knien. Und ihre langen, weißen Hemden schlagen Um ihren......
5. Der Ölbaum-Garten Er ging hinauf unter dem grauen Laub Ganz grau und aufgelöst im Ölgelände Und legte seine Stirne voller Staub Tief......
6. Die Irren Variation Ein Königreich. Provinzen roter Wiesen. Ein Wärter, eine Peitsche, eine Kette. So klappern wir in Nessel, Dorn und Klette......
7. Der Gärtner an den Garten im Winter eine Idylle In Silberhüllen eingeschleyert Steht jetzt der Baum, Und strecket seine nackten Äste Dem Himmel zu. Wo jüngst das......
8. Irre im Garten Dijon Noch schließt die aufgegebene Kartause Sich um den Hof, als würde etwas heil. Auch die sie jetzt bewohnen, haben......
9. In einem alten Garten Resedaduft entschwebt im braunen Grün, Geflimmer schauert auf den schönen Weiher, Die Weiden stehn gehüllt in weiße Schleier Darinnen Falter......
10. Luna I Den blutrot dort der Horizont gebiert, Der aus der Hölle großen Schlünden steigt, Sein Purpurhaupt mit Wolken schwarz verziert, Wie......
11. Columbus 12. Oktober 1492 Nicht mehr die Salzluft, nicht die öden Meere, Drauf Winde stürmen hin mit schwarzem Schall. Nicht mehr......
12. Der alte Garten Kaiserkron und Päonien rot, Die müssen verzaubert sein, Denn Vater und Mutter sind lange tot, Was blühn sie hier so......
13. Im Garten Hüte, hüte den Fuß und die Hände, Eh sie berühren das ärmste Ding! Denn du zertrittst eine häßliche Raupe Und......
14. Wellentanzlied Ich warf eine Rose ins Meer, Eine blühende Rose ins grüne Meer. Und weil die Sonne schien, Sonne schien, Sprang......
15. Totenverbrennung Heilige Flammen, o kehrt, kehrt wieder zurück, und gereinigt Werde des Tods hinfort schnöde verpestende Luft! Möge zu Staub der......
16. Ruhe in der Geliebten So laß mich sitzen ohne Ende, So laß mich sitzen für und für! Leg‘ deine beiden frommen Hände Auf die......
17. Licht Licht, vom Himmel flammt es nieder, Licht, empor zum Himmel flammt es; Licht, es ist der große Mittler Zwischen Gott......
18. Träumerei in Hellblau Alle [Landschaften] haben Sich mit Blau gefüllt. Alle Büsche und Bäume des Stromes, Der weit in den Norden schwillt. Blaue......
19. Unter den Alpen gesungen Heilige Unschuld, du der Menschen und der Götter liebste vertrauteste! du magst im Hause oder draußen ihnen zu Füßen Sitzen,......
20. Es stehet im Abendglanze Es stehet im Abendglanze Ein freies heiliges Haus Da sehen mit schimmernden Augen Viel Knaben und Jungfraun heraus, Dort hab......
21. An Diotima Komm und siehe die Freude um uns; in kühlenden Lüften Fliegen die Zweige des Hains, Wie die Locken im Tanz;......
22. Aber seltsam! Ein namenloses Heimweh weinte lautlos In meiner Seele nach dem Leben, weinte, Wie einer weint, wenn er auf großem Seeschiff......
23. Hälfte des Lebens Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von......
24. Der Blumenstrauß Wenn Sträuchen, Blumen manche Deutung eigen, Wenn in den Rosen Liebe sich entzündet, Vergißmeinnicht im Namen schon sich kündet, Lorbeere......
25. Ophelia I Im Haar ein Nest von jungen Wasserratten, Und die beringten Hände auf der Flut Wie Flossen, also treibt sie......
26. Die Messe Bei dreier Kerzen mildem Lichte Die Leiche schläft. Und hohe Mönche gehen Um sie herum, und legen ihre Finger Manchmal......
27. Narzissen Weißt du noch, wie weiß, wie bleich In den Maiendämmerungen, Wenn ich lag, von dir umschlungen, Dir zu Füßen hingerissen,......
28. An die Erwählte Hand in Hand! und Lipp auf Lippe! Liebes Mädchen, bleibe treu! Lebe wohl! und manche Klippe Fährt dein Liebster noch......
29. Heimkehr 1810 Heimwärts kam ich spät gezogen Nach dem väterlichen Haus, Die Gedanken weit geflogen Über Berg und Tal voraus. „Nur......
30. Zweifel Könnt es jemals denn verblühen, Dieses Glänzen, dieses Licht, Das durch Arbeit, Sorgen, Mühen Wie der Tag durch Wolken bricht,......