Gedichte Wasseresel

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1. Schenken Schenke groß oder klein, Aber immer gediegen, Wenn die Bedachten die Gaben wiegen, Sei dein Gewissen rein. Schenke herzlich und......
2. Ganz recht! Ganz recht! Zum Beispiel die Kultur! Das heisst, nun ja, ich meine nur! Denn schliesslich, wie sie sich auch stellt,......
3. Avant-propos Ch kann mein Buch doch nennen, wie ich will Und orthographisch nach Belieben schreiben! Wer mich nicht lesen mag, der......
4. Der Unfall Es sprach das Gehirn erschüttert Zur Nase: „Du blutest stark!“ Es sagte der Hut verbittert: „Ich bin total zerknittert Und......
5. Der legitime Monarch (Monolog) (März 1831) Bricht dir nicht entzwei die Schulter, Nicht entzwei die mürbe Schulter? Ganz Europas Haß belastet Deine Schulter, Autokrator!......
6. Joseph Haydn Manchmal ist sein Humor altfränkisch, ein zierliches Zöpflein, Das, wie der Zauberer spielt, schalkhaft im Rücken ihm tanzt...
7. Vanitas! Vanitatum vanitas! Ich hab mein Sach auf Nichts gestellt. Juchhe! Drum ist’s so wohl mir in der Welt. Juchhe! Und wer will......
8. An Vasari Glücklicher, der du Italien sahst in der höchsten Verklärung, Ehe der pfäffischen Zeit plumper Geschmack es entehrt, Der du die......
9. Beschränkte Wißbegierde Früher in Deutschland las ich so viel, zwölf Sprachen erlernt ich; Doch mir blieben zuletzt wenige Bücher getreu....
10. Seemannstreue Nafikare necesse est. Meine längste Braut war Alwine. Ihrer blauen Augen Gelatine Ist schon längst zerlaufen und verwest. – Alwine......
11. Auf ebendieselbe So lieb euch, Kinder, Ruh und Glück: Zurück von ihm, dem Schalke! weit zurück! – (Ich hätte viel für diesen......
12. Hephata Ach! sprich es auch zu mir / dein kräfftigs thu dich auff / Ach! sprich es auch zu mir. Denn......
13. Homo sapiens Welch ein Narr ist der Mensch! In Allem muß er sich spiegeln! Selbst in Sonne und Mond hat er sein......
14. Pozzuoli Jenen erfreut Pompeji vor allem, und Ischia Diesen, Portici Den, es behagt Manchem vor allem Sorrent; Aber ich liebe Pozzuol......
15. Sendschreiben Mein altes Evangelium Bring ich dir hier schon wieder; Doch ist mir’s wohl um mich herum, Darum schreib ich dir’s......
16. Ein altes Wort Weh, dass ich nie vergessen kann Das Wort im gestrigen Geschmack: Der Reichthum grunzt die Armuth an, Wie eine Sau......
17. Die Weste Es lebt in Süditalien eine Weste An einer Kirche dämmrigem Altar. Versteht mich recht: Noch dient sie Gott aufs beste.......
18. Architektur und Poesie Baukunst nenn ich die Kunst des Geschmacks, weil zwar ein Gedicht wohl Ohne Geschmack oftmals, nie ein Gebäude gefällt....
19. An Saal An Dir, mein Saal, als Freund und Richter, Lob ich Geschmack und Redlichkeit Bekennst Du von mir ungescheut Ich sei......
20. Die verzauberte Jungfrau Die Jungfrau, die verzaubert dort Sitzt in der Höhle Grunde, Hat auf Erlösung fort und fort Gewartet bis zur Stunde;......
21. Ich lösch das Licht Ich lösch das Licht Mit purpurner Hand, Streif ab die Welt Wie ein buntes Gewand Und tauch ins Dunkel Nackt......
22. Die Kränze Klopstock will uns vom Pindus entfernen; wir sollen nach Lorbeer Nicht mehr geizen, uns soll inländische Eiche genügen; Und doch......
23. Collin und Juliette Im süßen Duft der Rosen Lag Schäfer Collinet Und machte seiner losen Geliebten ein Bouquet Und etwas anders noch –......
24. Cecco di Giorgio in Urbino Gleich dem erlauchten Geschlecht, für das ich gebaut in Urbino, Schnell, frühzeitig verfiel meiner Paläste Palast; Aber der Gänge, des......
25. Alte und Neuere Sprecht von den Alten mit mehr Ehrfurcht, ihr Jünger der Seichtheit, Weil ihr ihnen ja doch Alles in Allem verdankt:......
26. Verwunderung Wie? Du begeiferst den Meister, indes du schielend und schwülstig Schreibst? Erst lerne von ihm, alt wie du bist, den......
27. Seehund zum Robbenjäger „Ich bin ein armer Hund. Ich habe keine Brieftasche. Im Gegenteil: Man macht aus mir welche; sehr wohlfeil. Und Wohlfeil......
28. Es sitzt ein Vogel auf dem Leim Es sitzt ein Vogel auf dem Leim, Er flattert sehr und kann nicht heim. Ein schwarzer Kater schleicht herzu, Die......
29. Des Sophokles Antigone Gottes Gesetz darstellend im Kampfe mit menschlicher Satzung, Hast du der tragischen Kunst innerste Tiefen erschöpft, Hast durch dieses Gedicht......
30. Die Selbstkritik hat viel für sich Die Selbstkritik hat viel für sich. Gesetzt den Fall, ich tadle mich: So hab ich erstens den Gewinn, Daß ich......