Gedichte An Max Kretzer

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1. Nach der ersten Bergfahrt Einem jungen Mädchen Liebes Kind, du bist gemagert, bist verbrannt von Mittagssonnen, Deine Wangen blühen frischer, wuschest dich an kühlen......
2. Herr und Herrin Ein Mann: Da du so schön bist, darf ich dich beschwören, Errege nicht mein leicht erregtes Blut. Da du so......
3. Krieggrab Stäbe flehen kreuze Arme Schrift zagt blasses Unbekannt Blumen frechen Staube schüchtern. Flimmer Tränet Glast Vergessen....
4. Auf die Prosa eines Beamten A: Welch ein Gedankendrang in den Perioden! ein wahrer Stilus infarctus, von dem Quintilian nichts gewußt! B: Ganz wurstartig, auf......
5. Einen Menschen wissen Einen Menschen wissen, Der dich ganz versteht, Der in Bitternissen Immer zu dir steht, Der auch deine Schwächen liebt Weil......
6. Ermunterung, die Schrift zu lesen Soll dein verderbtes Herz zur Heiligung genesen, Christ, so versäume nicht, das Wort des Herrn zu lesen; Bedenke, daß dies......
7. An Rudolf Baumbach Mondschein, Zuckerwasser und Flieder Waren dir schon von je zuwider; Besser blinkender Sonnenschein, Rauschende Tannen und alter Wein! Ja, das......
8. Einem „Tondichter“ Du bist, ein Jeder nimmt drauf Gift, Das Theekind aller alten Vetteln Und auch, was deine Kunst betrifft, Gerecht in......
9. Einer Toten Wie fühl ich heute deine Macht! Als ob sich deine Wimper schatte Vor mir auf diesem ampelhellen Blatte Um Mitternacht!......
10. Entsagung der Politik Ade, Frau Politik! Sie mag sich fürbaß trollen: Die Schrift-Zensur ist heutzutage scharf. Was mancher Edle will, scheint er oft......
11. Häschen in der Grube Häschen in der Grube Saß und schlief, Kam der heil’ge Kuckdikuck Und bracht ihm einen Brief. Häschen, bist du müde......
12. Als Wegzehrung Gott weiss, du bist ein braver Junge, Noch neune solcher machen zehn, Dein Herz ist rein wie deine Zunge Und......
13. Gesang Weylas Du bist Orplid, mein Land! Das ferne leuchtet; Vom Meere dampfet dein besonnter Strand Den Nebel, so der Götter Wange......
14. Ruhelechzend Laß bluten deine Wunden, laß Die Tränen fließen unaufhaltsam – Geheime Wollust schwelgt im Schmerz, Und Weinen ist ein süßer......
15. Ahasver Ewig bist du Meer und rinnst ins Meer, Quelle, Wolke, Regen – Ahasver… Tor, wer um vertane Stunden träumt, Weiser,......
16. An Gottfried Keller Die Weisheit lieh dir ihre Huld, Die Schönheit steht in deiner Schuld. Durch deine Verse blitzt und rollt Goethe’sches Gold!......
17. An Hafis Frage eines Wassertrinkers Die Schenke, die du dir gebaut, ist größer als jed Haus, Die Tränke, die du drin gebraut,......
18. Einem Pseudonym Zwar deine Reime sind nur selten weibliche, Doch was sie meinen ist das Ewig-Leibliche; Lass ab, du lockst uns doch......
19. An den Knaben Elis Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, Dieses ist dein Untergang. Deine Lippen trinken die Kühle des blauen Felsenquells.......
20. Trost in Christo Ich bin des Lebens müde, Der eitlen Eitelkeit, O komm, du Gottesfriede, Und nimm mich aus dem Streit, Nimm mich......
21. Es bleibt sich gleich! Es bleibt sich gleich! Ob du ein sogenannter Glückspilz bist, Der bunte Wäsche trägt, Coupons abschneidet Und nur Havannahs zu......
22. An Joseph Victor von Scheffel Du schwankst als Urbild hin und her Eines süffelnden Philosophen, Im Magen liegen uns centnerschwer Deine vorsintfluthlichen Strophen. Jahrzehntelang lagen......
23. Fannerl Hab dich doch lieb, Fannerl, Wenn die Sterne fallen, Wenn die Sonne steigt. Du duftest wie das Ried. Du bist......
24. Nett und niedlich Hast du das Mädchen gesehn Flüchtig vorübergehn? Wollt, sie wär meine Braut! Jawohl! die Blonde, die Falbe! Sie fitticht so......
25. Vom heiligen Eremiten Wilhelm Von Jerusalem die Warten Lagen schon in rotem Duft, Stand der Patriarch im Garten, Glockenklang ging durch die Luft. Kommt......
26. Der Bauer In seinen Durchlauchtigen Tyrannen. Wer bist du, Fürst, daß ohne Scheu Zerrollen mich dein Wagenrad, Zerschlagen darf dein Roß? Wer......
27. An unser Volk! Das Herz entflammt, das rothe Banner schwingend, Den nackten Flammberg in der nackten Hand, So wandern wir, von deiner Zukunft......
28. Sonnet XXXVII Ich gleiche nicht mit dir deß weissen Mondens Liecht: Der Monde fellt vnd steigt; du bleibst in einem Scheine: Ja......
29. Die Abgeschiedenen So hab ich endlich dich gerettet Mir aus der Menge wilden Reihn! Du bist in meinen Arm gekettet, Du bist......
30. Arbeite Du Mann im schlechten blauen Kittel, Arbeite! Schaffe Salz und Brot! Arbeite! Arbeit ist ein Mittel, Probat für Pestilenz und......