Dich treibt dein Eifer, wie dein Roß die Sporen,
O Held! was fleuchst du zu des Todes Thoren!
Suchst du, damit dich Wahn und Nachruhm labe,
Den Weg zum Grabe?
Laß Luft und Zeiten über Thal und Höhen
Mit ewgen Flügeln deine Thaten wehen,
Das Feld Elysens wird von fernem Schallen
Nicht wiederhallen.
Und du, o Geitzhals! magst mit Müh entdecken,
Was uns Gebirge weislich tief verstecken;
Auf! füll in Peru, trotz sey Fluth und Winden,
Dein Schiff mit Sünden.
Gekrönter Pöbel, laß in stolzen Zimmern
Jaspis, Tapeten und Cristalle schimmern;
In Schlössern drengt sich oft ein Schwarm von Leide
Im Kleid der Freude.
Der Ruh im Schoosse, will ich eure Rotten
An hellen Bächen, wie mein Utz verspotten,
Welchen die Dichtkunst, wenn sein Lied ertönet,
Mit Epheu krönet.
Er schwingt sich muthig in den Kreis der Sterne
Durch Dunst und Wolken. Von der hohen Ferne
Schaut er, wenn Schaaren wilder Krieger lärmen,
Nur Wespen schwärmen.
Er schaut von oben Länder Hufen gleichen,
Und Städte Löchern; in den engen Reichen
Schaut er in Haufen, heissen Geitz zu kühlen
Maulwürfe wühlen.
Dann denkt er seufzend mit gerührten Sinnen:
„Was wollt ihr Thoren endlich noch beginnen?
Ihr raset; meynt ihr in den schmalen Zonen
Ewig zu wohnen?
Tod, Quaal und Schrecken, laßt ihr, um zu siegen,
Aus hohlen Schlünden auf die Brüder fliegen;
Ist eurem Hochmuth in der Länder Menge
Der Raum zu enge?
Laßt ihr nur darum ewge Bäue gleissen,
Um schnell dieselbe wieder einzureissen?
Der Tod kommt plötzlich, der wird euch bey Zeiten
Höhlen bereiten.“
Drauf greift er geitzig nach der goldnen Leyer,
Bestraft des Lasters kriechend Ungeheuer,
Sein Lob der Tugend schallt in regen Lüften,
In Wald und Klüften.
So soll mein Geist sich zu den Wolken schwingen,
So rührend sollen meine Saiten klingen.
O Freund erheb mich von den seichten Hügeln!
Auf deinen Flügeln!