Am Felsenvorgebirge schroff,
Das von des Meeres Wellen troff,
Die schäumend es umrangen,
Da stand ich ein verlaßner Mann,
Und manche warme Träne rann
Mir über bleiche Wangen.
Doch ringsumher war Scherz und Spiel,
Sie sangen, schossen nach dem Ziel,
Und tanzten in die Runde:
Es schenkten manchen Becher Wein
Die Mädchen ihren Buhlen ein
In dieser frohen Stunde.
Und als ich schaute rund umher,
Ward mir das Herz im Busen schwer;
Denn ach, mich kannte Keiner!
Mich fragte Keiner liebentglüht:
Was ist die Wange dir verblüht?
Was fehlt dir, stiller Weiner?
Der Abend nahte dunkelgrau,
Die Blumen füllten sich mit Tau,
Der Himmel mit Gestirnen;
Doch immer hüpften ihren Tanz
Im Abendrot, im Sternenglanz
Die Knaben und die Dirnen.
Und weil ich stund am jähen Rand,
Stieß mich hinab die Felsenwand
Der Menge bunt Gewimmel:
Da haschten mich die Wolken auf,
Und trugen mich hinauf, hinauf,
In ihren schönen Himmel.





Ähnliche Gedichte
- Vision (Das Mädchen spricht:) Die Glut im Ofen Zerfällt mit Knistern – Ich bin bei den Eltern, Unter Geschwistern; An jedem......
- Vision des heiligen Markus Einst, wie die Sage berichtet, beschiffte der heilige Markus Diese Lagunen und ward hier von der Nacht übereilt: Sieh, und......
- Seliger Tod Gestorben war ich Vor Liebeswonne: Begraben lag ich In ihren Armen; Erwecket ward ich Von ihren Küssen; Den Himmel sah......
- Herbstweh 1 So still in den Feldern allen, Der Garten ist lange verblüht, Man hört nur flüsternd die Blätter fallen, Die......
- An Uranius „Himmel, ach!“ so ruft man aus, Wenn’s uns schlecht geworden. Himmel will verdienen sich Pfaff und Ritterorden. Ihren Himmel finden......
- Die Rosen im Süden (In Neapel gedichtet.) Aus den Knospen, die euch deckten, Süße Rosen, mein Entzücken, Lockte euch der heiße Süd; Doch die......
- Die Irren V: Die Somnambulen Schon braust die Mitternacht. Mit langem Haar In weiße Tücher feierlich gehüllt Zieht schwankend auf der Somnambulen Schar, Wie Rauch......
- Not Was redet ihr so viel von Angst und Not, In eurem tadellosen Treiben? Ihr frommen Leute, schlagt die Sorge tot,......
- Die Jungfrau und der Ritter Eine Jungfrau wandert‘ einsam In dem wunderschönen Frankreich Gen Paris sie wollte ziehen, Wo die Eltern ihrer harrten; Von den......
- Frauensegen Schreitest unter deinen Frau’n Und du lächelst oft beklommen: Sind so bange Tage kommen. Weiß verblüht der Mohn am Zaun.......
- Ein Herz, das zersprungen Den Menschen fernab In Sammt und in Trauer Liegt einsam ein Grab, Ein Grab an der Mauer. Kein Marmorstein deckt......
- Leider! Die Welt ist heute verteufelt praktisch, Verteufelt praktisch mit Mann und Maus, Und selbst die neun Musen sehen didaktisch Wie......
- Es waren zwei Moleküle Es waren zwei Moleküle. Die saßen auf einer Mühle Und sahen zu, wie das Mühlrad trieb, Und waren zufrieden und......
- Mondblick An meine Augen spannt der Schein. Das Schläfern glimmt in deine Kammer Gelbt hoch hinauf Und Schwület mich! Matt Bleicht......
- An meine Freunde Schande ladet der Mann auf sich, Auf sein sklavisches Volk, welcher den Meucheldolch In den Busen der Unschuld senkt, Und......
- Abendlied Der Tag ist nun vergangen, Und dunkel schläft die Welt, Die hellen Sterne prangen Am blauen Himmelszelt; Nur in den......
- Sommerabend Faltenlos sind alle Dinge, Wie vergessen, leicht und matt. Heilighoch spült grüner Himmel Stille Wasser an die Stadt. Fensterschuster leuchten......
