Den harten Weg entlang im kurzen Trab
Zieht sich der Sträflingstrupp, der heim marschiert
Durch kahle Felder in das große Grab,
Das wie ein Schlächterblock ins Graue stiert.
Sturm singt. Wind pfeift. Vor ihnen weht und irrt
Ein Haufe alter Blätter kunterbunt.
Die Wächter schließen ihren Zug. Es klirrt
An ihrem Rock das große Schlüsselbund.
Das breite Tor geht auf im Riesenbau
Und wieder zu. Des Tages roter Rost
Bedeckt den Westen. Trübe in dem Blau
Zittert ein Stern im bittern Winterfrost.
Und ein paar Bäume stehn den Weg entlang
Im halben Licht verkrüppelt und beleibt.
Wie schwarz aus einer Stirn gekrümmt und krank
Ein starkes Horn steht und nach oben treibt.





Ähnliche Gedichte
- Die Gefangenen I Sie trampeln um den Hof im engen Kreis. Ihr Blick schweift hin und her im kahlen Raum. Er sucht nach......
- Lied des Gefangenen Als meine Großmutter die Liese behext, Da wollten die Leut‘ sie verbrennen. Schon hatte der Amtmann viel Dinte verkleckst, Doch......
- Morgenlied eines Gefangenen Walt’s Gott, der Tag bricht wieder an, Und weckt mich aus der Ruh‘; Wohlauf, betritt die Dornenbahn! Du, meine Seele,......
- Gesang einer gefangenen Amsel Für Ludwig von Ficker Dunkler Odem im grünen Gezweig. Blaue Blümchen umschweben das Antlitz Des Einsamen, den goldnen Schritt Ersterbend......
- Columbus 12. Oktober 1492 Nicht mehr die Salzluft, nicht die öden Meere, Drauf Winde stürmen hin mit schwarzem Schall. Nicht mehr......
- Abend in Skåne Der Park ist hoch. Und wie aus einem Haus Tret ich aus seiner Dämmerung heraus In Ebene und Abend. In......
- Der Baum Am Wassergraben, im Wiesenland Steht ein Eichbaum, alt und zerrissen. Vom Blitze hohl, und vom Sturm zerbissen. Nesseln und Dorn......
- Die Schlösser Alt von Blute, und manches im toten Munde Kauen sie Dunkel – Wo große Schwerter geblitzt. Trübe Gelage zur Nacht......
- Verwandlung Entlang an Gärten, herbstlich, rotversengt: Hier zeigt im Stillen sich ein tüchtig Leben. Des Menschen Hände tragen braune Reben, Indes......
- Hirtenfeuer Ließest unter uns dich nieder, Liebe, liebenswerte Frau, Aber heute ziehst du wieder, Wie die Sterne ziehn im Blau. Siehst......
- Der Winter Der blaue Schnee liegt auf dem ebenen Land, Das Winter dehnt. Und die Wegweiser zeigen Einander mit der ausgestreckten Hand......
- Psyche In der Hand die kleine Lampe, In der Brust die große Glut, Schleichet Psyche zu dem Lager, Wo der holde......
- Die Freuden Es flattert um die Quelle Die wechselnde Libelle, Mich freut sie lange schon; Bald dunkel und bald helle, Wie der......
- Hohenburg Es ist niemand im Haus. Herbst in Zimmern; Mondeshelle Sonate Und das Erwachen am Saum des dämmernden Walds. Immer denkst......
- Die Heimat der Toten I Der Wintermorgen dämmert spät herauf. Sein gelber Turban hebt sich auf den Rand Durch dünne Pappeln, die im schnellen......
- Musik im Mirabell Ein Brunnen singt. Die Wolken stehn Im klaren Blau, die weißen, zarten. Bedächtig stille Menschen gehn Am Abend durch den......
- Sommermorgen Leise träumt die Sommernacht; Bei den kühlen Bronnen Hab‘ ich dich herangewacht, Erster Hauch der Sonnen. Gestern in der Abendluft,......
- Der fliegende Holländer I Wie Feuerregen füllt den Ozean Der schwarze Gram. Die großen Wogen türmt Der Südwind auf, der in die Segel......
