„Du kommst doch über so viele hinaus,
Warum bist du gleich außerm Haus,
Warum gleich aus dem Häuschen,
Wenn einer dir mit Brillen spricht?
Du machst ein ganz verflucht Gesicht
Und bist so still wie Mäuschen.“
Das scheint doch wirklich sonnenklar!
Ich geh mit Zügen frei und bar,
Mit freien, treuen Blicken;
Der hat eine Maske vorgetan,
Mit Späherblicken kommt er an,
Darein sollt ich mich schicken?
Was ist denn aber beim Gespräch,
Das Herz und Geist erfüllet,
Als daß ein echtes Wortgepräg
Von Aug zu Auge quillet!
Kommt jener nun mit Gläsern dort,
So bin ich stille, stille;
Ich rede kein vernünftig Wort
Mit einem durch die Brille.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Blick um Blick Wenn du dich im Spiegel besiehst, Denke, daß ich diese Augen küßte Und mich mit mir selbst entzweien müßte, Sobalde......
- Äolsharfen Gespräch Er Ich dacht, ich habe keinen Schmerz, Und doch war mir so bang ums Herz, Mir war’s gebunden vor......
- Blick ins Tal Aroser Weisshorn; für Ernst L. Lass, o lass mich niedersinken Wie ein Tropfen Tau im Hain. Berge blühen, Wipfel winken,......
- Blick in den Strom Sahst du ein Glück vorübergehn, Das nie sich wiederfindet, Ists gut in einen Strom zu sehn, Wo alles wogt und......
- Auf Erden gehest du Auf Erden gehest du und bist der Erden Geist; Die Erd erkennt dich nicht, die dich mit Blüten preist. Auf......
- Mut Sorglos über die Fläche weg, Wo vom kühnsten Wager die Bahn Dir nicht vorgegraben du siehst, Mache dir selber Bahn!......
- Weihnachtslied Dies ist der Tag, den Gott gemacht; Sein werd in aller Welt gedacht! Ihn preise, was durch Jesum Christ Im......
- An unser Volk! Das Herz entflammt, das rothe Banner schwingend, Den nackten Flammberg in der nackten Hand, So wandern wir, von deiner Zukunft......
- Die Eine Sonnett. Nicht selten hüpft, dem Finken gleich im Haine, Der Flattersinn mir keck vors Angesicht: „Warum, warum bist du denn......
- Allmächtiger Geist, Urquell aller Wesen Allmächtiger Geist, Urquell aller Wesen, Zeus, Oramazes, Brama, Jehova; Vorm ersten Äon bist du schon gewesen Und nach dem letzten......
- März Es ist ein Schnee gefallen, Denn es ist noch nicht Zeit, Daß von den Blümlein allen, Daß von den Blümlein......
- Begeisterung Fassest du die Muse nur beim Zipfel, Hast du wenig nur getan; Geist und Kunst auf ihrem höchsten Gipfel Muten......
- Andenken Der Nordost wehet, Der liebste unter den Winden Mir, weil er feurigen Geist Und gute Fahrt verheißet den Schiffern. Geh......
- Die Spinnerin Als ich still und ruhig spann, Ohne nur zu stocken, Trat ein schöner junger Mann Nahe mir zum Rocken. Lobte,......
- Die Liebende abermals Warum ich wieder zum Papier mich wende? Das mußt du, Liebster, so bestimmt nicht fragen: Denn eigentlich hab ich dir......
- Nett und niedlich Hast du das Mädchen gesehn Flüchtig vorübergehn? Wollt, sie wär meine Braut! Jawohl! die Blonde, die Falbe! Sie fitticht so......
- Der Fürst und sein Kebsweib K. Warum wirst du so ernst? F. Was fragst du mich? geuß den Kristall mir Voll des blinkenden, goldenen Weins!......
- Brunelleschi Ehrwürdig dünkt euch gotische Kunst mit Recht: Ich selbst, Bewundrung hab ich im reichen Maß Orvietos, Mailands Dom und deiner......
- Drei Palinodien 1 „- Weihrauch ist nur ein Tribut für Götter Und für die Sterblichen ein Gift.“ Soll denn dein Opferrauch Die......
- An einen Frühverstorbenen O, der schwarze Engel, der leise aus dem Innern des Baums trat, Da wir sanfte Gespielen am Abend waren, Am......
- In einem fremden Park Borgeby-Gård Zwei Wege sinds. Sie führen keinen hin. Doch manchmal, in Gedanken, läßt der eine Dich weitergehn. Es ist, als......
- An S Wie war dein Leben So voller Glanz, Wie war dein Morgen So kindlich Lächlen, Wie haben sich alle Um dich......
- Eppich Eppich, mein alter Hausgesell, Du bist von jungen Blättern hell, Dein Wintergrün, so still und streng, Verträgt sich’s mit dem......
- Sie Freude, wem gleichst du? Umsonst streb ich zu wählen. Du bist Allem, was schöner ist, gleich, allem, das hoch Sich......
- An Belinden Warum ziehst du mich unwiderstehlich, Ach, in jene Pracht? War ich guter Junge nicht so selig In der öden Nacht?......
- An Annetten Es nannten ihre Bücher Die Alten sonst nach Göttern, Nach Musen und nach Freunden, Doch keiner nach der Liebsten; Warum......
- An Fürst Biron von Kurland Karlsbad, den 8. September 1818 Als Luthers Fest mit gläubiger Schar Im vorigen Herbst gefeiert war, Dacht ich, es brauche......
- Missolunghi’s Himmelfahrt Missolunghi, du gefallen? – Nein, gefallen bist du nicht, Bist in donnerndem Triumphe auf der Blitze Flammenlicht In den Himmel......
- Widmung Du meine Seele, du mein Herz, Du meine Wonn‘, o du mein Schmerz, Du meine Welt, in der ich lebe,......
- O Tannebaum! o Tannebaum! O Tannebaum! o Tannebaum! Du bist mir ein edler Zweig, So treu bist du, man glaubt es kaum, Grünst sommers......