Du blinkst so hell und glänzend aus dem Becher,
Als wäre jeder Stral in dir zerronnen,
Woraus du einst die Feuerkraft gewonnen,
Die glühend jetzt entgegen schäumt dem Zecher.
Ich aber säume, reizender Versprecher
Des Süßesten, und zähle all‘ die Sonnen,
Die dich mit ihrem Netz von Licht umsponnen,
Bevor die Traube reif erschien dem Brecher.
Ich sehe ihn, von Nächten und von Tagen
Den reichen Zug, die, längst hinab gesunken,
Dir scheidend all ihr Köstlichstes gegeben.
Da mögt‘ ich fast im Geist vor dir verzagen,
Kaum an den Lippen, bist du ausgetrunken:
Wie zahle ich den Preis für so viel Leben?
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Der Wein ist nicht geraten Was hab ich doch vernommen Für große Traurigkeit! Es ist ins Land gekommen Gar eine schlimme Zeit! Der Wein ist......
- Brot und Wein An Heinze 1 Rings um ruhet die Stadt; still wird die erleuchtete Gasse, Und, mit Fackeln geschmückt, rauschen die Wagen......
- Wein und Brot Solche Düfte sind mein Leben, Die verscheuchen all mein Leid: Blühen auf dem Berg die Reben, Blüht im Tale das......
- Das Erinnern Viel, viel sind meiner Tage Durch Sünd entweiht gesunken hinab. O, großer Richter, frage Nicht wie, o lasse ihr Grab......
- Der Greis auf Hydra Ich stand auf hohem Felsen, tief unter mir die Fluth: Da schwang sich meine Seele empor in freiem Muth. Ich......
- Unterwegs Vor meinem Lager liegt der helle Mondschein auf der Diele. Mir war, als fiele Auf die Schwelle Das Frühlicht schon;......
- Perugia Kühle verleiht in den Tagen der Sonne das steile Perugia; Doch in den Tagen des Sturms scheint es des Äolus......
- Spatziergang am Herbstabend Wenn ich Abends einsam gehe Und die Blätter fallen sehe, Finsternisse nieder wallen, Ferne, fromme Glocken hallen: Ach, wie viele......
- Der Eber und der Fuchs Ein Fuchs sah einen Eber seine Hauer an einem Eichstamme wetzen und fragte ihn, was er da mache, da er......
- Beherzigung Ach, was soll der Mensch verlangen? Ist es besser, ruhig bleiben? Klammernd fest sich anzuhangen? Ist es besser, sich zu......
- Philemons Tod 1833 Als einst Athen Antigonus belagerte, Da saß der alte, neunundneunzigjährige Poet Philemon, mächtiger Dichter Überrest, In dürftiger Wohnung saß......
- Es stehet im Abendglanze Es stehet im Abendglanze Ein freies heiliges Haus Da sehen mit schimmernden Augen Viel Knaben und Jungfraun heraus, Dort hab......
- Bei der Bestattung des Herzogs von Augustenburg Volk, was tummelst du dich? „Der Herzog wird ja begraben! Hörst du die Glocken denn nicht? Laut genug hallen sie......
- Der Gärtner Wohin ich geh und schaue, In Feld und Wald und Tal, Vom Berg hinab in die Aue: Viel schöne, hohe......
- Ich und der Blinde Einem Blinden wollt‘ ich die Gabe reichen, doch ließ ich’s, Denn es braus’te der Sturm gar zu gewaltig daher; Vorwärts......
- Stanzen auf ein Sicilianisches Schwesterpaar Mit deinem Auge, deinem seelenvollen, Schaust du mich an, als wär’s zum letzten Male; Dann seh‘ ich eine dunkle Thräne......
- Vergangenheit Hesperus, der blasse Funken, Blinkt und winkt uns traurig zu. Wieder ist ein Tag gesunken In die stille Todesruh; Leichte......
- Hohe Liebe In Liebesarmen ruht ihr trunken, Des Lebens Früchte winken euch; Ein Blick nur ist auf mich gesunken, Doch bin ich......
- Die Nachtschwärmer Eines schickt sich nicht für alle; Sehe jeder, wie er’s treibe, Sehe jeder, wo er bleibe, Und wer steht, daß......
- An einem heitern Morgen O blaue Luft nach trüben Tagen, Wie kannst du stillen meine Klagen? Wer nur am Regen krank gewesen, Der mag......
- Auf einen Absolutisten des Verses im Drama Alle Dramen in Versen, und das in deutschen, obgleich doch Längst vor dem strengen Verdict Klärchen in Prosa gelang? Freund,......
- Armenmitleid Sag an, mein Mund, warum gab dir zum Sange Gott Dichtergeist und süßen Wohlklang zu, Ja wahrlich auch, daß du......
- Auf ein schlummerndes Kind Wenn ich, o Kindlein, vor dir stehe, Wenn ich im Traum dich lächeln sehe, Wenn du erglühst so wunderbar, Da......
- Dornburg September 1828 Früh, wenn Tal, Gebirg und Garten Nebelschleiern sich enthüllen, Und dem sehnlichsten Erwarten Blumenkelche bunt sich füllen; Wenn......
- Ein neues Buch, ein neues Jahr Ein neues Buch, ein neues Jahr Was werden die Tage bringen?! Wird’s werden, wie es immer war, Halb scheitern, halb......
- In memoriam! Alte Burschenherrlichkeit, Weh, man hat dich längst begraben, Denn nur noch an Soll und Haben Denkt die Menschheit dieser Zeit!......
- An den heiligen Joseph Wenn trübe Schleier alles grau umweben, Zur bleichen Ferne wird das ganze Leben, Will Heimat oft sich tröstend zeigen; Aus......
- Todeslust Bevor er in die blaue Flut gesunken, Träumt noch der Schwan und singet todestrunken; Die sommermüde Erde im Verblühen Läßt......
- Auf die Phasis Von weitem schon gefiel mir Phasis sehr: Nun ich sie in der Nähe Von Zeit zu Zeiten sehe, Gefällt sie......
- Unser Fritz Unser Fritz richt’t seinen Schlag, Wollt ein Meislein fangen, Doch weil ihm denselben Tag Keines drein gegangen, Wird dem Fritz......