Marienbad, am 28. August 1821
Ich kam von einem Prälaten,
Dem die herrlichsten Stolen
Über die Schulter hingen,
Worauf unverhohlen
Wundertaten
Der Heiligen auf und nieder gingen.
Mir aber war ein andres beschert:
Lieblichste Blumengehänge,
Farbenglanz und – übergäng,
Wie Natur den Künstler belehrt.
Ein allerliebstes Frühlingsgelände,
Mit Nadeln zierlich schattiert und gebrochen,
Daß, wäre selbst das Herz durchstochen,
Man es gewiß gar wohl empfände;
Und werd es nur zu Feiertagen Süßer
Namen und lieber Geburten tragen.





Ähnliche Gedichte
- Tendenz des Künstlers Sage! was treibt doch den Künstler, sein Ideal aus dem Lande Der Ideen zu ziehn, und es dem Stoff zu......
- Nett und niedlich Hast du das Mädchen gesehn Flüchtig vorübergehn? Wollt, sie wär meine Braut! Jawohl! die Blonde, die Falbe! Sie fitticht so......
- Vers und Prosa Leichter wäre auf einmal der Vers, als die Prosa, geworden? Schwerer ist er wofern ihr ihn vortrefflich verlangt, Denn mit......
- Frostfeuer Die Zehen sterben Atem schmilzt zu Blei In den Fingern sielen heiße Nadeln. Der Rücken schneckt Die Ohren summen Tee......
- Kenner und Künstler Kenner Gut! Brav, mein Herr! Allein Die linke Seite Nicht ganz gleich der rechten; Hier scheint es mir zu lang......
- Das Opfer Wenn ich bei Tag mein Mädel mir beseh, Dann seh ich einen kahlen Totenschädel, Darunter ein Skelett, und seh mein......
- Ästhetiker Bürdet ihr nicht Satzungen auf dem geweihten Dichter? erhebt zu Gesetz sie? und dem Künstler Ward doch selbst kein Gesetz......
- An zwei Gebrüder, eifrige junge Naturfreunde Marienbad, 182- Am feuchten Fels, den dichtes Moos versteckt, Erblühen Blumen, flattert manch Insekt; Scheint es auch dürr den kahlen......
- Das Riesenspielzeug Burg Nideck ist im Elsaß der Sage wohlbekannt, Die Höhe, wo vorzeiten die Burg der Riesen stand; Sie selbst ist......
- Elegie auf den Tod des Bruders meines Freundes Im düstern Wald, auf der gespaltnen Eiche, Die einst der Donner hingestreckt, Sing ich um deines Bruders Leiche, Die fern......
- Groß ist die Diana der Epheser Apostelgeschichte 19, 39 Zu Ephesus ein Goldschmied saß In seiner Werkstatt, pochte, So gut er konnt, ohn Unterlaß, So zierlich......
- Richtschnur Künstler, nie mit Worten, mit Thaten begegne dem Feinde! Schleudert er Steine nach dir, mache du Statuen d’raus....
- Auf die Magdalis Die alte reiche Magdalis Wünscht mich zum Manne, wie ich höre. Reich wäre sie genug, das ist gewiß; Allein so......
- Abwege Künstler, wird’s im Innern steif, Das ist nicht erfreulich; Auch der vagen Züge Schweif Ist uns ganz abscheulich; Kommst du......
- Der ewige Papst Wer in weltlichen Dingen auf geistige Weise vermittelt? Freilich thut es ein Papst, aber der Künstler ist Papst....
- Auf eine Lampe Noch unverrückt, o schöne Lampe, schmückest du, An leichten Ketten zierlich aufgehangen hier, Die Decke des nun fast vergeßnen Lustgemachs.......
- Das Unverzeihliche Wenn ihr Freunde vergeßt, wenn ihr den Künstler höhnt, Und den tieferen Geist klein und gemein versteht, Gott vergibt es,......
- Gewissensfrage Machte der Künstler ein Bild und wüßte, es dauere ewig, Aber ein einziger Zug, tief, wie kein and’rer, versteckt, Werde......
