Sicheln schallen,
Ähren fallen
Unter Sichelschall;
Auf den Mädchenhüthen
Zittern blaue Blüthen,
Wonn‘ ist überall.
Sicheln klingen,
Mädchen singen
Unter Sichelklang,
Bis das Mondlicht schimmert,
Auf den Stoppeln flimmert,
Frohen Erndtesang.
Alles springet,
Alles singet,
Was nur lallen kann.
Bey dem Erndtemahle
Ißt aus einer Schale
Knecht und Bauersmann.
Hanns und Michel
Schärft die Sichel,
Pfeift ein Lied dazu.
Mähet; dann beginnen
Schnell die Binderinnen,
Binden sonder Ruh.
Jeder scherzet,
Jeder herzet
Dann sein Liebelein.
Nach geleerten Kannen,
Gehen sie von dannen,
Singen und juchheyn!
(2 votes, average: 3,50 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- An die deutschen Fürsten 1842 Ihr schaut den deutschen Michel an? Er trägt nicht mehr den Stamm der Tannen, Doch ist er noch der......
- Allerdings Dem Physiker „Ins Innre der Natur -„ O du Philister! – „Dringt kein erschaffner Geist.“ Mich und Geschwister Mögt ihr......
- Herrn Kanzler von Müller Weimar, den 13. April 1822 Will sich’s wohl ziemen, dir zum zweiten Male Dieselbe Gabe festlich darzubringen? Den Dichtertrank in......
- Hugenottenlied In die Schule bin ich gangen Bei dem Meister Hans Calvin, Lehre hab ich dort empfangen: Vorbestimmt ist alles ewighin!......
- Lebensfahrt Ein Lachen und Singen! Es blitzen und gaukeln Die Sonnenlichter. Die Wellen schaukeln Den lustigen Kahn. Ich saß darin Mit......
- Die Schale der Vergeßenheit Eine Schale des Stroms, welcher Vergeßenheit Durch Elysiums Blumen rollt, Eine Schale des Stroms spende mir, Genius! Dort wo Phaons......
- Die Ballade von den Hofsängern Wir ziehen dahin von Hof zu Hof. Arbeiten? Mensch, wir sind doch nicht dof. Wir singen nicht schön, aber wir......
- Michel nach dem März Solang ich den deutschen Michel gekannt, War er ein Bärenhäuter; Ich dachte im März, er hat sich ermannt Und handelt......
- Vor dem Laocoon Michel Angelo hieß als Wunder der Kunst dich willkommen, Weil du als Gegengewicht gegen den schönen Apoll, Der den Raphael......
- Elegie auf eine Nachtigall Sie ist dahin, die Maienlieder tönte, Die Sängerin, Die durch ihr Lied den ganzen Hain verschönte, Sie ist dahin. Sie,......
- Naturrecht Sonnett. Von Blum‘ und Frucht, so die Natur erschafft, Darf ich zur Lust, wie zum Bedürfnis, pflücken. Ich darf getrost......
- Lethe Jüngst im Traume sah ich auf den Fluten Einen Nachen ohne Ruder ziehn, Strom und Himmel stand in matten Gluten......
- Der Gingganz Ein Stiefel wandern und sein Knecht Von Knickebühl gen Entenbrecht. Urplötzlich auf dem Felde drauß Begehrt der Stiefel: Zieh mich......
- Parodie Aequam memento rebus in arduis Servare mentem. Hor. Stets wohne Gleichmuth, wohne Zufriedenheit In deiner Seele, wann dir der Recensent......
- Der Triumphbogen Ein leuchtend blauer Tag. Ein wogend Ährenfeld Daraus ein wetterschwarzer Mauerbogen steigt. In seinem kurzen Schatten schläft das Schnittervolk. Allein......
- Auswanderungslied Unsre Fürsten hatten viel versprochen, Doch das Halten schien nicht ihre Pflicht. Haben wir denn nun soviel verbrochen, Daß sie......
- Schläge Es schlägt im Busch eine Nachtigall. Es schlägt ein Knecht auf dem Sommerball Einem andern den Schädel entzwei. Es schlägt......
- Die deutschen Denker an die deutschen Dichter Wohl reiht ihr Reim an Reime Und fügt zum Wort das Wort, Doch eurer Saaten Keime Uns dünken sie verdorrt......
- Videant consules! Die Zeit der Juden, Römer und der Kelten Kam, Gottseidank, schon längst aus der Balance! Wie unsre Welt die beste......
- Die Ruhe Tochter Edens, o Ruh, die du die Finsterniß Stiller Hayne bewohnst, unter der Dämmerung Mondversilberter Pappeln, Mit verschlungenen Armen, weilst;......
- Ultimatum Und so sag ich zum letzten Male: Natur hat weder Kern Noch Schale; Du prüfe dich nur allermeist, Ob du......
- Die Schule des Silen In der schattendunkeln Laube gab Silen, der weise, Stunde, Der ihm weich ans Knie geschmiegte Bacchus hing an seinem Munde,......
- Der Chier Ich hatt‘ ein schönes Schloß mit hohen, blanken Zinnen, Und mancherlei Geschirr von Gold und Silber drinnen; Und wenn ich......
- Kreiselliedchen Herr Dreidel tanzt auf einem Bein Rundum, rundum, Kommt die dicke Marmelkugel, Rollt ihn um, rollt ihn um; Paß auf......
- Nachruf Du liebe, treue Laute, Wie manche Sommernacht, Bis daß der Morgen graute, Hab ich mit dir durchwacht! Die Täler wieder......
- Der alte Landmann an seinen Sohn Üb‘ immer Treu und Redlichkeit, Bis an dein kühles Grab; Und weiche keinen Fingerbreit Von Gottes Wegen ab. Dann wirst......
- An Lina Liebchen, kommen diese Lieder Jemals wieder dir zur Hand, Sitze beim Klaviere nieder, Wo der Freund sonst bei dir stand.......
- Der Kuß Ward Unsterblichkeit mir? Stieg ein Olympier Mit der Schale herab? Bebte sein goldner Kelch, Voll der Trauben des Himmels, Um......
- Das bittere Trünklein Ein betrogen Mägdlein irrt im Walde, Flieht den harten Tag und sucht das Dunkel, Wirft auf eine Felsenbank sich nieder......
- Cäsar Joseph Gütig lächelte dir Zeus die Erfüllung zu Deines Wunsches, er gab dir, o Germanien, Einen Kaiser, so gut, wie dir......