Ein dicker Sack – den Bauer Bolte,
Der ihn zur Mühle tragen wollte,
Um auszuruhn mal hingestellt
Dicht an ein reifes Ährenfeld, –
Legt sich in würdevolle Falten
Und fängt ’ne Rede an zu halten.
Ich, sprach er, bin der volle Sack.
Ihr Ähren seid nur dünnes Pack.
Ich bin’s, der Euch auf dieser Welt
In Einigkeit zusammenhält.
Ich bin’s, der hoch vonnöten ist,
Daß Euch das Federvieh nicht frißt,
Ich, dessen hohe Fassungskraft
Euch schließlich in die Mühle schafft.
Verneigt Euch tief, denn ich bin Der!
Was wäret ihr, wenn ich nicht wär?
Sanft rauschen die Ähren:
Du wärst ein leerer Schlauch, wenn wir nicht wären.





Ähnliche Gedichte
- Ein dicker Sack Ein dicker Sack – den Bauer Bolte, Der ihn zur Mühle bringen wollte, Um auszuruhn mal hingestellt Dicht an ein......
- Der Sack und die Mäuse Ein dicker Sack voll Weizen stand Auf einem Speicher an der Wand. – Da kam das schlaue Volk der Mäuse......
- Das Lied der Deutschen Helgoland 26. August 1841 Deutschland, Deutschland über alles, Über alles in der Welt, Wenn es stets zum Schutz und Trutze......
- Erntelied Es steht ein goldnes Garbenfeld, Das geht bis an den Rand der Welt. Mahle, Mühle, mahle! Es stockt der Wind......
- Die Weltweisen Der Satz, durch welchen alles Ding Bestand und Form empfangen, Der Kloben, woran Zeus den Ring Der Welt, die sonst......
- Jahr Dunkle Stille der Kindheit. Unter grünenden Eschen Weidet die Sanftmut bläulichen Blickes; goldene Ruh. Ein Dunkles entzückt der Duft der......
- Judas Die Locke der Qual springt über der Stirne Drin wispern Winde, und viele Stimmen Die wie Wasser vorüberschwimmen. Doch er......
- Nächtlicher Gruß An meine Freunde In dieser dunklen Stunde Der rings ergoßnen Nacht Hab‘ ich bei Euch die Runde Zu Gruß und......
- Der Feuerreiter Sehet ihr am Fensterlein Dort die rote Mütze wieder? Nicht geheuer muß es sein, Denn er geht schon auf und......
- Punkt Die wüsten Straßen fließen lichterloh Durch den erloschnen Kopf. Und tun mir weh. Ich fühle deutlich, daß ich bald vergeh......
- Unserm teuren Körner Am 2ten des Julius 1785 Sei willkommen an des Morgens goldnen Toren, Sei willkommen unserm Freudegruß, Dieses Tages holder Genius,......
- Schlußlied 1841 Was soll der Becher, Ihr tobenden Zecher, Was soll die funkelnde Flasche In eurer Hand? Es trauert in Sack......
- Mondlicht Wie liegt im Mondenlichte Begraben nun die Welt; Wie selig ist der Friede, Der sie umfangen hält! Die Winde müssen......
- Der dunkle Dichter Sanct Lykophron baut SchöppenstädtsPalast, Doch keine Fenster drein. Abhelflich trägt das Licht sein Scholiast Im Sack hinein...
- Verklärung Lebensfunke, vom Himmel entglüht, Der sich loszuwinden müht! Zitternd, kühn, vor Sehnen leidend, Gern und doch mit Schmerzen scheidend! End‘,......
- Der traurige Jäger Zur ew’gen Ruh sie sangen Die schöne Müllerin, Die Sterbeglocken klangen Noch übern Waldgrund hin. Da steht ein Fels so......
- Zum 2. September Vieltausend Männer und Knaben, Vieltausend, Schaar bei Schaar, Begraben, begraben, begraben An Mosel, Maas und Saar! O, der Wittwen und......
- Kinderlied Zum 6. Dezember (a. St.) Weihnacht ist ein schönes Fest, Schön für Hohe, schön für Niedre! Keiner, den es traurig......
