Maler, du zweifelst mit Recht, indem du den seltenen Umriß
Meiner Geliebten bedenkst, wie du beginnest dein Werk.
Ob von vorn das Gesichtchen, ob du’s von der Seite mir zeigest?
Viel hat beides für sich und mich beklemmet die Wahl.
„Nun, dreiviertel?“ Ich möchte das reine Profil nicht entbehren,
Wo sie, so eigen, so neu, kaum nur sich wiedererkennt.
Sinnen wir lang? Schon weiß ich, vernimm, die natürlichste Auskunft:
Male die doppelte mir kühn auf dasselbige Tuch.
Denn was wagst du dabei? Man wird zwei Schwestern erblicken,
Ähnlich einander, doch hat jede das Ihre voraus.
Und mich stell in die Mitte! Den Arm auf die Achsel der einen
Leg ich, aber den Blick feßle die andere mir,
Die mit hängenden Flechten im häuslichen Kleide dabeisteht,
Nieder zum Boden die lang schattende Wimper gesenkt,
Indes jene, geschmückt, und die fleißig geordneten Zöpfe
Unter dem griechischen Netz, offenen Auges mir lacht.
– Eifersucht quälte dich öfter umsonst: wie gefällt dir, Helene,
Dein zweideutiger Freund zwischen dies Pärchen gestellt?