Gedichte An gewisse „Naturforscher“

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1. An gewisse Quidams Ich weiss, ihr wünscht mir die Pest an den Hals, Ihr geberdet euch täglich entzückter; Drum flucht nur, er ist......
2. Madonnengesichter Schwer zu ertragen Ist Dummheit, wenn sie verschlagen Ist oder sich überhebt. Aber im Grunde der Dummheit lebt Das wehrlos......
3. Firnelicht Wie pocht‘, das Herz mir in der Brust Trotz meiner jungen Wanderlust, Wann, heimgewendet, ich erschaut Die Schneegebirge, süß umblaut,......
4. An die Conventionellen Ihr habt genug mein armes Hirn gebüttelt, Ich käu nicht wieder wie das liebe Vieh; Längst hab ich von den......
5. Lehrfreiheit Pst! Pst! sonst wackeln die Kronen, Ihr Herrn Professoren, seid still! Schon lauschen euch vierzig Millionen, Wahrhaftig, ihr schreit zu......
6. Drei Dinge Drei Dinge haben hier im Leben Macht: Der Neid, die Hoffahrt und die Niedertracht; Doch, wenn sie dich auch noch......
7. Prometheus auf Skiern Ists Schnee, der rosa unter meinen Skiern blüht? Ists Winterluft, die heiss um meine Schläfen zieht? Der Watzmann, der sich......
8. Nun seh‘ ich wohl, warum so dunkle Flammen Nun seh‘ ich wohl, warum so dunkle Flammen Ihr sprühtet mir in machem Augenblicke. O Augen! O Augen! Gleichsam, um......
9. An die „obern Zehntausend“ Und wieder rollt nun sterbend ein Jahrhundert Dem Abgrund zu, drin uns die Zeit verschlingt, Und ihr seid immer noch......
10. In eines Schauspielers Stammbuch Kunst und Natur Sei auf der Bühne Eines nur; Wenn Kunst sich in Natur verwandelt, Dann hat Natur mit Kunst......
11. Brot Nach Pierre Dupont Wenn am Gestad‘ und in den Lüften Sich keine Mühle mehr bewegt; Wenn, müßig weidend auf den......
12. Schafe Den Adler seht! sehnsüchtig starr Blickt er hinab in den Abgrund, In seinen Abgrund, der sich dort In immer tiefere......
13. An die Opportunisten Die sieben Weisen waren eure Väter, Doch euer Ohm ist Judas, der Verräther, Denn wie der Wind weht, macht ihr......
14. Wasseresel Und ordnet künstlich sein Gebein, Im Hinblick auf den Mondenschein: So daß der Mond ein Ornament Auf seines Bauches Wölbung......
15. Die Jungen und die Alten 1840 „Du bist jung, du sollst nicht sprechen! Du bist jung, wir sind die Alten! Laß die Wogen erst sich......
16. Genie und Kunst Wen wahrhaft die Natur zum wirklichen Dichter gebildet, Der wird emsig und voll Eifers erlernen die Kunst: Nicht, weil nie......
17. An Neunundneunzig von Hundert Ihr schwatzt befrackt hoch vom Katheder Von alter und von neuer Kunst, Von Fleischgenuss und Sinnenbrunst, Und gerbt nur Leder,......
18. Der alte Löwe und der Fuchs Ein Löwe lag alt und schwach in seiner Höhle und war nicht mehr fähig, selbst auf die Jagd zu gehen.......
19. Verklärung Lebensfunke, vom Himmel entglüht, Der sich loszuwinden müht! Zitternd, kühn, vor Sehnen leidend, Gern und doch mit Schmerzen scheidend! End‘,......
20. Klarer Tag Der Himmel leuchtet aus dem Meer; Ich geh und leuchte still wie er. Und viele Menschen gehn wie ich, Sie......
21. An die Autoritätsklauber Schon immer hat uns der Magen gebellt, Auch ohne den modischen Materialismus, So alt wie diese alte Welt Ist ergo......
22. Der Hochzeitstanz Wie so zierlich in dem Saale Führt die Braut den Hochzeitsreihn, Wie so mutig schaut Graf Martin In die freud’gen......
23. Verschiedenen Collegen Ihr armen Dichter, die ihr „Philomele“ In jedem Lenz noch rythmisch angeschwärmt, O, wenn ihr wüsstet, wie sich meine Seele......
24. Gegentoast der Schwestern Zum 24. Oktober 1820, Dem Stiftungs – und Amalienfeste Unser Dank, und wenn auch trutzig, Grüßend alle lieben Gäste, Mache......
25. Dito Ich bin mein eigner Kritikus, Drum spart euch eure klugen Reden, Sagt doch ein alter Pfiffikus: Nicht jede Formel passt......
26. Das Seelchen Ich lag im Gras auf einer Alp, In sel’ge Bläuen starrt ich auf Mir war, als ob auf meiner Brust......
27. Mädchen Sie halten den Abend der Stuben nicht aus. Sie schleichen in tiefe Sternstraßen hinaus. Wie weich ist die Welt im......
28. An mehrere Kritiker Ja, diese Welt starrt voller Klippen, Ein Jeder sehe, wie er’s treibt; Denn glattrasirt wie eure Lippen, Sind auch die......
29. Ultimatum Und so sag ich zum letzten Male: Natur hat weder Kern Noch Schale; Du prüfe dich nur allermeist, Ob du......
30. Die überwachten Stunden Die überwachten Stunden Fallen einander zu. Und ach, die müden Kinder Lächeln und gehen zur Ruh. Und ihre traurigen Stirnen......