I
Scheint das Licht noch
In dem Schlachtgrau?
Bleibe Pflicht doch
Meine Nachtfrau!
Wenn der Wind weht
Und der Baum rauscht,
Unser Kind geht
Und dem Traum lauscht.
II
Alle sind besser
Als ich.
Lilie gegen Messer,
Kuss gegen Stich.
Lächeln gegen Zähne,
Herz gegen Stein.
Ach ich sehne
Mich all-ein.
III
Begegnung in Hamburg
Dunkel ging ich durch die dunkle Twiete,
Sann, wo man mir meine Mahlzeit briete.
Draussen… war vielleicht der Himmel blau?
Innen roch es sehr nach Kabeljau.
Um die Ecke schielt ein rotes Licht,
Welches einen guten Grog verspricht.
Dunkel kam ich aus der dunklen Twiete –
Da – ein heller Glanz – ich stoppte stumm:
War es Sonne? Wars Petroleum?
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Die Freuden Es flattert um die Quelle Die wechselnde Libelle, Mich freut sie lange schon; Bald dunkel und bald helle, Wie der......
- Menschliches Elend Die Uhr, die vor der Sonne fünfe schlägt – Einsame Menschen packt ein dunkles Grausen, Im Abendgarten kahle Bäume sausen.......
- Nachtergebung Mönchin! schließ mich in dein Dunkel, Ihr Gebirge kühl und blau! Niederblutet dunkler Tau; Kreuz ragt steil im Sterngefunkel. Purpurn......
- Leere Nacht Es ließ ein Huhn sich braten. Ich roch es. Doch es lockte nicht. Mich grüßten zwei Soldaten. Sie hatten kein......
- Der Blinde Man setzt ihn hinter einen Gartenzaun. Da stört er nicht mit seinen Quälerein. „Sieh dir den Himmel an!“ Er ist......
- Verse aus dem Gefängnis Militärgefängnis Nürnberg, April 1919 I Zuerst rannte ich mit dem Kopf gegen die Wand Und rüttelte an den Stäben. Ich......
- Fromm Der Mond scheint auf mein Lager. Ich schlafe nicht, Meine gefalteten Hände ruhen In seinem Licht. Meine Seele ist still,......
- Antinoos Du Memnonsäule, Singend im Licht! Wenn du die Arme hebst, An den Himmel gekreuzigt, Sehnt sich der Blitz, in dich......
- O Glück! O Schmerz! O Glück, so in den Tag hineinzusprühn, Ich lasse mich bald hier – bald dorthin glühn Von einem Mädchenblick, von......
- Dämmerung Hell weckt Dunkel Dunkel wehrt Schein Der Raum zersprengt die Räume Fetzen ertrinken in Einsamkeit! Die Seele tanzt Und Schwingt......
- Nebel Der Nebel hängt um Mensch und Dinge Die Schleier der Verdrossenheit. Ein jeder läuft im eignen Ringe, Weiß keinen Freund......
- Blaue Hortensie So wie das letzte Grün in Farbentiegeln Sind diese Blätter, trocken, stumpf und rauh, Hinter den Blütendolden, die ein Blau......
- Licht Licht, vom Himmel flammt es nieder, Licht, empor zum Himmel flammt es; Licht, es ist der große Mittler Zwischen Gott......
- Klarer Tag Der Himmel leuchtet aus dem Meer; Ich geh und leuchte still wie er. Und viele Menschen gehn wie ich, Sie......
- Abendgebet einer erkälteten Negerin Ich suche Sternengefunkel. All mein Karbunkel Brennt Sonne dunkel. Sonne drohet mit Stich. Warum brennt mich die Sonne im Zorn?......
- Müde schleich ich Müde schleich ich durch die Morgenstille, Und es bebt in mir ein fremder Wille. Wie die Glocken fernes Ave läuten,......
- Bangnis Im welken Walde ist ein Vogelruf, Der sinnlos scheint in diesem welken Walde. Und dennoch ruht der runde Vogelruf In......
- Lustig quasselt Lustig quasselt der seichte Bach. Scheinchen scheppern darüber flach. Stumm gegen die Wellen steht ein Stein, Sieht – wie mir......
- Flugzeug am Winterhimmel Ich fliege im Flockengewimmel. Ach, guter Himmel, laß das doch sein! Ich Flugriese bin nur klein Vögelein Gegen dich, schüttender......
- Mystik Ich gehe langsam durch die Stadt Zum Ein – bis Zweifamilienbad. Schon hebt sich aus der weißen Flut Ein brauner......
- Der Lesende Ich las schon lang. Seit dieser Nachmittag, Mit Regen rauschend, an den Fenstern lag. Vom Winde draußen hörte ich nichts......
- Überfahrt Die Brücke brach. Da lag ich sekundenlang Mehrmals gebrochen quer über’m Schienenstrang. Wuchs ein Balg mit Lichtern aus Donner und......
- Das Lied von den Dukaten Meine güldenen Dukaten, Sagt, wo seid ihr hingeraten? Seid ihr bei den güldnen Fischlein, Die im Bache froh und munter......
- Der Tambour Wenn meine Mutter hexen könnt Da müßt sie mit dem Regiment, Nach Frankreich, überall mit hin, Und wär die Marketenderin.......
- Amerika Oft frag ich lachend mich, weswegen Mit Lanzen, Schwertern, Spiessen, Keulen Dies todesfrohe Kämpfen gegen Concessionirte Eiterbeulen? Wie lang noch,......
- Lied eines Liebenden Beglückt, beglückt, Wer dich erblickt, Und deinen Himmel trinket; Wem dein Gesicht, Voll Engellicht, Den Gruß des Friedens winket. Ein......
- Träumerei in Hellblau Alle [Landschaften] haben Sich mit Blau gefüllt. Alle Büsche und Bäume des Stromes, Der weit in den Norden schwillt. Blaue......
- Kapitulation Was hilft mir der betrunkne Verstand! Was helfen die schweren Glieder! Sobald das Licht heruntergebrannt, Kommen die Wanzen wieder! Die......
- Von den Fontänen Auf einmal weiß ich viel von den Fontänen, Den unbegreiflichen Bäumen aus Glas. Ich könnte reden wie von eignen Tränen,......
- Abendphantasie Vor seiner Hütte ruhig im Schatten sitzt Der Pflüger, dem Genügsamen raucht sein Herd. Gastfreundlich tönt dem Wanderer im Friedlichen......