Zieh nicht so schnell vorüber
An dieser stillen Heide,
Zieh nicht so scheu vorüber
An meinem tiefen Leide,
Du Wolke in der Höh,
Steh still bei meinem Weh!
O nimm auf deine Schwingen
Und trag zu ihr die Kunde,
Wie Schmerz und Groll noch ringen
Und bluten aus der Wunde,
Die mir mit ihrem Trug
Die Ungetreue schlug.
Und kommst auf deinen Wegen
Du an vor ihrem Hause,
So stürze dich als Regen
Herunter mit Gebrause,
Daß sie bei dunkler Nacht
Aus ihrem Traum erwacht.
Schlag an die Fensterscheibe
Und schlag an ihre Türe
Und sei dem falschen Weibe
Ein Mahner an die Schwüre,
Die sie mir weinend sprach,
Und die sie lächelnd brach.
Und will sie das nicht hören,
So magst von deinem Sitze
Du, Donner, dich empören,
Dann rüttelt, all ihr Blitze,
Wenn ihr vorüberzieht,
An ihrem Augenlid!