Am einsamen Strande plätschert die Flut,
Der Mond ist aufgegangen,
Auf weißer Düne der Ritter ruht,
Von bunten Träumen befangen.
Die schönen Nixen, im Schleiergewand,
Entsteigen der Meerestiefe.
Sie nahen sich leise dem jungen Fant,
Sie glaubten wahrhaftig, er schliefe.
Die eine betastet mit Neubegier
Die Federn auf seinem Barette.
Die andre nestelt am Bandelier
Und an der Waffenkette.
Die dritte lacht, und ihr Auge blitzt,
Sie zieht das Schwert aus der Scheide,
Und auf dem blanken Schwert gestützt
Beschaut sie den Ritter mit Freude.
Die vierte tänzelt wohl hin und her
Und flüstert aus tiefem Gemüte:
„Oh, daß ich doch dein Liebchen wär,
Du holde Menschenblüte!“
Die fünfte küßt des Ritters Händ‘,
Mit Sehnsucht und Verlangen;
Die sechste zögert und küßt am End‘
Die Lippen und die Wangen.
Der Ritter ist klug, es fällt ihm nicht ein,
Die Augen öffnen zu müssen;
Er läßt sich ruhig im Mondenschein
Von schönen Nixen küssen.





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