- Kurz und gut Sollt ich mich denn so ganz an sie gewöhnen? Das wäre mir zuletzt doch reine Plage. Darum versuch ich’s gleich......
- Der Anger Mein Anger, welchen früh und spat Ein allerliebstes Mädchen trat, Mit ihren weißen Füßen, Mit Zitterklang, Und mit Gesang, Werd‘......
- Winterseufzer Der Himmel ist so hell und blau, O wäre die Erde grün! Der Wind ist scharf, o wär er lau!......
- Künstlerlied Aus den „Wanderjahren“ Zu erfinden, zu beschließen Bleibe, Künstler, oft allein, Deines Wirkens zu genießen, Eile freudig zum Verein! Dort......
- Jahrmarkt Sind’s die Häuser, sind’s die Gassen? Ach, ich weiß nicht, wo ich bin! Hab ein Liebchen hier gelassen, Und manch......
- Der alte Gleim Arm nur war er und that doch mehr für Dichter und Künstler, Als von Kaiser und Reich einst mit einander......
- Kophtisches Lied Lasset Gelehrte sich zanken und streiten, Streng und bedächtig die Lehrer auch sein! Alle die Weisesten aller der Zeiten Lächeln......
- Die Schlacht der Bäume Hier am Sarazenenturme, Der die Straße hielt geschlossen, Ist in manchem wilden Sturme Deutsch und welsches Blut geflossen. Nun sich......
- In der Frühe Auf dem Faubourg Saint-Marceau Lag der Nebel heute morgen, Spätherbstnebel, dicht und schwer, Einer weißen Nacht vergleichbar. Wandelnd durch die......
- Der Goldschmiedsgesell Es ist doch meine Nachbarin Ein allerliebstes Mädchen! Wie früh ich in der Werkstatt bin, Blick ich nach ihrem Lädchen.......
- Spielzeug Liebchen fand ich spielend. Einen Kasten Hatte sie entdeckt voll längstvergeßnen, Staub’gen Kinderspielzeugs: Mauern, Tore, Rathaus, Häuser, Häuserchen und Kirche........
- Ein Narr in Folio „Dichter sollte ich sein, doch will es leider die Zeit nicht; Wäre sie, was sie nicht ist, wäre ich, was......
- Niederländische Schule Siehst du den Meister? Er spukt! Nun hat er, was ihn begeistert, Wenn er den Auswurf copirt, thut er der......
- Der verborgene Kaiser Ihre Könige kennen die Völker der Erde: sie rollen Stolz in Carossen daher, Trommeln und Fahnen voran; Aber sie haben......
- Du Ring an meinem Finger Du Ring an meinem Finger, Mein goldenes Ringelein, Ich drücke dich fromm an die Lippen, Dich fromm an das Herze......
- Freundschaft, Liebe Freundschaft, Liebe, Kirch und Heilge, Kreuze, Bilder, Altar und Kanzel und Musik. Es tönet ihm die Predigt. Die Kinderlehre scheint......
- Er schauet der Lesbie durch ein Loch zu Es dachte Lesbie, sie säße ganz allein, Indem sie wohl verwahrt die Fenster und die Türen; Doch ließ sich Sylvius......
- Der Besuch Meine Liebste wollt ich heut beschleichen, Aber ihre Türe war verschlossen. Hab ich doch den Schlüssel in der Tasche! Öffn‘......
- Gefunden Ich ging im Walde So für mich hin, Und nichts zu suchen, Das war mein Sinn. Im Schatten sah ich......
- Letzter Gruß Jungfraunbilder, früh‘ erblichen, In dem Haar den Myrthenkranz, Dämmernd-schwebende Gestalten, Steigen auf bei Mondenglanz. Wollt ihr mit den weißen Händen,......
- Morgens Nun gib ein Morgenküßchen! Du hast genug der Ruh; Und setz dein zierlich Füßchen Behende in den Schuh! Nun schüttle......
- Er sahe sie über feld gehen Es gieng die Lesbia in einem schäfer-kleide Als Hirtin / wie es schien / der seelen / über feld /......