Hofmannsthal
Die Geständnisse
ER: Nur dieses kannt ich über mir: Gebot Der Sterne hehr und klar, und aus der Ferne Der Väter Stimmen,…
Ballade vom kranken Kind
Das Kind mit fiebernden Wangen lag, Rotgolden versank im Laub der Tag. Das Fenster hing voller wildem Wein, Da sah…
Dein Antlitz war mit Träumen ganz beladen
Dein Antlitz war mit Träumen ganz beladen. Ich schwieg und sah dich an mit stummem Beben. Wie stieg das auf!…
Ein Traum von großer Magie
Viel königlicher als ein Perlenband Und kühn wie ein junges Meer im Morgenduft, So war ein großer Traum – wie…
Im Grünen zu singen
War der Himmel trüb und schwer, Waren einsam wir so sehr, Voneinander abgeschnitten! Aber das ist nun nicht mehr: Lüfte…
Grossmutter und Enkel
Ferne ist dein Sinn, dein Fuß Nur in meiner Tür!“ Woher weißt dus gleich beim Gruß? „Kind, weil ich es…
Unendliche Zeit
Wirklich, bist du zu schwach, dich der seliger, Zeit zu erinnern? Über dem dunkelnden Tal zogen die Sterne herauf, Wir…
Ich lösch das Licht
Ich lösch das Licht Mit purpurner Hand, Streif ab die Welt Wie ein buntes Gewand Und tauch ins Dunkel Nackt…
Gesang der Ungeborenen
Vater, dir drohet nichts, Siehe, es schwindet schon, Mutter, das Ängstliche, Das dich beirrte! Wäre denn je ein Fest, Wären…
Grösse
Nennt ihr die Alpen so groß? Leicht könnt ich viel größer sie denken: Aber den Markusplatz nicht, niemals den Dom…
Aber seltsam!
Ein namenloses Heimweh weinte lautlos In meiner Seele nach dem Leben, weinte, Wie einer weint, wenn er auf großem Seeschiff…
Zu einer Totenfeier für Arnold Böcklin
In die letzten Takte der Symphonie tritt der Prolog auf, seine Fackelträger hinter ihm. Der Prolog ist ein Jüngling; er…
Dichter sprechen
Nicht zu der Sonnen frühen Reise, Nicht wenn die Abendwolken landen, Euch Kindern, weder laut noch leise, Ja, kaum uns…
An eine Frau
Die wahre Ernte aller Dinge bleibt Und blüht in hoher Luft wie lichte Zinken, Das andere war nur da um…
Harlekin
Lieben, Hassen, Hoffen, Zagen, Alle Lust und alle Qual, Alles kann ein Herz ertragen Einmal um das andere Mal. Aber…
Vor Tag
Nun liegt und zuckt am fahlen Himmelsrand In sich zusammgesunken das Gewitter. Nun denkt der Kranke: „Tag! jetzt werd ich…
Zerbinetta
Noch glaub ich dem einen ganz mich gehörend, Noch mein‘ ich mir selber so sicher zu sein, Da mischt sich…
Auf den Tod des Schauspielers Hermann Müller
Dies Haus und wir, wir dienen einer Kunst, Die jeden tiefen Schmerz erquicklich macht Und schmackhaft auch den Tod. Und…
Die Beiden
Sie trug den Becher in der Hand – Ihr Kinn und Mund glich seinem Rand -, So leicht und sicher…
Südliche Mondnacht
Werden zu doppelter Lust nun doppelte Tage geboren? Ehe der eine versank, steigt schon der neue herauf! Herrlich in Salben…