am 2.Januar 1815
Hat der Tag sich kaum erneuet,
Wo uns Winterfreude blühet,
Jedermann sich wünschend freuet,
Wenn er Freund und Gönner siehet.
Sagt, wie schon am zweiten Tage
Sich ein zweites Fest entzündet?
Hat vielleicht willkommne Sage
Vaterland und Reich gegründet?
Haben sich die Allgewalten
Endlich schöpferisch entschieden,
Aufzuzeichnen, zu entfalten
Allgemeinen, ew’gen Frieden?
Nein! – Dem Würdigen, dem Biedern
Winden wir vollkommne Kränze,
Und zu aller Art von Liedern
Schlingen sich des Festes Tänze.
Selbst das Erz erweicht sich gerne,
Wundersam ihn zu verehren;
Aber ihr, auch aus der Ferne,
Laßt zu seinem Preise hören!
Er, nach langer Jahre Sorgen,
Wo der Boden oft gewidmet,
Sieht nun Fürst und Volk geborgen,
Dem er Geist und Kraft gewidmet.
Die Gemahlin, längst verbunden
Ihm als treulichstes Geleite,
Sieht er auch, der tausend Stunden
Froh gedenk, an seiner Seite.
Leb er so, mit Jünglingskräften
Immer herrlich und vermögsam,
In den wichtigsten Geschäften
Heiter klug und weise regsam
Und in seiner Trauten Kreise
Sorgenfrei und unterhaltend,
Eine Welt nach seiner Weise
Nah und fern umher gestaltend.