Gedichte Zur Taufe

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1. Schweig und sei lieb Als du, mein Held, zum ersten Male mir Im lichterfüllten Saal entgegentratest Und lächelnd, fast mit kindlichem Gezier, Um einen......
2. Das ästhetische Wiesel Ein Wiesel saß auf einem Kiesel inmitten Bachgeriesel. Wißt ihr weshalb? Das Mondkalb verriet es mir im stillen: Das raffinier-......
3. Der anonyme Verfolger Weshalb tadelst du mich mit vermummtem Gesichte? Dieweil du Noch weit garstiger wärst, neben das Schöne gestellt....
4. An meinen B Freund! wo über das Tal schauerlich Wald und Fels Herhängt, wo das Gefild leise die Erms durchschleicht, Und das Reh......
5. Tanagra Ein wenig gebrannter Erde, Wie von großer Sonne gebrannt. Als wäre die Gebärde Einer Mädchenhand Auf einmal nicht mehr vergangen;......
6. An Saal An Dir, mein Saal, als Freund und Richter, Lob ich Geschmack und Redlichkeit Bekennst Du von mir ungescheut Ich sei......
7. War einmal ein Schwefelholz War einmal ein Schwefelholz, Das sich mit erhabnem Stolz Einen Anarchisten nannte Und ein ganzes Haus verbrannte. Dieses war schon......
8. Dem Propheten zur Antwort Weißt du, wie ich mich schütze? Ich habe selber vom Himmel Reichlich empfangen und ganz ohne mein eig’nes Verdienst, Darum......
9. Melancholie Schau, den Finger in der Nase, Oder an der Stirn, Zeitigt manche fette Phrase Das geölte Hirn. Warum liebt der......
10. Thespesius Zwei Greise ruhten unter einer Pinie, Stab neben Stab, an einer Quelle klarer Flut, Wo wandernd sie begegnet sich von......
11. Scharade Zwei Worte sind es, kurz, bequem zu sagen, Die wir so oft mit holder Freude nennen, Doch keineswegs die Dinge......
12. An Annetten Es nannten ihre Bücher Die Alten sonst nach Göttern, Nach Musen und nach Freunden, Doch keiner nach der Liebsten; Warum......
13. Brunelleschi Ehrwürdig dünkt euch gotische Kunst mit Recht: Ich selbst, Bewundrung hab ich im reichen Maß Orvietos, Mailands Dom und deiner......
14. Gespräch auf der Paderborner Heide Hörst du nicht die fernen Töne, Wie von Brummbaß und von Geigen? Dorten tanzt wohl manche Schöne Den geflügelt leichten......
15. Poker (Damenvierling) Wem je die Muse sich vervierfacht bot, Der wandelt trunken über diese Auen. Was dünken ihn die Haus – und......
16. Sonnenwende Nun die Sonne soll vollenden Ihre längste, schönste Bahn, Wie sie zögert, sich zu wenden Nach dem stillen Ozean! Ihrer......
17. Zu einer Totenfeier für Arnold Böcklin In die letzten Takte der Symphonie tritt der Prolog auf, seine Fackelträger hinter ihm. Der Prolog ist ein Jüngling; er......
18. Der Friede Der Friede stürzt ins Land Gleich einem Schaf, von Wölfen angerissen. Er trägt ein grau Gewand, Zerflattert und zersplissen. Sein......
19. Das Konzert Die nackten Stühle horchen sonderbar Beängstigend und still, als gäbe es Gefahr. Nur manche sind mit einem Mensch bedeckt. Ein......
20. Katharine Schücking Du hast es nie geahndet, nie gewußt, Wie groß mein Lieben ist zu dir gewesen, Nie hat dein klares Aug‘......
21. Morgenlied eines Gefangenen Walt’s Gott, der Tag bricht wieder an, Und weckt mich aus der Ruh‘; Wohlauf, betritt die Dornenbahn! Du, meine Seele,......
22. An eine Lieblingsbuche meines Gartens In deren Stamm ich Höltys Namen schnitt Holdeste Dryas, halte mir still! es schmerzet nur wenig: Mit wollüstigem Reiz schließt......
23. Der Kamerad Mit dem Tode schloß ich Kameradschaft. Ober einem vollen Humpen saßen Oft wir nächtens und philosophierten. Auch zusammen gingen wir......
24. Auf dem Flusse Der du so lustig rauschtest, Du heller, wilder Fluß, Wie still bist du geworden, Siehst keinen Scheidegruß. Mit harter, starrer......
25. Gesellschaftslied Ein Gläschen ist gut, und ein Liebchen ist gut Und ein Pfeifchen ist gut in des Sommers Gluth, Und die......
26. Die verstummte Laute Sie mochte gern an seiner Schulter lehnen In einem weichen Abenddämmerlicht, Sie barg vor ihm das Rieseln ihrer Tränen, Den......
27. Für Sie „In deinem Liede walten Gar manche schöne Namen!“ Sind mancherlei Gestalten, Doch nur ein Rahmen. „Nun aber die Schöne, Die......
28. Fuchs und Igel Ganz unverhofft an einem Hügel Sind sich begegnet Fuchs und Igel. „Halt!“ rief der Fuchs, „du Bösewicht, Kennst du des......
29. Säusle liebe Mirte Säusle liebe Mirte, Wie still ist’s in der Welt, Der Mond, der Sternenhirte Auf klarem Himmelsfeld, Treibt schon die Wolkenschafe......
30. Bewaffneter Friede Ganz unverhofft an einem Hügel Sind sich begegnet Fuchs und Igel. Halt, rief der Fuchs, du Bösewicht! Kennst du des......