Gedichte Der Fürst und sein Kebsweib

K. Warum wirst du so ernst? F. Was fragst du mich? geuß den Kristall mir
Voll des blinkenden, goldenen Weins!
K. Aber du nimmst ihn ja nicht. F. Was quälst du mich! Wecke der Laute
Leisesten Ton, und singe dein Lied.
K. Ach ich sang, und du hörtest mich nicht. F. Du hättest gesungen?
Eile jetzt, dort Rosen zu streun.
K. Rosen sollt, ich streun, daß du sie nicht sähest? Was gehn dich
Jetzo Lieder, was Rosen dich an!
Hör es wiehert unten dein Roß, aus der Burg dich zu tanzen
Zu der Schar, die Schlachten uns spielt,
Zu der Jünglinge Reihn mit blankem Gewehr, das dem Blitz gleicht,
Wenn sie, mit rascher Eile, sich drehn.
Warum wirst du noch ernster, da ich die Krieger dir nenne?
Trüber als erst? sinkst tiefer in Gram?
Warum blickst du so wild? Was siehest du? siebst du Erscheinung?
Nahet dir eine Totengestalt?
F. Keine Totengestalt, der abgeschiedenen Geister
Keiner, aber dennoch ein Geist,
Ha der schreckliche Geist der Freiheit, durch den sich die Völker
Jetzt erfrechen zu sehn, was sie sind!
Welcher Zauber beschwört, und bannt ihn hinab in des stummen
Kerkers Nacht, aus welchem er kam?
Weh mir! wo ist, der sich, an den hundertarmigen Riesen,
Hundertäugigen Riesen, sich wagt?


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