Gedichte In Mathildens Stammbuch

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1. Autodafé Welke Veilchen, stäub’ge Locken, Ein verblichen blaues Band, Halb zerrissene Billette, Längst vergeßner Herzenstand – In die Flammen des Kamines......
2. In ein Stammbuch Die Zeit in ihrem Fluge streift nicht bloß Des Feldes Blumen und des Waldes Schmuck, Den Glanz der Jugend und......
3. In das Stammbuch der Frau Hofmarschall von Spiegel Januar 1821 Der Dichtung Faden läßt sich heut nicht fassen; Ich bitte, mir die Blätter weiß zu......
4. In das Stammbuch der M. H Akrostichon mit aufgegebenen Endreimen Ist hell der Himmel, heiter alle Wellen, Betritt der Schiffer wieder seine Wogen, Vorüber Wald und......
5. In E..s Stammbuch Mit einem Blatte, ein Bergschloß vorstellend In klaren Ebenmaßen, schön gefugt, Gleich dem Palaste freundlich sich erhebend, Stark wie die......
6. In C. S. . . Stammbuch Dezember 1814 In verhängnisschweren Stunden, Streitend für das Vaterland, Haben wir uns brüderlich gefunden, In der Menge still erkannt. Sieh!......
7. Autographenjägern ins Stammbuch Wer der Kunst sich weiht, gilt oft als Missetäter, Und die Welt empfängt ihn vielfach mit Geheul. Autographensammler aber sind......
8. In Varnhagens Stammbuch Als Phöbus stark mit Mauern, Türmen, Gittern Die Königsburg von Nisa half bereiten, Da legt‘ er seiner Lyra goldne Saiten......
9. In eines Schauspielers Stammbuch Kunst und Natur Sei auf der Bühne Eines nur; Wenn Kunst sich in Natur verwandelt, Dann hat Natur mit Kunst......
10. In ein altes Stammbuch Immer wieder kehrst du Melancholie, O Sanftmut der einsamen Seele. Zu Ende glüht ein goldener Tag. Demutsvoll beugt sich dem......
11. In das Stammbuch Charlotte von Lengefeld Ein blühend Kind, von Grazien und Scherzen Umhüpft – so, Lotte, spielt um dich die Welt, Doch so, wie sie......
12. Aus einem Stammbuch von 1604 Hoffnung beschwingt Gedanken, Liebe Hoffnung, In klarster Nacht hinauf zu Cynthien, Liebe! Und sprich: wie sie sich oben umgestaltet, So......
13. In ein Stammbuch zum Bildchen von Ulrichs Garten Daß zu Ulrichs Gartenräumen Soll ein Verslein mir erträumen, Ist ein wunderbarer Streich; Denn es war von......
14. Einer jungen Freundin ins Stammbuch Ein blühend Kind, von Grazien und Scherzen Umhüpft, so, Freundin, spielt um dich die Welt; Doch so, wie sie sich......
15. In das Stammbuch von Jakob Michael Reinhold Lenz Zur Erinnerung guter Stunden, Aller Freuden, aller Wunden, Aller Sorgen, aller Schmerzen In zwei tollen Dichterherzen, Noch im letzten Augenblick......
16. Der Literat Ich bin der große Gaukler Vauvert. In hundert Flammen lauf ich einher. Ich knie vor den Altären aus Sand, Violette......
17. Die Kritik als Epilog Dies schrieb ein Antihofpoet, Halb Kakerlake, halb Prophet. Er sang zu wenig mir piano Und roch verteufelt nach Guano. Zwar......
18. Die rechte Stunde Im heitren Saal beim Kerzenlicht, Wenn alle Lippen sprühen Funken, Und gar vom Sonnenscheine trunken, Wenn jeder Finger Blumen bricht,......
19. Ahasver Ewig bist du Meer und rinnst ins Meer, Quelle, Wolke, Regen – Ahasver… Tor, wer um vertane Stunden träumt, Weiser,......
20. Schwalbe und Fliege An dem heitersten Morgen entstürzte die fröhlichste Schwalbe Plötzlich dem Himmel und sank todt zu den Füßen mir hin. Mittags,......
21. Wechsel Es fällt nichts vor, mir fällt nichts ein, Ich glaub die Welt steht still, Die Zeit tritt auf so leis......
22. Stossgebet! Eins ist Noth, ach Herr, dies Eine Lehre mich vollbringen hier, Und mein Schutzpatron, der Heine, Schärfe meine Klingen mir;......
23. Villen in Frascati Hier in dem ewigen Grün tiefschattiger Wölbungen lerne Dichten ein Dichter, und hier lieben ein liebendes Paar!...
24. Heimweh Wer in die Fremde will wandern, Der muß mit der Liebsten gehn, Es jubeln und lassen die andern Den Fremden......
25. Seit ich ihn gesehen Seit ich ihn gesehen, Glaub ich blind zu sein; Wo ich hin nur blicke, Seh ich ihn allein; Wie im......
26. Auftrag In poetischer Epistel Ruft ein desperater Wicht: Lieber Vetter! Vetter Christel! Warum schreibt Er aber nicht? Weiß Er doch, es......
27. Lied des Trostes Mit uns, mit uns ist Gott, der Herr! Drum Brüder, zaget nicht, Wenn über unsern Häuptern auch die Wetterwolke bricht,......
28. Von sich selber Ich feure gantz und brenne liechter Loh. Die Trähnen hier sind meiner Flammen Ammen / Die mich nicht lässt diß......
29. Mamsell La Regle Halb griechische, halb auch französische Doune, Ist Regula die wackerste Ma Bonne; Nimmt sorgsam überall, nimmt Tag und Nacht Die......
30. Intermezzo Dein Bildnis wunderselig Hab ich im Herzensgrund, Das sieht so frisch und fröhlich Mich an zu jeder Stund. Mein Herz......