Wenn du verkörpert wärst zu Einem Leibe,
Mit allen deinen Satzungen und Rechten,
Die das Lebendig-Freie schaamlos knechten,
Damit dem Totden diese Welt verbleibe;
Die gottverflucht in höllischem Getreibe,
Die Sünden selbst erzeugen, die sie ächten,
Und auf das Rad den Reformator flechten,
Daß er die alten Ketten nicht zerreibe:
Da dürfte dir das schlimmste deiner Glieder,
Keck, wie es wollte, in die Augen schauen,
Du müßtest ganz gewiß vor ihm erröthen!
Der Räuber braucht die Faust nur hin und wieder,
Der Mörder treibt sein Werk nicht ohne Grauen,
Du hast das Amt, zu rauben und zu tödten.
(1 votes, average: 5,00 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- Das menschliche Leben Menschen, Menschen! was ist euer Leben, Eure Welt, die tränenvolle Welt, Dieser Schauplatz, kann er Freuden geben, Wo sich Trauern......
- Gesellschaft Aus einer großen Gesellschaft heraus Ging einst ein stiller Gelehrter zu Haus. Man fragte: „Wie seid Ihr zufrieden gewesen?“ „Wären’s......
- Auf ein Kaninchen Für Marthe Weisse Felle, die ich streicheln durfte: Vorhang vor dem Heiligtum. Im Getön der spitzen Ohren schlurfte Eine Reisigsammlerin:......
- Der schlimmste Egoist Egoisten sind Alle. Der schlimmste aber ist Jener, Welcher nicht glaubt, es zu sein, weil es am Maaß ihm gebricht....
- An Albanie Albanie, gebrauche deiner Zeit Und laß den Liebeslüsten freien Zügel, Wenn uns der Schnee der Jahre hat beschneit, So schmeckt......
- Mein Fluß O Floß, mein Fluß im Morgenstrahl! Empfange nun, empfange Den sehnsuchtsvollen Leib einmal, Und küsse Brust und Wange! – Er......
- Grete G So lauf ich mit dem Winde um die Wette Und borge von den Sternen meinen Schein. Die Erde ist mein......
- Am Walde Am Waldsaum kann ich lange Nachmittage, Dem Kuckuck horchend, in dem Grase liegen; Er scheint das Tal gemächlich einzuwiegen Im......
- Égalité Das Größte will man nicht erreichen, Man beneidet nur seinesgleichen; Der schlimmste Neidhart ist in der Welt, Der jeden für......
- Das schlimmste Tier Wie heißt das schlimmste Tier mit Namen? So fragt‘ ein König einen weisen Mann. Der Weise sprach: von wilden heißts......
- Der Sieger Anzuschauen das Turnei, Saßen hundert Frauen droben; Diese waren nur das Laub, Meine Fürstin war die Rose. Aufwärts blickt ich......
- An eine Tänzerin Kastagnetten lustig schwingen Seh ich dich, du zierlich Kind! Mit der Locken schwarzen Ringen Spielt der sommerlaue Wind. Künstlich regst......
- Vier Treppen hoch bei Dämmerung Du mußt die Leute in die Fresse knacken. Dann, wenn sie aufmerksam geworden sind, – Vielleicht nach einer Eisenstange packen,......
- An meine Mutter B. Heine, geborene v. Geldern I Ich bin’s gewohnt, den Kopf recht hoch zu tragen, Mein Sinn ist auch ein bißchen starr und zähe; Wenn......
- Laß klingen! 1809 Ich singe ein Liedel, Juchheissa! Juchhei! Es säuseln die Lüfte, es locket der Mai, Die Quellen sie rieseln mit......
- Das Zaubernetz Fraue, in den blauen Tagen Hast ein Netz du ausgehangen, Zart gewebt aus seidnen Haaren, Süßen Worten, weißen Armen. Und......
- Dämmerung Hell weckt Dunkel Dunkel wehrt Schein Der Raum zersprengt die Räume Fetzen ertrinken in Einsamkeit! Die Seele tanzt Und Schwingt......
- Einstweilen! Die alte Welt ist ein altes Haus Und furchtbar ungemüthlich, Der Nordwind pustet die Lichter aus – Ich wollte, wir......
- Blindekuh O liebliche Therese! Wie wandelt gleich ins Böse Dein offnes Auge sich! Die Augen zugebunden, Hast du mich schnell gefunden,......
- Das Harfenmädchen Das war noch im Vaterstädtchen; Da warst du gar zierlich und jung, Ein süß schwarzäugiges Dirnlein, Zur Liebe verständig genung.......
- I. Führer Du fährst auf aus dir wie ein entflammtes Zündholz, schwankend dünn im großen Taglicht-Umkreis Vor dir atmet das Völkergeschöpf vorfühlend......
- An die Entfernte 1 Denk ich, du Stille, an dein ruhig Walten, An jenes letzten Abends rote Kühle, Wo ich die teure Hand......
- Mit einem Jugendbildnis Hier – doch keinem darfst du’s zeigen. Solche Sanftmut war mir eigen, Durfte sie nicht lang behalten, Sie verschwand in......
- In diesem Wetter, in diesem Braus In diesem Wetter, in diesem Braus, Nie hätt‘ ich gesendet die Kinder hinaus! Man hat sie getragen hinaus, Ich durfte......
- Der Barmekiden Untergang „Reiche mir die Blutorange Mit dem saßen Zauberdufte, Sie die von den schönsten Lippen Ihre Nahrung hat geraubt. Sagt‘ ich......
- In Albano Unvergeßliches Bild! Ein Esel wollte verschmachten, Zwar, der Brunnen war nah‘, aber es war ihm zu viel, Zwanzig Schritte zu......
- Bin einmal ein Narr gewesen Bin einmal ein Narr gewesen, Hab geträumet, kurz doch schwer; Wollt in schönen Augen lesen, Daß von Lieb was drinnen......
- Scherz Einen Morgengruß ihr früh zu bringen, Und mein Morgenbrot bei ihr zu holen, Geh ich sachte an des Mädchens Türe,......
- Entgegnung „Sei antik doch, sei teutonisch, Lern, skandiere unverdrossen, Freundchen, aber nur ironisch! Und vor allem laß die Possen, Die man......
- Nähe des Todes O der Abend, der in die finsteren Dörfer der Kindheit geht. Der Weiher unter den Weiden Füllt sich mit den......