Süße Kehle des Hains, welche mir sonst, im May,
Ganz den Himmel ins Herz flötete, Nachtigall,
Warum flötet dein Lied mir
Keine Wonne mehr in die Brust?
Liebe lächelt dir nicht! seufzet die Nachtigall,
Die den Blumen des Mays hellere Röthe giebt,
Und den Kehlen des Waldes
Einen helleren Wonneklang.
Liebe lächelt dir nicht! rauschet mir jedes Blatt –
Quillt die Thräne mir schon? Flattert mir das Phantom
Todter Freuden schon wieder
Vor den Augen der Phantasie?
Rosicht schwebt es herauf. – – Laura, die Grazie,
Laura hüpfet daher, die mir den ersten Rausch
Ueberirrdischer Wonne
Durch die bebende Seele goß.
Flieh hinweg, o Phantom! Laura, die Grazie,
Liebt das Dörfchen nicht mehr, gaukelt von Ball zu Ball,
Fleugt, im zirkelnden Reigen,
Durch den schallenden Kerzensaal.
Sie miskennet mein Herz, wähnet mich kalt und dumm,
Weil kein goldener Prunk mir vom Gewande blitzt,
Und mein Fuß die Talente,
Die Lutetien lehrt, nicht hat.
Soll denn nie das Gefühl, welches ein Feuerkuß
An der klopfenden Brust einer Geliebten giebt,
Meine Seele durchströmen,
Bis die Blume der Jugend welkt?
Geuß mir Lieb‘ in die Brust, wenn du des Sonnensaals
Zinnen wieder entsinkst, lächelnder Mayenmond,
Oder wecke, mit lindem
Odem, Blumen auf meiner Gruft.