„Pia, caritatevole, amoresissima“

Auf dem campo santo O Mädchen, das dem Lamme Das zarte Fellchen kraut, Dem Beides, Licht und Flamme, Aus beiden…


Rimus remedium

Oder: Wie kranke Dichter sich trösten. Aus deinem Munde, Du speichelflüssige Hexe Zeit, Tropft langsam Stund‘ auf Stunde. Umsonst, dass…


Die kleine Brigg, genannt „das Engelchen“

Engelchen: so nennt man mich – Jetzt ein Schiff, dereinst ein Mädchen, Ach, noch immer sehr ein Mädchen! Denn es…


Mein Glück!

Die Tauben von San Marco seh ich wieder: Still ist der Platz, Vormittag ruht darauf. In sanfter Kühle schick‘ ich…


Lied des Ziegenhirten

An meinen Nachbar Theokrit von Syrakusä Da lieg ich, krank im Gedärm – Mich fressen die Wanzen. Und drüben noch…


Verzweiflung

Von Ferne tönt der Glokkenschlag, Die Nacht, sie rauscht so dumpf daher. Ich weiß nicht, was ich tuen mag; Mein…


Sils-Maria

Hier sass ich, wartend, wartend, – doch auf Nichts, Jenseits von Gut und Böse, bald des Lichts Geniessend, bald des…


Im deutschen November

Dies ist der Herbst: der – bricht dir noch das Herz! Fliege fort! fliege fort! – Die Sonne schleicht zum…


Nach neuen Meeren

Dorthin – will ich; und ich traue Mir fortan und meinem Griff. Offen liegt das Meer, in’s Blaue Treibt mein…


Narr in Verzweiflung

Ach! Was ich schrieb auf Tisch und Wand Mit Narrenherz und Narrenhand, Das sollte Tisch und Wand mir zieren?… Doch…


Die Bösen liebend

Ihr fürchtet mich? Ihr fürchtet den gespannten Bogen? Wehe, es könnte Einer seinen Pfeil darauf legen! Ach, meine Freunde? Wohin…


Im Süden

So häng ich denn auf krummem Aste Und schaukle meine Müdigkeit. Ein Vogel lud mich her zu Gaste, Ein Vogelnest…


Jenseits der Zeit

Diese Zeit ist wie ein krankes Weib Laßt sie nur schreien, rasen, schimpfen und Tisch und Teller zerbrechen. Umhergetrieben, aufgewirbelt…


Klage der Ariadne

Wer wärmt mich, wer liebt mich noch? Gebt heisse Hände! gebt Herzens-Kohlenbecken! Hingestreckt, schaudernd, Halbtodtem gleich, dem man die Füsse…


Das Honig-Opfer

Bringt Honig mir, eis-frischen Waben-Goldhonig! Mit Honig opfr‘ ich Allem, was da schenkt, Was gönnt, was gütig ist–: erhebt die…


Letzter Wille

So sterben Wie ich ihn einst sterben sah -, Den Freund, der Blitze und Blicke Göttlich in meine dunkle Jugend…


Am Gletscher

Um Mittag, wenn zuerst Der Sommer in’s Gebrige steigt, Der Knabe mit den müden, heißen Augen: Da spricht er auch,…


Das Unvergängliche

Das Unvergängliche Ist nur dein Gleichnis! Gott, der Verfängliche, Ist Dichter-Erschleichnis… Welt-Rad, das rollende, Streift Ziel auf Ziel: Not –…


Unter Töchtern der Wüste

1. „Gehe nicht davon! sagte da der Wanderer, der sich den Schatten Zarathustras nannte, bleibe bei uns, – es möchte…


Schopenhauer

Was er lehrte, ist abgetan; Was er lebte, wird bleiben stahn; Seht ihn nur an – Niemandem war er untertan!


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