- Sappho an Alkaïos Fragment Und was hättest du mir denn zu sagen, Und was gehst du meine Seele an, Wenn sich deine Augen......
- Das Land der Winde I (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) Die Barthelsstürme reißen und bewegen Die Bäume, deren Blätter gelb nun sind; Die......
- Wie klinget die Welle! Wie klinget die Welle! Wie wehet ein Wind! O selige Schwelle! Wo wir geboren sind. Du himmlische Bläue! Du irdisches......
- Dichtersegen Als ich ging die Flur entlang, Lauschend auf der Lerchen Sang, Ward ich einen Mann gewahr, Arbeitsam mit greisem Haar.......
- Ihro Hoheit der Prinzessin Maria Von Sachsen – Weimar und – Eisenach Mit Raffaels Gärtnerin zum 3. Februar 1820 Sanftes Bild dem sanften Bilde Unsrer......
- Juli Klingt im Wind ein Wiegenlied, Sonne warm herniedersieht, Seine Ähren senkt das Korn, Rote Beere schwillt am Dorn, Schwer von......
- Liebesjahr Hat sich die Kelter gedreht? Tanzt dort mit dem Laub eine Flocke? Zuckte der Blitz im August? Blühten die Kirschen......
- Zur Nacht Vorbei der Tag! Nun laß mich unverstellt Genießen dieser Stunde vollen Frieden! Nun sind wir unser; von der frechen Welt......
- Mein Wäldchen An den Grafen und die Gräfin Holck Eure Beschattung kühlt schon lang, des lieben Wäldchens Eichen, ich habe nicht die......
- Auf den Pfriem Pfriem ist nicht bloß mein Freund; er ist mein andres Ich. Dies sagt er nicht allein, dies zeigt er meisterlich.......
- An meinen Zigarettenrauch Gleite ins Weite und in die Höh! Adieu, du zartes Bleu Meines Zigarettenrauches, Der du so sanft entfliehst. Wenn du......
- An meine Lieder Seid, geliebte kleine Lieder, Zeugen meiner Fröhlichkeit; Ach sie kömmt gewiß nicht wieder, Dieser Tage Frühlingszeit. Bald entflieht der Freund......
- Platzmusik in Stuttgart (1928) Das ist ein froher Sonntagsblick: Stuttgart, Studenten, Platzmusik. Da stehen sie in Grüppchen Nach Kopfbedeckung, grün, rot, blau Und......
- Die Eichbäume Aus den Gärten komm ich zu euch, ihr Söhne des Berges! Aus den Gärten, da lebt die Natur geduldig und......
- De profundis Es ist ein Stoppelfeld, in das ein schwarzer Regen fällt. Es ist ein brauner Baum, der einsam dasteht Es ist......
- Die Lumpensammlerin Hält sie den Kopf gesenkt wie ein Ziegenbock, Ihre Gemüsenase, Ihr spitzer Höcker, ihr gestückelter Rock Haben die gleiche farblose......
- Die Galle Ein Tafelgedicht Mit Euch an einem Tisch zu sitzen Macht mir den größten Höllenspaß. Ich träume schon von Euren Witzen.......
- Mondnacht Es war, als hätt der Himmel Die Erde still geküßt, Daß sie im Blütenschimmer Von ihm nun träumen müßt. Die......
- Es waren zwei Moleküle Es waren zwei Moleküle. Die saßen auf einer Mühle Und sahen zu, wie das Mühlrad trieb, Und waren zufrieden und......
- Totenverbrennung Heilige Flammen, o kehrt, kehrt wieder zurück, und gereinigt Werde des Tods hinfort schnöde verpestende Luft! Möge zu Staub der......
- Im Irrenhause Nun noch in diese Kammer tritt – Ein einzig Fenster gibt ihr Helle! Starr, wie ein Steinbild von Granit, Dasteht......
- Die aus dem Hause Colonna Ihr fremden Männer, die ihr jetzt so still In Bildern steht, ihr saßet gut zu Pferde Und ungeduldig gingt ihr......