Zum Kellner sprach die Kellnerin:
Mir wird so sonderbar zu Sinn,
Ich finde mich ganz verändert.
Wie bin ich Ärmste doch bisher
Empfindungsbar, gedankenleer
Durchs Gastlokal geschlendert!
Nun möcht ich jauchzen und möchte schrein,
Möcht leise wimmern und selig sein
Und sehne mich fort ins Weite;
Ich sehne mich tief in die Einsamkeit,
Und trotzdem wird mir so weich, so weit
So wohlig an deiner Seite.
O Kellnerknabe, sag an, sag an,
Was hast du Böser mir angetan;
Mein Friede liegt in Scherben.
Mir ahnt ein Glück, ich ermeß es nicht,
Ich fluche sein, ich vergeß es nicht,
Ich möchte am liebsten sterben.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- An die Zahmen 1841 Die ihr im Abendsäuseln schon Des Herren Spur gewahrt, Und denen er im Kräuseln schon Der See sich offenbart......
- Am Turme Ich steh auf hohem Balkone am Turm, Umstrichen vom schreienden Stare, Und laß gleich einer Mänade den Sturm Mir wühlen......
- Ingrimm Eine wilde Fratze Muß ich schneiden, Denn dies Leben Macht mir keinen Spaß. Oh, ich möchte nur Ein altes Rabenaas......
- Zum Einschlafen zu sagen Ich möchte jemanden einsingen, Bei jemandem sitzen und sein. Ich möchte dich wiegen und kleinsingen Und begleiten schlafaus und schlafein.......
- Die große Sehnsucht Wenn die große Sehnsucht wieder kommt, Wird mein ganzes Wesen wieder weich. Und ich möchte weinend niedersinken – Und dann......
- Kein Gedicht Ich möchte so gern wie ein Vogel Durch die Lüfte fliegen. Ich möchte so gern wie ein Löwe In der......
- Sehnsucht nach Berlin (1929) Berlin wird immer mehr Berlin. Humorgemüt ins Große. Das wär mein Wunsch: Es anzuziehn Wie eine schöne Hose. Und......
- Frühlingsnacht Übern Garten durch die Lüfte Hört ich Wandervögel ziehn, Das bedeutet Frühlingsdüfte, Unten fängt’s schon an zu blühn. Jauchzen möcht......
- Der Seelenkranke Ich trag im Herzen eine tiefe Wunde Und will sie stumm bis an mein Ende tragen; Ich fühl ihr rastlos......
- Perfektibilität Möcht ich doch wohl besser sein, Als ich bin! Was wär es! Soll ich aber besser sein, Als du bist,......
- Strophen aus der Fremde 1839 I. Auf dem Berge Da wären sie, der Erde höchste Spitzen! Doch wo ist der, der einst an sie......
- Der irre Spielmann Aus stiller Kindheit unschuldiger Hut Trieb mich der tolle, frevelnde Mut. Seit ich da draußen so frei nun bin, Find......
- Das vierzehnjährige Herz Er ist so schön! – sein lichtes Haar Das möcht‘ ich mit keinem vertauschen, Wie seidene Fäden so weich und......
- Die böse Farbe Ich möchte ziehn in die Welt hinaus, Hinaus in die weite Welt, Wenn’s nur so grün, so grün nicht wär‘......
- Das Lied der Bildsäule Wer ist es, wer mich so liebt, daß er Sein liebes Leben verstößt? Wenn einer für mich ertrinkt im Meer,......
- Empedokles Das Leben suchst du, suchst, und es quillt und glänzt Ein göttlich Feuer tief aus der Erde dir, Und du......
- Gruß an die Kinder Ich möcht euch alle miteinander Auf bunten Wiesen sehn, Bei Klarinetten und Geigen Die Füßchen im Tanze drehn. Ich möcht......
- Die Liebende Ja ich sehne mich nach dir. Ich gleite Mich verlierend selbst mir aus der Hand, Ohne Hoffnung, daß ich Das......
- Während der Riesenwelle Seht ihr mich? Und spürt ihr nicht den Wind, Den ich mache? Ja, das ist gefährlich! Aber mir, dem alten......
- Tristan Wer die Schönheit angeschaut mit Augen, Ist dem Tode schon anheimgegeben, Wird für keinen Dienst auf Erden taugen, Und doch......
- Das zerbrochene Ringlein In einem kühlen Grunde Da geht ein Mühlenrad, Mein Liebste ist verschwunden, Die dort gewohnet hat. Sie hat mir Treu......
- Das Glöcklein im Walde Ein Kirchlein steht im Waldrevier, Da klingt ein Glöcklein für und für, Das Glöcklein läutet bim, bim! Ein Knabe und......
- Morphine Groß ist die Ähnlichkeit der beiden schönen Jünglingsgestalten, ob der eine gleich Viel blässer als der andre, auch viel strenger,......
- Der Ungenannten Auf eines Berges Gipfel, Da möcht ich mit dir stehn, Auf Täler, Waldeswipfel Mit dir herniedersehn; Da möcht ich rings......
- Der verliebte Knecht Die Bäume rings so rege Sehn mich verwundert an. Sie wissen meine Wege, Die heimlich ich getan. Ich kroch des......
- Fern Ich möchte in Nacht mich bergen, Nackt und scheu, Und um die Glieder Dunkelheit decken Und warmen Glanz… Ich möchte......
- Die Sternseherin Lise Ich sehe oft um Mitternacht, Wenn ich mein Werk getan Und niemand mehr im Hause wacht, Die Stern‘ am Himmel......
- Seit ich ihn gesehen Seit ich ihn gesehen, Glaub ich blind zu sein; Wo ich hin nur blicke, Seh ich ihn allein; Wie im......
- Eine Legende Geschrieben 1836 1 Ihr guten Christen, laßt euch nicht Von Satans List umgarnen! Ich sing euch das Tannhäuserlied, Um eure......
- Mignon Kennst du das Land, wo die Zitronen blühn, Im dunkeln Laub die Goldorangen glühn, Ein sanfter Wind vom blauen Himmel......