- Dicker roter Mond Ach, ich kann ja gar nicht schlafen! Über dem dunkelgrünen Myrtentor Thront ein dicker roter Mond. – Ob es später......
- Das Rheinborn Ich bin den Rhein hinauf gezogen Durch manches schatt’ge Felsentor, Entlang die blauen, frischen Wogen Zu seinem hohen Quell empor.......
- Schneewittchen Schneewittchen hast im Scherz du dich genannt, Da plaudernd einst zusammen wir gesessen, Der Augen tiefes Blau, die Elfenhand, Des......
- 25. August 1817 Einsam will ich untergehn Keiner soll mein Leiden wissen, Wird der Stern, den ich gesehn Von dem Himmel mir gerissen......
- Einsam will ich untergehn Einsam will ich untergehn, Keiner soll mein Leiden wissen! Wird der Stern, den ich gesehn, Von dem Himmel mir gerissen,......
- Rausche durch den Wald 1853 Rausche durch den Wald, rausche durch das Herz, Thränenzorn, du frischer Lebenswind! Schweige nicht das Wort, schweige nicht den......
- Kirchenlied O Maria, meine Liebe! Denk ich recht im Herzen dein: Schwindet alles Schwer‘ und Trübe, Und, wie heller Morgenschein, Dringt’s......
- Buddha Als ob er horchte. Stille: eine Ferne… Wir halten ein und hören sie nicht mehr. Und er ist Stern. Und......
- Die Mitternachtsmaus Wenn’s mitternächtigt und nicht Mond Noch Stern das Himmelshaus bewohnt, Läuft zwölfmal durch das Himmelshaus die Mitternachtsmaus. Sie pfeift auf......
- Für eine Jungfrau Der Mäy der kömmt gegangen Und hat die schönen Wangen Mit Blumen außgemahlt. Das Leid der langen Fröste Wird durch......
- Ein Fischer saß im Kahne Ein Fischer saß im Kahne, Ihm war das Herz so schwer, Sein Liebchen war gestorben, Das glaubt‘ er nimmermehr. Und......
- Allerseelen Geht ein Tag ferne aus, kommt ein Abend. Brennt ein Stern in der Höhe zur Nacht. Wehet das Gras. Und......
- Todeslust Bevor er in die blaue Flut gesunken, Träumt noch der Schwan und singet todestrunken; Die sommermüde Erde im Verblühen Läßt......
- Die Irren II Der Tod zeigt seine weiße Leichenhaut Vor ihrer Kerkerfenster Arsenal. Das schwarze Dunkel schleicht in trübem Laut Geborstner Flöten durch......
- Colombos Geist 1818 Durch die Fluten bahnte, durch die dunkeln, Sich das Schiff die feuchte Straße leicht: Stürme ruhn und alle Sterne......
- Lied im Herbst Wie Krieger in Zinnober Stehn Bäume auf der Wacht. Ich taumle durch Oktober Und Nacht. Blut klebt an meinem Rocke.......
- Auf die Leiche eines Regenten Seyd ihr, Götter dieser Erde, Seyd ihr Menschenstaub, wie wir? O! so zittert! Der Gefährte Eurer Größe lieget hier. Steigt......
- An Creuzer Seh‘ ich das Spätroth, o Freund, tiefer erröthen im Westen, Ernsthaft lächlend, voll Wehmuth lächlend und traurig verglimmen, O dann......
- Der letzte Krieg 1841 Wer seine Hände falten kann, Bet‘ um ein gutes Schwert, Um einen Helden, einen Mann, Den Gottes Zorn bewehrt!......
- Unstern Der Stern erstrahlte so munter, Da fiel er vom Himmel herunter. Du fragst mich, Kind, was Liebe ist? Ein Stern......
- Noch einmal Noch einmal ein flüchtiger Wandergesell – Wie jagen die schäumenden Bäche so hell, Wie leuchtet der Schnee an den Wänden......
- Die Nacht III Jetzt schlafen viele, wie in weißen Särgen, Und in den Wänden sieht man Betten stehen, Darin sich schaukelnd große Köpfe......