- Es ist keiner je allein Es ist keiner je allein, Wär auch Erd und Himmel Stein, Schien kein Mond, kein Sternenschein, Grüßte auch kein Lüftelein,......
- Mutterliebe Mutterliebe! Allerheiligstes der Liebe! Ach! die Erdensprache ist so arm, Oh! vernähm ich jener Engel Chöre, Hört ich ihrer Töne......
- Ganymed Wie im Morgenglanze Du rings mich anglühst, Frühling, Geliebter! Mit tausendfacher Liebeswonne Sich an mein Herz drängt Deiner ewigen Wärme......
- Auf die Himmelfahrt des Erlösers Jauchzt, ihr Erlösten, dem Herrn! Er hat sein Werk vollendet; Des müsse sich der Erdkreis freun! Er fährt verkläret hinauf......
- Sömmerrings Seelenorgan und das Publikum Gerne durchschaun sie mit ihm das herrliche Körpergebäude, Doch zur Zinne hinauf werden die Treppen zu steil....
- Der Dom zu Cölln Ein Fragment Fünffach wölbt sich die Decke auf Gruppen gothischer Säulen, Höher hebt sich der Chor, stolzer getragen empor, Schön......
- Unserm teuren Körner Am 2ten des Julius 1785 Sei willkommen an des Morgens goldnen Toren, Sei willkommen unserm Freudegruß, Dieses Tages holder Genius,......
- An die Natur Da ich noch um deinen Schleier spielte, Noch an dir, wie eine Blüte, hing, Noch dein Herz in jedem Laute......
- Menschen bei Nacht Die Nächte sind nicht für die Menge gemacht. Von deinem Nachbar trennt dich die Nacht, Und du sollst ihn nicht......
- Anliegen O schönes Mädchen du, Du mit dem schwarzen Haar, Die du ans Fenster trittst, Auf dem Balkone stehst! Und stehst......
- Lebhafte Winterstraße Es gehen Menschen vor mir hin Und gehen mir vorbei, und keiner Davon ist so, wie ich es bin. Es......
- Versöhnung „Ist nicht heute Aller-Seelen? Ja, ich will zur Kirche geh’n, Und was Menschen mir versagen, Von dem Himmel mir erfleh’n.......
- Im Dorfe Es bellen die Hunde, es rasseln die Ketten. Die Menschen schnarchen in ihren Betten, Träumen sich Manches, was sie nicht......
- Die sterbenden Helden Der Dänen Schwerter drängen Schwedens Heer Zum wilden Meer. Die Wagen klirren fern, es blinkt der Stahl Im Mondenstrahl. Da......
- An Pauline Die Neune, die zu ewgen Tänzen Sich schwesterlich die Stirne kränzen, Sie sollen, heißt’s, im Dämmerscheine Der dichterischen Wunderhaine Gar......
- Clytia und Phoebus eine Romanze Miß Clytia, das schönste Kind, Cytherens Ebenbild, War, wie die Mädchen alle sind, Mit Liebe stets erfüllt. Sie......
- Der Leiermann Drüben hinter’m Dorfe Steht ein Leiermann, Und mit starren Fingern Dreht er was er kann. Barfuß auf dem Eise Schwankt......
- Der Schäfer Der schöne Schäfer zog so nah Vorüber an dem Königsschloß; Die Jungfrau von der Zinne sah, Da war ihr Sehnen......
- Das Lied des Aussätzigen (9.) Sieh ich bin einer, den alles verlassen hat. Keiner weiß in der Stadt von mir, Aussatz hat mich befallen.......
- Gegen Morgen Was kümmern mich die flinken Zeitungsjungen. Mich ängstet nicht das Nahen verspäteter Autotiere. Ich ruhe auf meinen schreitenden Beinen. Verregnet......
- Die schöne Nacht Nun verlaß ich diese Hütte, Meiner Liebsten Aufenthalt, Wandle mit verhülltem Schritte Durch den öden, finstern Wald: Luna bricht durch......
- Nachtstück Längst fiel von den Bäumen Das letzte Blatt, In Schlaf und Träumen Liegt nun die Stadt; Die Fenster verdunkeln Sich......
- Dryander mit der Komödiantenbande Mich brennt’s an meinen Reiseschuhn, Fort mit der Zeit zu schreiten – Was wollen wir agieren nun Vor so viel......