Gedichte Ein altes Wort

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1. Altes Lied Du bist gestorben und weißt es nicht, Erloschen ist dein Augenlicht, Erblichen ist dein rotes Mündchen, Und du bist tot,......
2. Wort Du sprichst. Dein Blut erduftet den Armen in levkojischen hellen Beeten Deine Finger ziehen breit Sonnenstraßen für erstickte Proleten Du......
3. Das scheue Wort Es war ein scheues Wort. Das war ausgesprochen Und hatte sich sofort Unter ein Sofa verkrochen. Samstags, als Berta das......
4. In ein altes Stammbuch Immer wieder kehrst du Melancholie, O Sanftmut der einsamen Seele. Zu Ende glüht ein goldener Tag. Demutsvoll beugt sich dem......
5. Auf ein altes Mädchen Dein Auge glüht nicht mehr, wie einst, Und deine Wang‘ ist nicht mehr roth, Und wenn du jetzt vor Sehnsucht......
6. Das Wort Lebendgem Worte bin ich gut: Das springt heran so wohlgemut, Das grüßt mit artigem Geschick, Hat Blut in sich, kann......
7. Auf ein altes Bild In grüner Landschaft Sommerflor, Bei kühlem Wasser, Schilf und Rohr, Schau, wie das Knäblein Sündelos Frei spielet auf der Jungfrau......
8. Altes Kamin-Stück Draußen ziehen weiße Flocken Durch die Nacht, der Sturm ist laut; Hier im Stübchen ist es trocken, Warm und einsam,......
9. Ballade vom Wort Was wollen die grossen Worte? Sie rollen wie ein Kiesel klein Am Weg, an der Strassenborte In den Morgen ein.......
10. Das freie Wort 1841 Sie sollen alle singen Nach ihres Herzens Lust; Doch mir soll fürder klingen Ein Lied nur aus der Brust:......
11. Wort-Kunst Palma Kunkel spricht auch. O gewiß. Freilich nicht wie Volk der Finsternis. Nicht von Worten kollernd wie ein Bronnen, Niemals......
12. Terzinen über Vergänglichkeit – Erste Terzine Noch spür ich ihren Atem auf den Wangen: Wie kann das sein, dass diese nahen Tage Fort sind, für immer......
13. Einem Glacédemokraten Komm, Freund, dass ich die Hand dir fasse, Du bist wie ich ein jeune garçon Und führst das Elend aus......
14. Letzter Wille So sterben Wie ich ihn einst sterben sah -, Den Freund, der Blitze und Blicke Göttlich in meine dunkle Jugend......
15. Ein „garstig“ Lied! Ein garstig Lied, pfui ein politisch Lied! So schrieb einst der Geheimrath, Herr von Goethe, Und wenn mein Grips nicht......
16. Nachtstück Längst fiel von den Bäumen Das letzte Blatt, In Schlaf und Träumen Liegt nun die Stadt; Die Fenster verdunkeln Sich......
17. Gebet in die „Morgenröte“ Ach, so gebt doch Wahnsinn, Ihr Himmlischen, Wahnsinn, dass ich endlich An mich selber glaube! Gebt Delirien und Zuckungen, Plötzliche......
18. Stossseufzer Verfluchtes Epigonenthum, Aegypter – und Teutonenthum, Dass dich der Teufel brate! Schon längst sind wir fascikelsatt, Grinst doch durch jedes......
19. Hiob Und war kein Elend, das ihn nicht befiel, Und keine Seuchen, die ihn nicht bestürzten. Es faulte sein Getreide schon......
20. Elpenor An den Okeanos kam Odysseus, Der viel wandernde, Viel bewanderte. Ewige Nacht herrschte Über dem Volk der trotzigen Kimmerier. Er......
21. Der Selbstmörder Niemand weiss, dass ich gestorben bin. Alle sehen freundlich zu mir hin. Manche meinen mit verglastem Lächeln Trost und Heiterkeit......
22. An Joseph Victor von Scheffel Du schwankst als Urbild hin und her Eines süffelnden Philosophen, Im Magen liegen uns centnerschwer Deine vorsintfluthlichen Strophen. Jahrzehntelang lagen......
23. Sarpedon Zeus liebte seinen Sohn Den Sohn der Laodamia: Sarpedon: Wie ein Geliebter den Geliebten. Heimlich zuweilen In der Gestalt einer......
24. Nachtgesicht An Johann Christian Günther Ich bin mit dir gegangen Durch Nebel, Nacht und Wind. Die Tannenwälder sangen, Die Wolken krochen......
25. Prolog zu einem Schauspiel Ich neige mich vor aller Bühnen Auditorien: Es ist so schwer, ein Mensch zu sein. Selbst in der Heiligkeit ersehnter......
26. Freilich! Dass sich die Gegensätze stets berühren, Ist manchmal auch noch heute zu verspüren, Denn diese Zeit der Culs und der......
27. Sanft ruhe seine Asche! Hier ruht der Hofpoet Hans Hänschen, Gottlob, dass endlich er verreckt! Er hat sich nie ein Lorbeerkränzchen, Doch oft ein......
28. Eichendorff Mein Gott, Dir sag ich Dank, Dass Du die Jugend mir bis über alle Wipfel In Morgenroth getaucht und Klang......
29. An Friedrich Rückert Du warst im Leben Unterthan und Christ, Und mehr als einmal auch ein Erzphilister, Drum trauern, dass du schon gestorben......
30. Die kleine Brigg, genannt „das Engelchen“ Engelchen: so nennt man mich – Jetzt ein Schiff, dereinst ein Mädchen, Ach, noch immer sehr ein Mädchen! Denn es......