Das Scheiden, ach das Scheiden,
Wer hat das nur erdacht
Und ein so schweres Leiden
Mir übers Herz gebracht?
Und wär’s ein Kräutelein,
Ich nähm mein Messerlein
Und wollte flink zerschneiden
Die bösen Würzelein.
Ich hörte von den Weiben
Herzliebe und Herzleid,
Wo Herzelieb mag bleiben,
Ist Herzeleid nicht weit.
Herzliebe war uns hold
Und fluchs kam angetrollt,
Die Schwester zu vertreiben,
Herzleide, die ihr grollt.
Aus Thor und Thurm und Mauern
Zieh ich hinab das Thal
Und blicke noch in Trauern
Zurück zum letzten Mal.
Horch, wie die Winde gehn,
Schau, wie die Blätter wehn –
Ach Gott, wie lang wird’s dauern,
Bis wir uns wiedersehn!
(2 votes, average: 3,50 out of 5)
Ähnliche Gedichte
- An diß Buch SO wiltu dennoch jetzt auß meinen Händen scheiden Du kleines Buch vnnd auch mit andern seyn veracht? Gewiß du weissest......
- Die Bergstimme Ein Reiter durch das Bergtal zieht, Im traurig stillen Trab: „Ach! zieh ich jetzt wohl in Liebchens Arm, Oder zieh......
- Scheiden und Meiden So soll ich nun dich meiden, Du meines Lebens Lust! Du küssest mich zum Scheiden, Ich drücke dich an die......
- Der Practiker spricht Willst du menschlich mit Menschen in Städten der Menschen verkehren, Stelle die Uhr nach dem Thurm, nicht nach der Sonne,......
- An die Wolke Zieh nicht so schnell vorüber An dieser stillen Heide, Zieh nicht so scheu vorüber An meinem tiefen Leide, Du Wolke......
- Literatur-Epochen Lumpe giebt es beständig, doch scheiden sich darnach die Zeiten, Ob man sie rühmt und beklatscht, oder sie nöthigt zur......
- Die letzten Griechen Wir fragen nichts nach unserm Ruhm, nach unsrer Namen Preis. Was frommt’s, ob Welt und Nachwelt einst von unsern Thaten......
- Scheidelieder 1. Kein Lebewohl, kein banges Scheiden! Viel lieber ein Geschiedensein! Ertragen kann ich jedes Leiden, Doch trinken kann ich’s nicht,......
- Erquickung Der Vater geht hinaus auf’s Land, Sein munt’res Knäblein an der Hand; Getragen ist des Tages Last, Nun geht er......
- Ammonium „Fremdling, laß deine Stute grasen, O, zieh nicht weiter diese Nacht! Dies ist die grünste der Oasen; Im gelben Sandmeer......
- Das Bettelmädchen Das Bettelmädchen lauscht am Thor, Es friert sie gar zu sehr; Der junge Ritter tritt hervor, Er wirft ihr hin......
- Nun hast du mir den ersten Schmerz getan Nun hast du mir den ersten Schmerz getan, Der aber traf. Du schläfst, du harter, unbarmherz’ger Mann, Der Todesschlaf. Es......
- Der schwere Abend Die dunklen Wolken hingen Herab so bang und schwer, Wir beide traurig gingen Im Garten hin und her. So heiß......
- Wir und sie Was that dir, Thor, dein Vaterland? Dein spott‘ ich, glüht dein Herz dir nicht Bey seines Namens Schall! Sie sind......
- Sternschnuppen Als ein seliger Vagant Zieh ich in der Sterne Horden, Streu von meines Schiffes Borden Goldne Körner in das Land.......
- Es stehet im Abendglanze Es stehet im Abendglanze Ein freies heiliges Haus Da sehen mit schimmernden Augen Viel Knaben und Jungfraun heraus, Dort hab......
- Der Lackschuh Der Dichter dachte: Ach was, ich hab den Plunder satt! Die Dirnen, das Theater und den Stadtmond, Die Oberhemden, Straßen......
- Der Gingganz Ein Stiefel wandern und sein Knecht Von Knickebühl gen Entenbrecht. Urplötzlich auf dem Felde drauß Begehrt der Stiefel: Zieh mich......
- An meine Herberge in Stuttgart (1928) Ihr habt mich reich und leise Verwöhnt. Das mir geschenkte Glück – In irgendwelcher Weise Kehrt es gewiß zu......
- Lebewohl Lebe wohl, lebe wohl, mein Lieb! Muß noch heute scheiden. Einen Kuß, einen Kuß mir gib! Muß dich ewig meiden.......
- Meier Ein junger Mann mit Namen Meier Lief täglich vor ihr auf und ab. Er gab ihr fünfundzwanzig Dreier, Daß sie......
- Blumentag Die kleine Gräfin spricht: Wie befreit ich atme! Keckheit wurde Pflicht – Lächelnd zieh ich vom Gesicht Schleiertuch der Fatme.......
- Ein Abschied Ich sah nach jedem Giebeldach, Mir war’s, als riefen sie mir nach: Fahr wohl, Gesell, fahr wohl! Und mit dem......
- Die treuen Brüder Es sind zwei treue Brüder, Die zieh’n in den Streit hinaus, Noch reden sie hin und wieder, Da schmettert’s den......
- Des Glockenthürmers Töchterlein Mein hochgebornes Schätzelein, Des Glockenthürmers Töchterlein, Mahnt mich bei Nacht und Tage Mit jedem Glockenschlage: „Gedenke mein! gedenke mein!“ Mein......
- Das Genie und die Talente An der höheren Stufe vermißt ihr gewöhnlich die nied’re, Lernt’s doch endlich, sie wird eben mit dieser erkauft. Daß ein......
- Gesellschaftslied Ein Gläschen ist gut, und ein Liebchen ist gut Und ein Pfeifchen ist gut in des Sommers Gluth, Und die......
- Doppelheimweh Zwiefaches Heimweh hält das Herz befangen, Wenn wir am Rand des steilen Abgrunds stehn Und in die Grabesnacht hinuntersehn, Mit......
- Zwei Wandrer Ein Stummer zieht durch die Lande, Gott hat ihm ein Wort vertraut, Das kann er nicht ergründen, Nur Einem darf......
- Beim Tode meines Bruders Nun danke Gott, die Fahrt ist aus! Du kehrtest heim ins Vaterhaus, Froh bist du bei den Deinen, – Und......