Gedichte Sanatorium

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2. Die Fahrt nach der Irrenanstalt II Ein kleines Mädchen hockt mit einem kleinen Bruder Bei einer umgestürzten Wassertonne. In Fetzen, fressend liegt ein Menschenluder Wie ein......
3. Eine Geschichte vom Winde Wer kommt dort angeflogen? Das ist der Wind. Der Wind ist ungezogen, Er bläst dem Kind Unters Röckchen, An die......
4. Ringkampf Gibson (sehr nervig), Australien, Schulze, Berlin (ziemlich groß). Beißen und Genitalien Kratzen verboten. – Nun los! Ob sie wohl seelisch......
5. Aber seltsam! Ein namenloses Heimweh weinte lautlos In meiner Seele nach dem Leben, weinte, Wie einer weint, wenn er auf großem Seeschiff......
6. Die Städte Der dunkelnden Städte holprige Straßen Im Abend geduckt, eine Hundeschar Im Hohlen bellend. Und über den Brücken Wurden wir große......
7. Hinter dem grossen Spiegelfenster Hinter dem großen Spiegelfenster des Cafés Sitz ich und sehe heiß auf das Straßenpflaster, Suche im Treiben der Farben und......
8. Donner und Doria! Das ist so heute der Herren Manier: Man setzt sich ans Schreibpult wie an ein Klavier; Vor sich drei Bogen......
9. Man soll in keiner Stadt Man soll in keiner Stadt länger bleiben als ein halbes Jahr. Wenn man weiß, wie sie wurde und war, Wenn......
10. Das Gefühl des Frühlings (Aus dem Estnischen übersetzt von Paul Kuuse) Etwas schon leuchtet und glänzet und schlaget Hinter den weitesten Hügeln; Hinter den weitesten Wäldern Jemand was rufet und jauchzet......
11. Meier Ein junger Mann mit Namen Meier Lief täglich vor ihr auf und ab. Er gab ihr fünfundzwanzig Dreier, Daß sie......
12. In Lichterfelde Ost Ich hab‘ einmal ein Mädel gehabt In Lichterfelde Ost. Das war wie Frau Venus selber begabt. Sie hat mich mit......
13. Klarer Tag Der Himmel leuchtet aus dem Meer; Ich geh und leuchte still wie er. Und viele Menschen gehn wie ich, Sie......
14. Pfalzgräfin Jutta Pfalzgräfin Jutta fuhr über den Rhein, Im leichten Kahn, bei Mondenschein. Die Zofe rudert, die Gräfin spricht: „Siehst du die......
15. Der südliche Herbst Für Anny I Es ist so sanft, durch diesen Herbst zu eilen Und dieses Blau des Himmels zu betrachten, Bei......
16. Der Romanschriftsteller Graugelb ist sein Gesicht. Die Nase Steigt klippenspitz empor. Die Augen liegen fleckig Mißtrauisch von den Wimpern tief beschattet, Geduckt......
17. Hälfte des Lebens Mit gelben Birnen hänget Und voll mit wilden Rosen Das Land in den See, Ihr holden Schwäne, Und trunken von......
18. Zitronenfalter im April Grausame Frühlingssonne, Du weckst mich vor der Zeit, Dem nur in Maienwonne Die zarte Kost gedeiht! Ist nicht ein liebes......
19. Berliner in Italien Die ganze Welt ist voll von Berlinern. Deutschland, Deutschland überall in der Welt. Ich sah sie auf der Promenade in......
20. Ammonium „Fremdling, laß deine Stute grasen, O, zieh nicht weiter diese Nacht! Dies ist die grünste der Oasen; Im gelben Sandmeer......
21. Einsiedel „Was pocht mir an das Fenster? Was klopft an meine Tür so laut?“ – „Ich bin ein junger Wildfang Und......
22. Straßen Viel Himmel liegt auf allen singenden Einsamen Straßen im Laternenscheine. Ich schwing im Winde über graue Steine, Die spiegeln meinen......
23. Der Selbstmörder Niemand weiss, dass ich gestorben bin. Alle sehen freundlich zu mir hin. Manche meinen mit verglastem Lächeln Trost und Heiterkeit......
24. An einen Freund, der wegen einer ungetreuen, eitlen Verschwenderischen Frau Klage führte Du kannst dem Frühling nicht Halt gebieten Und nicht der ungetreuen Frau. Der Nordwind saust um......
25. Ende des Herbstes Ich sehe seit einer Zeit, Wie alles sich verwandelt. Etwas steht auf und handelt Und tötet und tut Leid. Von......
26. Der Alpenjäger Willst du nicht das Lämmlein hüten? Lämmlein ist so fromm und sanft, Nährt sich von des Grases Blüten, Spielend an......
27. Auf ein Kind Das mir eine ausgerissene Haarlocke vorwies Mein Kind, in welchem Krieg hast du Die gelben Haare lassen müssen? Ein Rosenzweig......
28. Der Gentleman Nun ist Ihr Schritt aus diesem Haus entschwunden, Die Ledersessel stehen leer und stumm. Ich rufe nach den gelben Rosenstunden......
29. Weihnachtsabend An die hellen Fenster kommt er gegangen Und schaut in des Zimmers Raum; Die Kinder alle tanzten und sangen Um......
30. Auf einem Kirchturm Ein Glockentonmeer wallet Zu Füßen uns und hallet Weit über Stadt und Land. So laut die Wellen schlagen, Wir fühlen......