Hirtenfeuer
Ließest unter uns dich nieder, Liebe, liebenswerte Frau, Aber heute ziehst du wieder, Wie die Sterne ziehn im Blau. Siehst…
Lethe
Jüngst im Traume sah ich auf den Fluten Einen Nachen ohne Ruder ziehn, Strom und Himmel stand in matten Gluten…
Im Spätboot
Aus der Schiffsbank mach ich meinen Pfühl, Endlich wird die heiße Stirne kühl! O wie süß erkaltet mir das Herz!…
Das Ende des Festes
Da mit Sokrates die Freunde tranken, Und die Häupter auf die Polster sanken, Kam ein Jüngling, kann ich mich entsinnen,…
„Tag, schein herein! und, Leben, flieh hinaus!“
Tag, schein herein! Die Kammer steht dir offen! Holdsel’ger Lenzesmorgen, schein herein! Schon glitzert, von der Sonne Strahl getroffen, Das…
Die Fei
Mondnacht und Flut. Sie hangt am Kiel, Umklammert mit den Armen ihn, Sie treibt ein grausam lüstern Spiel, Den Nachen…
Spielzeug
Liebchen fand ich spielend. Einen Kasten Hatte sie entdeckt voll längstvergeßnen, Staub’gen Kinderspielzeugs: Mauern, Tore, Rathaus, Häuser, Häuserchen und Kirche…..
Die zwei Reigen
Ein Cherub schritt das Tal empor Und schlug das Volk mit Schwert und Pest, Hinsank der halbe Jugendflor – Die…
Auf Ponte Sisto
Süß ist das Dunkel nach Gluten des Tags! Auf dämmernder Brücke Schau ich die Ufer entlang dieser unsterblichen Stadt. Burgen…
Die Schweizer des Herrn von Tremouille
Herr Karl war verdrossen, Sein Pulver verschossen: „O Gunst der Bellona, du wandelndes Glück! Umstarrt allerenden Von Felsen und Wänden,…
Einem Tagelöhner
Lange Jahre sah ich dich Führen deinen Spaten, Und ein jeder Schaufelstich Ist dir wohlgeraten Nie hat dir des Lebens…
Liederseelen
In der Nacht, die die Bäume mit Blüten deckt, Ward ich von süßen Gespenstern erschreckt, Ein Reigen schwang im Garten…
Der Stromgott
Morgengraun. Die Karawane windet sich dem Nil zur Seite, Eine Rede dröhnt und murmelt über dunkler Stromesbreite. Längs dem Ufer…
Tarpeja
Am Brunnen überflutet im Dämmerlicht Der volle Krug und die Mägde merken’s nicht, Denn Nina plaudert: „Freundinnen, wißt ihr wohl,…
Die tote Liebe
Entgegen wandeln wir Dem Dorf im Sonnenkuß, Fast wie das Jüngerpaar Nach Emmaus, Dazwischen leise Redend schritt Der Meister, dem…
Der tote Achill
Im Vatikan vor dem vergilbten Marmorsarg, Dem ringsum bildgeschmückten, träumt ich heute lang, Betrachtend seines feinen Zierats üpp’gen Kranz: Thetis…
Die gelöschten Kerzen
Ein gewalt’ger Herd mit glühnden Kohlen Und zwei hellen Kerzen auf dem Simse, Dran ein plaudernd Paar: ein narb’ger Feldherr…
Der sterbende Cromwell
Vor der Königsburg in nächt’ger Stunde Knickt der Tod die Eichen in die Runde, Drinnen sucht er dann ein zäher…
Die gegeißelte Psyche
Wo von alter Schönheit Trümmern Marmorhell die Säle schimmern, Windet blaß und lieblich eine Psyche sich im Marmelsteine. Unsichtbarem Geißelhiebe…
Die Bank des Alten
Ich bin einmal in einem Tal gegangen, Das fern der Welt, dem Himmel nahe war, Durch das Gelände seiner Wiesen…