Gedichte Der Haushahn und die Mägde

Ein gutes, altes Hausmütterchen weckte ihre Mägde alle Morgen gewöhnlich mit dem ersten Hahnenschrei.

Dies frühe Aufwecken und Aufstehen verdroß diese. „Wäre der verzweifelte Hahn nicht“, sagten sie, „so dürften wir auch länger schlafen“, und so drehten sie ihm den Hals um. Aber oft und viel wünschten sie ihn ins Leben zurück, weil sie von der Hausfrau, welche altershalber wenig schlief und ihre gewohnte Hausuhr, den Hahn, nicht mehr hatte, nun sogar um Mitternacht geweckt wurden.

Man sucht oft kleinen Unannehmlichkeiten zu entgehen, und kommt in weit größere.


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Gedichte Der Haushahn und die Mägde - Aesop