Hier sieht die Landschaft man nicht vor Hotels.
Es riecht nach Beefsteak und nach faulen Eiern.
Schloß Chillon steht betrübt auf einem Fels
Und ist berühmt durch Dichtungen von Byron.
Der Tag beginnt mit einem fetten Lunch,
Dann schiebt zum Liegestuhl man sacht den vollen
Geliebten Bauch. Und Wesen, die sich Mensch
(Mit Unrecht) nennen, hügelabwärts rollen.
Wer unter hundert Franken Rente hat,
(Pro Tag), der ist ein wüster Proletarier.
Man frißt an Hummer sich und Kaviar satt,
Und ist kein Kassenhaß von Jud‘ und Arier.
In tausend Meter Höhe erst ist Luft,
Dort findet man zwei ärmliche Narzissen.
Sie wachsen einer Jungfrau aus der Gruft
Und sind versehentlich nicht ausgerissen.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- In der Wüste Ists nicht eitel und vergebens, Lieben Freunde, saget an! Durch den Wüstensand des Lebens Sich zu wühlen eine Bahn? Streut......
- Der Hahn und der Diamant Ein hungriger Hahn scharrte auf einem Misthaufen nach Fruchtkörnern und fand einen Diamanten. Unmutig stieß er ihn beiseite und rief......
- Flie und Ele Fliegend entfernten sich die Fliegen. Doch ließen sie auf Ei und Kaviar Zwei, drei, vier Fliegenexkremente liegen. Die aß der......
- Der Lackschuh Der Dichter dachte: Ach was, ich hab den Plunder satt! Die Dirnen, das Theater und den Stadtmond, Die Oberhemden, Straßen......
- Wohlgemeint an Biedermann Geh doch einmal ins Gegenteil Und laß dich etwas kitzeln! Wir sind oft unbefriedigt, weil Wir übersicher witzeln. Wir ziehen......
- Julie Ich war so hungrig nach deinem Leibe, Süsse Seele. Ich brannte. Nun, da ich sanft verschwele: Du hast mich satt......
- Der Seiltänzer Er geht. Die schräge Stange trägt ihn linde. Der Himmel schlägt um ihn ein Feuerrad. Ein Lächeln fällt von einem......
- Als der Sohn unsers Kronprinzen gleich nach der Geburt, gestorben war Mit den vielen andern, Groß und Kleinen, Klag‘ ich schmerzlich Deinen Tod; Will bei......
- Der Kiebitz Es geht wohl immer einer neben dir, Er sieht dir in das aufgeschlagne Blatt, Er läuft am Wagen als das......
- Ab Kopenhagen Kein Kaviar, kein‘ Kokosnuß, Kein Obst noch Weinbergschnecken – Am Tage, da ich reisen muß, Da will mir nichts mehr......
- Ewige Ostern Als sie warfen Gott in Banden, Als sie ihn ans Kreuz geschlagen, Ist der Herr nach dreien Tagen Auferstanden. Felder......
- Landschaft in der Frühe Die Luft ist grau. Wer weiß was gegen Ruß? Bei einem Ochsen, der am Boden frißt, Steht staunend ein tiefernster......
- Kronos als Kunstrichter Saturnus eigne Kinder frißt, Hat irgend kein Gewissen; Ohne Senf und Salz und wie ihr wißt, Verschlingt er euch den......
- Deutsche Richter von 1940 1929 Wir stehen hier im Vereine In diesem Lederflaus; Wie die abgestochenen Schweine Sehn wir aus. Wir fechten die Kreuz......
- König Etzels Schwert Der Kaiser spricht zu Ritter Hug: „Du hast für mich dein Schwert verspellt, Des Eisens ist bei mir genug, Geh,......
- Ein Traum Im dunkelblauen Sunde Landeten wir spät. Es stand eine rote Wunde, Der Mond überm Rudergerät. Wir nahmen ein wenig Zehrung......
- Unter mein Bild von Rahl Bild, jetzt bin ich zwar mehr, wie du, doch magst du dich trösten, Denn in der kürzesten Frist wirst du......
- Auf den Kodyll Der kindische Kodyll wird keiner Steigrung satt, Läßt keinen Krämer laufen, Kauft alles, was er sieht: um alles, was er......
- Das Weib des Admirals Auf mondenhellem Lager wälzt ein Weib, Ein schlummerloses, sich: „O banger Pfühl! Auch du, mein sorgender Gemahl, du wachst! Wer......
- Brief auf Hotelpapier (1929) Wenn du nach Halle gehst, Dann geh nach Hamburg, Wenn du von gutem Leben was verstehst. Wenn du nach......
- Die Carmagnole (1792) Nach dem Französischen Was will das Proletariat? Dass keiner zu herrschen hat! Kein Herr soll befehlen, Kein Knecht sei zu......
- Trauerlied Du blaues Aug, du Quelle meiner Freuden, Wann lachst du mir, Wann find ich, wann, nach tausend Seelenleiden, Die Ruh......
- Aus der Marsch Der Ochse frißt das feine Gras Und läßt die groben Halme stehen; Der Bauer schreitet hinterdrein Und fängt bedächtig an......
- Symbolik des Unsinns Wir heben nun zu singen an Das Lied von einer Nummer, Die ist geheißen Nummer Drei; Nach Freuden kommt der......
- Ein Armer singt Die waren feine Zeiten, als ich noch In seidnen Socken ging und Unterhosen hatte, Manchmal zehn Mark erübrigte, um mir......
- Armseliger / was hilfft dich doch dein lieben Armseliger / was hilfft dich doch dein lieben? Du liebest / was nicht lieben kan / Des himmels schloß hat......
- Zwei Frösche In einem außerordentlich heißen Sommer war ein tiefer Sumpf ausgetrocknet und die Frösche, die bisherigen Bewohner desselben, mußten sich nach......
- Ironische Landschaft Gleich einem Zuge grau zerlumpter Strolche, Bedrohlich schwankend wie betrunkne Särge, Gehn Abendwolken über jene Berge, In ihren Lumpen blitzen......
- Der Gott der Stadt Auf einem Häuserblocke sitzt er breit. Die Winde lagern schwarz um seine Stirn. Er schaut voll Wut, wo fern in......
- An die Mädchen Ihr besonders dauret mich, Arme Mädchen, inniglich, Daß ihr just in Zeiten fielet, Wo man wenig tanzt und spielet. Eine......