Einen Chinesen sah ich in Rom; die gesamten Gebäude
Alter und neuerer Zeit schienen ihm lästig und schwer.
„Ach!“ so seufzt‘ er, „die Armen! ich hoffe, sie sollen begreifen,
Wie erst Säulchen von Holz tragen des Daches Gezelt,
Daß an Latten und Pappen, Geschnitz und bunter Vergoldung
Sich des gebildeten Augs feinerer Sinn nur erfreut.“
Siehe, da glaubt ich, im Bilde so manchen Schwärmer zu schauen,
Der sein luftig Gespinst mit der soliden Natur
Ewigem Teppich vergleicht, den echten, reinen Gesunden
Krank nennt, daß ja nur er heiße, der Kranke, gesund.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Der Sommerfaden Da fliegt, als wir im Felde gehen, Ein Sommerfaden über Land, Ein leicht und licht Gespinst der Feen, Und knüpft......
- Mit einem gemalten Band Kleine Blumen, kleine Blätter Streuen mir mit leichter Hand Gute junge Frühlingsgötter Tändelnd auf ein luftig Band. Zephyr, nimm’s auf......
- Kolumbus Steure, mutiger Segler! Es mag der Witz dich verhöhnen, Und der Schiffer am Steur senken die lässige Hand. Immer, immer......
- Katzenpastete Bewährt den Forscher der Natur Ein frei und ruhig Schauen, So folge Meßkunst seiner Spur Mit Vorsicht und Vertrauen. Zwar......
- Ein Tageslauf Sitz‘ ich sinnend, Haupt in Hand gestützt: Schöner Tag, hab‘ ich dich recht genützt? Einen Kuß auf meines Weibes Mund,......
- Howards Ehrengedächtnis Wenn Gottheit Camarupa, hoch und hehr, Durch Lüfte schwankend wandelt leicht und schwer, Des Schleiers Falten sammelt, sie zerstreut, Am......
- König Enzios Grab Nur ein moderner und häufig erneuerter Stein und ein Bildnis Künden, o Sohn Friedrichs, deine geduldete Qual! Jugend und Schönheit,......
- An Zimmern Die Linien des Lebens sind verschieden, Wie Wege sind, und wie der Berge Grenzen. Was hier wir sind, kann dort......
- In eines Schauspielers Stammbuch Kunst und Natur Sei auf der Bühne Eines nur; Wenn Kunst sich in Natur verwandelt, Dann hat Natur mit Kunst......
- Zum neuen Jahr Zwischen dem Alten, Zwischen dem Neuen Hier uns zu freuen, Schenkt uns das Glück, Und das Vergangne Heißt mit Vertrauen......
- Ultimatum Und so sag ich zum letzten Male: Natur hat weder Kern Noch Schale; Du prüfe dich nur allermeist, Ob du......
- Der Adler und die Schildkröte Eine Schildkröte bat einen Adler, ihr Unterricht im Fliegen zu geben. Der Adler suchte es ihr auszureden, aber je mehr......
- Kenner und Künstler Kenner Gut! Brav, mein Herr! Allein Die linke Seite Nicht ganz gleich der rechten; Hier scheint es mir zu lang......
- Allerdings Dem Physiker „Ins Innre der Natur -„ O du Philister! – „Dringt kein erschaffner Geist.“ Mich und Geschwister Mögt ihr......
- Lebensart Über Wetter – und Herrenlaunen Runzle niemals die Augenbraunen; Und bei den Grillen der hübschen Frauen Mußt du immer vergnüglich......
- Der Ritt in den Tod „Greif aus, du mein junges, mein feuriges Tier! Noch einmal verwachs ich zentaurisch mit dir! Umschmettert mich, Tuben! Erhebet den......
- Amor als Landschaftsmaler Saß ich früh auf einer Felsenspitze, Sah mit starren Augen in den Nebel; Wie ein grau grundiertes Tuch gespannet, Deckt‘......
- Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen Und haben sich, eh man es denkt, gefunden; Der Widerwille ist auch......
- Intérieur Ein großer Raum – halbdunkel… Tödlich… Ganz verwirrt… Aufreizend! … Zärtlich… Traumhaft… Nischen, schwere Türen Und weite Schatten, die in......
- Der Gott und die Bajadere Indische Legende Mahadöh, der Herr der Erde, Kommt herab zum sechsten Mal, Daß er unsersgleichen werde, Mitzufühlen Freud und Qual.......
- Lied des Gefangenen Als meine Großmutter die Liese behext, Da wollten die Leut‘ sie verbrennen. Schon hatte der Amtmann viel Dinte verkleckst, Doch......
- Künstlers Abendlied Ach, daß die innre Schöpfungskraft Durch meinen Sinn erschölle! Daß eine Bildung voller Saft Aus meinen Fingern quölle! Ich zittre......
- Gott, Gemüt und Welt Wird nur erst der Himmel heiter, Tausend zählt ihr, und noch weiter. In wenig Stunden Hat Gott das Rechte gefunden.......
- Blicke mir nicht in die Lieder Blicke mir nicht in die Lieder! Meine Augen schlag‘ ich nieder, Wie ertappt auf böser Tat. Selber darf ich nicht......
- Sonnenwende Nun die Sonne soll vollenden Ihre längste, schönste Bahn, Wie sie zögert, sich zu wenden Nach dem stillen Ozean! Ihrer......
- Genie und Kunst Wen wahrhaft die Natur zum wirklichen Dichter gebildet, Der wird emsig und voll Eifers erlernen die Kunst: Nicht, weil nie......
- Die schöne Buche Ganz verborgen im Wald kenn ich ein Plätzchen, da stehet Eine Buche, man sieht schöner im Bilde sie nicht. Rein......
- Einer hohen Reisenden Wohin du trittst, wird uns verklärte Stunde, Dir leuchtet Klarheit frisch vom Angesicht, Vom Auge Gutheit, Lieblichkeit vom Munde, Aus......
- Erkanntes Glück Was bedächtlich Natur sonst unter viele verteilet, Gab sie mit reichlicher Hand alles der Einzigen, ihr. Und die so herrlich......
- Das Göttliche Edel sei der Mensch, Hülfreich und gut! Denn das allein Unterscheidet ihn Von allen Wesen, Die wir kennen. Heil den......