Ich war ein kleiner Knabe, stand fest kaum auf dem Bein,
Da nahm mich schon mein Vater mit in das Meer hinein,
Und lehrte leicht mich schwimmen an seiner sichern Hand,
Und in die Fluthen tauchen bis nieder auf den Sand.
Ein Silberstückchen warf er dreimal in’s Meer hinab,
Und dreimal mußt‘ ich’s holen, eh‘ er’s zum Lohn mir gab.
Dann reicht‘ er mir ein Ruder, hieß in ein Boot mich gehn,
Er selber blieb zur Seite mir unverdrossen stehn,
Wies mir, wie man die Woge mit scharfem Schlage bricht,
Wie man die Wirbel meidet und mit der Brandung ficht.
Und von dem kleinen Kahne ging’s flugs in’s große Schiff,
Es trieben uns die Stürme um manches Felsenriff.
Ich saß auf hohem Maste, schaut‘ über Meer und Land,
Es schwebten Berg‘ und Thürme vorüber mit dem Strand.
Der Vater hieß mich merken auf jedes Vogels Flug,
Auf aller Winde Wehen, auf aller Wolken Zug;
Und bogen dann die Stürme den Mast bis in die Fluth,
Und spritzten dann die Wogen hoch über meinen Hut,
Da sah der Vater prüfend mir in das Angesicht –
Ich saß in meinem Korbe und rüttelte mich nicht –
Da sprach er, und die Wange ward ihm, wie Blut, so roth:
Glück zu, auf deinem Maste, du kleiner Hydriot! –
Und heute gab der Vater ein Schwert mir in die Hand,
Und weihte mich zum Kämpfer für Gott und Vaterland.
Er maß mich mit den Blicken vom Kopf bis zu den Zehn,
Mir war’s, als thät‘ sein Auge hinab in’s Herz mir sehn.
Ich hielt mein Schwert gen Himmel, und schaut‘ ihn sicher an,
Und däuchte mich zur Stunde nicht schlechter, als ein Mann.
Da sprach er, und die Wange ward ihm, wie Blut, so roth:
Glück zu, mit deinem Schwerte, du kleiner Hydriot!