Schmücke dich, Liebste, der Abend naht.
Winde dir Ketten ins leuchtende Haar.
Siehe, die Sonne will sich verneigen.
Tiefer noch will sich die Stille verschweigen.
Kerze flammt am Altar.
Wisse, die Seele liebt sich zu verschwenden.
Brennende Feier und wehe Musik.
Leiser noch will ihr Geheimnis lallen.
Goldener Tropfen, zögerndes Fallen
Ist ihr unsägliches Glück.
Hülle dich, Liebste, in weiße Gewänder,
Ehe die Saite zerspringt.
Lächle im Saale der Engel und Rosen,
Laß dir die kindliche Stirne kosen,
Ehe das Echo verklingt.
Sei mir ein Fest und ein zärtliches Wunder,
Milder noch blühe dein Schein.
Wenn wir die magischen Worte tauschen,
Geht durch die Seele ein Flügelrauschen,
Dem wir uns weihn.
Schmücke dich, Liebste, oh, süßes Verwehen.
Bald ist der Sommer verklungen.
Über den Hügeln welken die Kränze,
Doch in die Höhen der himmlischen Tänze
Sind wir entrückt und verschlungen.