Die Professoren
Zu vieren sitzen sie am grünen Tische, Verschanzt in seines Daches hohe Kanten. Kahlköpfig hocken sie in den Folianten, Wie…
Der Baum
Am Wassergraben, im Wiesenland Steht ein Eichbaum, alt und zerrissen. Vom Blitze hohl, und vom Sturm zerbissen. Nesseln und Dorn…
Der Nebelstädte
Der Nebelstädte Winzige Wintersonne Leuchtet mir mitten ins gläserne Herz. Das ist voll vertrockneter Blumen Gleich einem gestorbenen Garten. [Alles,…
Halber Schlaf
Die Finsternis raschelt wie ein Gewand, Die Bäume torkeln am Himmelsrand. Rette dich in das Herz der Nacht, Grabe dich…
Allerseelen
Geht ein Tag ferne aus, kommt ein Abend. Brennt ein Stern in der Höhe zur Nacht. Wehet das Gras. Und…
An Hildegard K
Deine Wimpern, die langen, Deiner Augen dunkele Wasser, Laß mich tauchen darein, Laß mich zur Tiefe gehn. Steigt der Bergmann…
Die Menschen stehen vorwärts in den Straßen
Die Menschen stehen vorwärts in den Straßen Und sehen auf die großen Himmelszeichen, Wo die Kometen mit den Feuernasen Um…
Die Gefangenen II
Den harten Weg entlang im kurzen Trab Zieht sich der Sträflingstrupp, der heim marschiert Durch kahle Felder in das große…
Fröhlichkeit
Es rauscht und saust von großen Karussellen Wie Sonnen flammend in den Nachmittagen. Und tausend Leute sehen mit Behagen, Wie…
Gruft I
Die in der großen Gruft des Todes ruhen, Wie schlafen sie so stumm im hohlen Sarg. Des Todes Auge schaut…
Die Schlösser
Alt von Blute, und manches im toten Munde Kauen sie Dunkel – Wo große Schwerter geblitzt. Trübe Gelage zur Nacht…
Fronleichnamsprozession
O weites Land des Sommers und der Winde, Der reinen Wolken, die dem Wind sich bieten. Wo goldener Weizen reift…
Bist du nun tot? Da hebt die Brust sich noch
Bist du nun tot? Da hebt die Brust sich noch, Es war ein Schatten, der darüber fegt, Der in der…
Luna I
Den blutrot dort der Horizont gebiert, Der aus der Hölle großen Schlünden steigt, Sein Purpurhaupt mit Wolken schwarz verziert, Wie…
Judas
Die Locke der Qual springt über der Stirne Drin wispern Winde, und viele Stimmen Die wie Wasser vorüberschwimmen. Doch er…
Columbus
12. Oktober 1492 Nicht mehr die Salzluft, nicht die öden Meere, Drauf Winde stürmen hin mit schwarzem Schall. Nicht mehr…
Die Morgue
Die Wärter schleichen auf den Sohlen leise, Wo durch das Tuch es weiß von Schädeln blinkt. Wir, Tote, sammeln uns…
Berlin I
Der hohe Straßenrand, auf dem wir lagen, War weiß von Staub. Wir sahen in der Enge Unzählig: Menschenströme und Gedränge,…
Der Krieg I
Aufgestanden ist er, welcher lange schlief, Aufgestanden unten aus Gewölben tief. In der Dämmrung steht er, groß und unerkannt, Und…
Schwarze Visionen
An eine imaginäre Geliebte I Du ruhst im Dunkel trauriger Askesen In deinem weißen Tuch, ein Eremit, Und deine Locken,…