Einem Fortschrittsleugner

Dein Hypothesenungeheuer Hat mich noch niemals recht erbaut. Der Weltgeist ist ein Wiederkäuer, Der ewig frisst und nie verdaut? Still,…


Programm

Kein rückwärts schauender Prophet, Geblendet durch unfassliche Idole, Modern sei der Poet, Modern vom Scheitel bis zur Sohle!


Einem Pseudonym

Zwar deine Reime sind nur selten weibliche, Doch was sie meinen ist das Ewig-Leibliche; Lass ab, du lockst uns doch…


Einem Glacédemokraten

Komm, Freund, dass ich die Hand dir fasse, Du bist wie ich ein jeune garçon Und führst das Elend aus…


Das kommt davon!

Mit achtzehn Jahren schrieb er Verse Und frug die Welt nach ihrem Preis, Tragödien schmierte er diverse Und Epen vollends…


Nicht wahr?

Die Völker sind wie grosse Kinder Und ihre Könige sind’s nicht minder, Lachen und weinen im selben Nu, Spielen mitunter…


Variatio delectat

Himmel, das halte ein Andrer aus! Die Welt ist wirklich ein Narrenhaus. Ewig sich selbst bleibt ihr uralter Schwindel, Manchmal…


Paysage intime

Ma pauvre Muse, hélas qu’as-tu donc ce matin? Charles Baudelaire Sternklar über seinem Filz Wölbte sich der Winterhimmel Und, die…


Im Volkston

Das Scheiden, ach das Scheiden, Wer hat das nur erdacht Und ein so schweres Leiden Mir übers Herz gebracht? Und…


Freilich!

Dass sich die Gegensätze stets berühren, Ist manchmal auch noch heute zu verspüren, Denn diese Zeit der Culs und der…


Wie es kam

Sie sassen in Walhall und tranken, Die Kukukuhr schlug Eins, Patagonier, Inder und Franken, Confuzius, Kant und Prinz Heinz. Sie…


Emanuel Geibel

Und eine Krone ist gefallen von dem Haupte eines Königs! Und ein Schwert ist gebrochen in der Hand eines Feldherrn!…


Einem Pietisten

Dein Heil, versuch es anderwärts, Wenn frömmelnd dich der Teufel laust; Mein Katechismus ist mein Herz Und meine Bibel ist…


„Adam Mensch“

Ob eine Wurst, die nachts im Rauchfang hängt Sich noch Gedanken über einen Stern macht, Der golden über Ihrem Zipfel…


„Die letzten Zehn“

Was heulst du wie die römische Sibylle In unsre altarkadische Idylle Dein dreimal disharmonisches: „Mehr Licht!“? Schon immer war das…


Noch Eins!

Mit dem Volke soll der Dichter gehen, Also les‘ ich meinen Schiller heut! Ferdinand Freiligrath Beim Leibe des Brots und…


Bibelbiereifrig!

Hier Genie und dort Talent! Jeder Mensch hat sein Pläsirchen – So ein armer Recensent Ist das ärmste aller Thierchen….


Initiale

Die deutsche Sprache war einst in alter Zeit Ein blondes Vollweib, das durch die Wälder strich; Doch heut ist längst…


An Adolf Friedrich von Schack

O Gott, wie ledern respective blechern Ist doch der Quark von all den Versverbrechern, Die heut mit selbstgefälligem Behagen Das…


Kritiksucht

Wenn die Kritiksucht unsre Kunst, En masse schablonenhaft verhunzt, Fällt mir der Vers ein, der famose: Du stinkst, sprach einst…


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