Gedichte Die Ampel

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1. Galaswinte Im Saale jubelt Hochzeit – Die Arme vor dem Busen Kreuzt Fredegund in Demut, Des Königs list’ge Buhlin: „Ich bin......
2. In einer Sturmnacht Es fährt der Wind gewaltig durch die Nacht, In seine gellen Pfeifen bläst der Föhn. Prophetisch kämpft am Himmel eine......
3. Liebesflämmchen Die Mutter mahnt mich abends: „Trag Sorg zur Ampel, Kind! Jüngst träumte mir von Feuer – Auch weht ein wilder......
4. Lyrische Form Poeta laureatus: Es sei die Form ein Goldgefäß, In das man goldnen Inhalt gießt! Ein anderer: Die Form ist nichts......
5. Das Geschenk Ring und Stab, o seid mir auf Rheinweinflaschen willkommen, Ja, wer die Schafe so tränket, der heißt mir ein Hirt.......
6. An Marie Mörike, geb. Seyffer Deines Tages reiche Fülle Ganz empfindest du sie erst, Wenn du in der nächtgen Stille Einsam dich zur Muse kehrst,......
7. Miltons Rache Am Grab der Republik ist er gestanden, Doch sah er nicht des Stuart Schiffe landen, Ihn hüllt‘ in Dunkel eine......
8. Platen Vieles hast du gethan, man soll es mit Liebe dir danken, Hast der äußeren Form streng, wie kein Zweiter, genügt,......
9. Nur weiter Vormund setzt ihr nach Vormund, wer sollt‘ es nicht loben und preisen? Geht nur weiter, ihr seid noch nicht am......
10. Der Triumph der Natur Jede Form ist ein Kerker. Wie hält die Natur denn das Leben Fest in allen? Sie hat keinen mit Fenstern......
11. Die Alexander-Schlacht Seht dies köstliche Bild, ihr Maler, und lernt das Geheimniß, Wie sich die Fülle des Stoffs paart mit der Größe......
12. Der Fuchs und der Kranich An F. Nicolai Den philosophschen Verstand lud einst der gemeine zu Tische, Schüsseln, sehr breit und flach, setzt‘ er dem......
13. Schiller in seinen aesthetischen Aufsätzen Unter den Richtern der Form bist du der Erste, der Einz’ge, Der das Gesetz, das er giebt, gleich schon im......
14. Die Form Braune Augen und blaue, man sieht mit beiden, warum denn Sind die Farben nicht gleich? Ahne das Wunder der Form!...
15. Nachtgeräusche Melde mir die Nachtgeräusche, Muse, Die ans Ohr des Schlummerlosen fluten! Erst das traute Wachtgebell der Hunde, Dann der abgezählte......
16. In der Sistina In der Sistine dämmerhohem Raum, Das Bibelbuch in seiner nerv’gen Hand, Sitzt Michelangelo in wachem Traum, Umhellt von einer kleinen......
17. Kath holên tên gên Belustigt euch nur in grandiosen Metaphern Ueber die Papus und Zulukaffern, Die liebe Fetischdienerei Legt auch bei uns ihr faules......
18. Begeisterung Fassest du die Muse nur beim Zipfel, Hast du wenig nur getan; Geist und Kunst auf ihrem höchsten Gipfel Muten......
19. An die Poetaster Schlechten, gestümperten Versen genügt ein geringer Gehalt schon, Während die edlere Form tiefe Gedanken bedarf: Wollte man euer Geschwätz ausprägen......
20. Traurig aber wahr Die deutsche Muse – hört’s, ihr Patrioten! – Warf ihre Flinte lachend längst ins Korn; Mit Heinrich Heine riss sie......
21. An H. Kurtz Sei mir, Dichter, willkommen! denn dir hat wahrlich die Muse Heiter Lippen und Stirn und beide die glänzenden Augen Mit......
22. Kirchliche Architektur Aus den Rotunden erwuchs allmählich des griechischen Kreuzes Form, aus diesem sodann ward das latinische Kreuz; Aber es blieb die......
23. Das Reiterlein Das Bächlein nimmt nach der Loire den Gang, An beiden Seiten Auf und ab, die Ufer entlang Spähn sie und......
24. Frommer Wunsch Immer noch halten die uralten Fragen Nächtlich an unserm Lager Wacht, Denn das griechische Herz hat vergeblich geschlagen Und der......
25. Die Seitenwunde Über ihre Tore statt der Muse Meißeln die Baglioni die Meduse Und an ihren grausen Hochzeitsfesten Kämpft der Bräutigam mit......
26. Bilderpoesie Setzt ihr aus Spiegeln den Spiegel zusammen? Warum denn aus Bildern Eure Gedichte? An sich ist ein Gedicht ja ein......
27. Metamorphose der Tiere Wagt ihr, also bereitet, die letzte Stufe zu steigen Dieses Gipfels, so reicht mir die Hand und öffnet den freien......
28. Immer und Überall Dringe tief zu Berges Grüften, Wolken folge hoch zu Lüften; Muse ruft zu Bach und Tale Tausend, aber tausend Male.......
29. An Teuthard Trotz jedem Ausland, stürmet Begeisterung In deutschen Seelen. Barden, ihr zeuget es, Die ihr von Sarons Palmen, und von Heimischen......
30. Auf eine Lampe Noch unverrückt, o schöne Lampe, schmückest du, An leichten Ketten zierlich aufgehangen hier, Die Decke des nun fast vergeßnen Lustgemachs.......