Eitles Trachten, eitles Ringen
Frißt dein bißchen Leben auf,
Bis die Abendglocken klingen,
Still dann steht der tolle Lauf.
Gastlich bot dir auf der Reise
Die Natur ihr Heiligtum;
Doch du stäubtest fort im Gleise,
Sahst nach ihr dich gar nicht um.
Blütenduft und Nachtigallen,
Mädchenkuß und Freundeswort
Riefen dich in ihre Hallen;
Doch du jagtest fort und fort.
Eine Törin dir zur Seite
Trieb mit dir ein arges Spiel,
Wies dir stets ins graue Weite:
„Siehst du, Freund, dort glänzt das Ziel!“
War es Gold, wars Macht und Ehre,
Was sie schmeichelnd dir verhieß:
Täuschung wars nur der Hetäre,
Eitel Tand ist das und dies.
Sieh! noch winkt sie dir ins Weite,
Und du wardst ein alter Knab!
Nun entschlüpft dir dein Geleite,
Und du stehst allein – am Grab.
Kannst nicht trocknen mehr die Stirne,
Da du mit dem Tode ringst;
Hörst nur ferne noch der Dirne
Hohngelächter – und versinkst!